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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer
Autoren: Debbie Macomber
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zögerte einen Moment. „Kein Problem“, meinte er schließlich.
    Da er äußerst angespannt wirkte, glaubte Abbey ihm das nicht ganz.
    „Ich bin mit der Baron hier“, erklärte er, während er mit ihnen zur Gepäckausgabe ging. „Ich hoffe nur, dass Sie mit leichtem Gepäck gereist sind.“
    Ihr war nicht klar, was er unter „leichtem“ Gepäck verstand. Sie hatte alles eingepackt, was in die Koffer hineingepasst hatte. Der Rest würde per Schiff nachgeliefert werden und, so hoffte sie wenigstens, innerhalb der nächsten vier Wochen eintreffen.
    „Sieh mal, Mom!“ Scott zeigte zur Wand, an der verschiedene Trophäen hingen. Der Kopf eines Bären, der die Zähne bleckte, schien ihn besonders zu faszinieren.
    „Dieser blöde Bär wollte wohl mit dem Kopf durch die Wand“, scherzte Sawyer.
    Scott lachte, aber Susan betrachtete das Tier, als wäre so etwas durchaus möglich.
    Nachdem sie ihr Gepäck vom Band genommen hatten, trat Sawyer einen Schritt zurück. „Sie haben sechs Koffer dabei“, stellte er missbilligend fest.
    „Ich weiß“, erwiderte Abbey ruhig. „Die brauchten wir auch.“
    „Dafür habe ich nicht genug Platz im Flugzeug. Ich weiß nicht, wie ich Sie, die Kinder, die Post, eine Lieferung Konserven und das Gepäck darin verstauen soll. Wenn Sie mir Bescheid gesagt hätten, hätte ich eine größere Maschine genommen.“
    Abbey verkniff sich eine scharfe Bemerkung. Sie hatte Christian von ihren Kindern erzählen wollen, aber er war viel zu sehr mit seinem Rendezvous beschäftigt gewesen. Weder ihm noch Sawyer hatte sie bewusst etwas verschwiegen. Und woher hätte sie wissen sollen, wie viel Gepäck in ein kleines Flugzeug passte?
    „Schon gut“, sagte Sawyer ungeduldig. „Ich kümmere mich später darum. Lassen Sie uns gehen.“
    Nachdem sie die Koffer auf einen Transporter geladen hatten, fuhren sie um den Flughafen herum zu einem Rollfeld, auf dem die kleinen Maschinen verschiedener Charterfluggesellschaften standen.
    „Das ganze Zeug gehört Mom und Susan“, flüsterte Scott, als Sawyer ihm aus dem Wagen half. „Sie wollten unbedingt alles mitnehmen.“
    „Typisch Frau“, murmelte Sawyer, bevor er sie zum Flugzeug führte.
    Als Abbey einen Blick in die kompakte zweimotorige Maschine warf, war ihr klar, dass er Recht hatte. Es war kaum genug Platz für sie, ganz zu schweigen von den Kindern und dem Gepäck.
    „Es gibt nur zwei Sitze.“ Nervös schaute sie Sawyer an.
    „Sie sitzen direkt neben mir, und die Kinder schnalle ich auf dem anderen Sitz an“, wies er Abbey an, nachdem er eingestiegen war.
    „Ist das erlaubt?“
    „Unterhalb des achtundvierzigsten Breitengrads wahrscheinlich nicht, aber hier tun wir es einfach. Keine Angst, Ihnen wird nichts passieren.“ Er ging ins Cockpit, nahm einen schwarzen Ordner und einen Stapel Papiere vom Passagiersitz und stopfte alles zwischen die beiden Sitze.
    „Setzen Sie sich darauf“, sagte er. „Ich kümmere mich inzwischen um die Kinder.“
    Sobald Abbey in die Maschine geklettert und auf dem behelfsmäßigen Sitz neben seinem Platz genommen hatte, hob er die Kinder hinein und schnallte sie auf dem Sitz hinter ihr an. Scott und Susan wirkten nicht gerade begeistert, doch es ließ sich nicht ändern.
    „Und was ist mit unserem Gepäck?“ fragte Abbey, nachdem Sawyer sich neben sie niedergelassen hatte.
    Er setzte den Kopfhörer auf, zog den Ordner hervor und machte darin Notizen.
    „Das Gepäck“, wiederholte sie.
    „Die Koffer passen nicht mehr in die Maschine. Wir müssen sie hier lassen.“
    „Was?“ rief sie entsetzt. „Das geht nicht!“
    Ohne auf ihren Protest zu achten, machte er das Flugzeug startklar.
    „Wie lange fliegen wir?“ erkundigte sich Scott.
    „Ungefähr eine Stunde.“
    „Kann ich auch mal steuern?“
    „Diesmal nicht“, erwiderte Sawyer geistesabwesend.
    „Ein andermal dann?“
    „Vielleicht.“
    „Mr. O’Halloran.“ Abbey seufzte entnervt. „Können wir bitte das Problem mit dem Gepäck besprechen?“
    „Nein. Ich bin vertraglich verpflichtet, die Post zu befördern. Das ist sehr viel wichtiger. Ich habe nicht die Absicht, einen Teil meiner Fracht zurückzulassen, nur damit Sie irgendwelche unnützen Sachen mitschleppen können, die Sie sowieso nicht brauchen.“
    „Ich habe keine unnützen Sachen mitgeschleppt. Würden Sie jetzt bitte so freundlich sein …“
    Unvermittelt drehte er sich zu Scott um. „Magst du Hunde?“
    Der Junge bekam sofort große Augen. „Darauf können Sie
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