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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer
Autoren: Debbie Macomber
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Formular, das sie rasch ausfüllte und ihm zurückgab.
    Schließlich stand er auf und reichte ihr die Hand. „Es hat mich sehr gefreut, Sie kennen zu lernen.“
    „Ganz meinerseits.“ Abbey ging zur Tür und blieb dort noch einmal stehen. Sie brauchte den Job, um den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder finanzieren zu können. Doch mittlerweile war ihr klar geworden, dass sie ihn nicht nur brauchte, sondern auch
wollte
.
    Sie freute sich darauf, ganz allein eine Bücherei aufzubauen, aber es war nicht bloß das. Als dieser Mann von Hard Luck gesprochen hatte, hatten seine Augen geleuchtet, und er hatte mit leidenschaftlichem Tonfall die Schönheit seiner Heimat beschrieben. „Mr. O’Halloran?“ sagte sie spontan.
    Christian O’Halloran hatte sich bereits wieder gesetzt und blickte von seinen Papieren auf. „Ja?“
    „Wenn Sie mir die Stelle geben, verspreche ich Ihnen, Sie und die Einwohner von Hard Luck nicht zu enttäuschen.“
    Er nickte. „Und ich verspreche Ihnen, Sie bald anzurufen.“
    „Und?“ Scott schaute seine Mutter erwartungsvoll an, als sie nach Hause kam. „Wie war das Gespräch?“
    Abbey streifte ihre Pumps ab. „Gut – hoffe ich jedenfalls.“
    „Kriegst du den Job?“
    Sie wollte ihm keine falschen Hoffnungen machen. „Ich weiß nicht, Schatz. Wo ist Missy?“ Seit sie den Teenager so gut fürs Babysitten bezahlte, erwartete sie auch, dass Missy ihre Kinder nicht aus den Augen ließ.
    „Sie muss für ihre Mutter etwas in den Backofen tun und hat Susan mitgenommen. Sie sind bald wieder da.“
    Abbey ließ sich auf ihren Lieblingssessel sinken und legte die Füße auf den Hocker. „Hast du deine Hausaufgaben schon gemacht?“
    „Ich hab’ nichts auf. Es sind ja bald Ferien.“
    „Ich weiß.“
    Vor den Sommermonaten graute ihr bereits, denn die Freizeitaktivitäten für die Kinder und die Betreuung durch einen Babysitter wurden immer teurer. Und Scott war schon fast aus dem Alter heraus, wo er einen Aufpasser brauchte.
    „Kann ich zu Jason rübergehen?“ fragte Scott erwartungsvoll. „Ich bin auch zum Abendessen wieder zurück.“
    Abbey nickte. Ihr war durchaus klar, dass er sich weniger für Jason als für dessen Hunde interessierte.

2. KAPITEL
    L awyer betrat das lange Wohnmobil, das neben der unbefestigten Start- und Landebahn lag und als Büro von Midnight Sons diente. Seit sie das Unternehmen acht Jahre zuvor gegründet hatten, hatten sie vor, irgendwann ein richtiges Bürogebäude zu errichten. In dieser Zeit hatten Charles und Sawyer sich ein eigenes Haus gebaut. Sawyers lag gegenüber von Christians Haus, in dem früher die ganze Familie gewohnt hatte, während das von Charles in einer anderen Straße lag. Ihre Firma hielt sie allerdings so auf Trab, dass der Bau eines Büros nur eines von vielen Dingen war, zu denen sie nicht gekommen waren.
    Sawyer ließ sich erschöpft auf den Drehstuhl hinter Christians Schreibtisch fallen. Es war harte Arbeit, die alten Blockhäuser sauber zu machen, und erstaunlicherweise halfen die Piloten eifrig mit. Da die Substanz in Ordnung war, hatten einige kleinere Reparaturen und der Einsatz von Putzmitteln und Wasser wahre Wunder gewirkt. Allerdings bezweifelte Sawyer, dass auch nur eine der Frauen sich von einem vierzig Jahre alten Blockhaus beeindruckt zeigen würde.
    Als das Telefon klingelte, nahm er den Hörer ab. Dabei bemerkte er, dass die Anzeige auf dem Anrufbeantworter blinkte.
    „Midnight Sons.“
    „Wo hast du den ganzen Tag gesteckt?“ meinte Christian unwirsch. „Ich habe dreimal eine Nachricht hinterlassen, dass du mich zurückrufen sollst.“
    „Tut mir Leid.“ Sawyer hätte gern mit ihm getauscht. Während sein Bruder sich herumtrieb, um Ersatzteile zu kaufen, mit Reiseveranstaltern verhandelte und sich mit Frauen traf, hatte er, Sawyer, den Schrubber geschwungen. Jedenfalls hatte er in der letzten Woche so viele Spinnweben gesehen, dass es ihm bis an sein Lebensende reichte.
    „Du kannst Duke ausrichten, dass ich eine Blondine für ihn gefunden habe“, verkündete Christian triumphierend. „Ihr Name ist Allison Reynolds, und sie wird unsere neue Sekretärin – vielleicht.“
    Sawyer musste sich eine ärgerliche Bemerkung verkneifen. „Und welche Qualifikationen hat sie?“
    „Abgesehen davon, dass sie blond ist?“ Christian lachte leise. „So etwas habe ich noch nicht erlebt, Sawyer. Nachdem ich die Anzeige in die Zeitung gesetzt hatte, wurde der Auftrags dienst mit Anrufen überschwemmt. Es gibt
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