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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega
Autoren: Christian Montillon
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Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemand bin.
    Denn trägt nicht jeder Jemand auch einen Namen? Wenn ich an mir hinabsehe, gibt es jedoch nur Metall und irgendwelche Dinge, die so aussehen, als wären sie menschlich.
    Eine recht passable Kopie, das muss ich zugeben, wenn sie sich momentan auch noch in einem erbärmlichen Zustand befindet.
    Ich bin mitten in der Wüste zu mir gekommen, in einem Versteck, unter Steinen verborgen. Meine Speichereinheiten sagen, ich wurde einfach weggeworfen.
    Die automatischen Reparaturvorrichtungen haben mich danach aktiviert, als sie eine Annäherung meldeten: ein Tier – Rohmaterial, um mich zu perfektionieren. Der Vorgang ist noch nicht abgeschlossen. Ich trage den Kadaver bei mir, wie er zuvor mich trug. Zunächst muss ich ein geeignetes Versteck aufsuchen.
    Inzwischen funktioniere ich immerhin so gut, dass ich mich auf den Weg machen kann.
    Mein Name ist Rico, und ich habe ein Ziel.
     
     
    1.
    Das Licht der fremden Sonne
    Perry Rhodan
     
    Der bodenlose Abgrund verschlang Perry Rhodan.
    Das leuchtende Weiß der Sterne war genau wie jegliches andere Licht nur noch eine blasse, ferne Erinnerung. Die Schwärze war das Hier und Jetzt, war alles, war das gesamte Universum.
    Rhodans Körper glühte in einem plötzlichen Schmerz, und flammende Funken tanzten vor seinen Augen. Diesen Phantomlichtern folgte echte Helligkeit. Das Leben kehrte zurück, der Abgrund stieß sie aus. Die GOOD HOPE beendete ihren Überlichtflug.
    Für Thora stellte all dies Routine dar, für alle anderen an Bord ein überwältigendes Erlebnis. Und ein überwältigender Schmerz, der jedoch ebenso plötzlich abebbte, wie er gekommen war. Die irrealen Flammen vor Rhodans Augen verschwanden mit einem letzten Flackern. Die Zentrale des arkonidischen Beiboots, das er selbst auf den Namen GOOD HOPE getauft hatte, schälte sich wieder in die Wirklichkeit.
    Er atmete tief durch, bemerkte, dass ihm etwas Speichel aus dem Mundwinkel floss, und wischte ihn mit einer beiläufigen Handbewegung weg. Mühsam kehrte er auch gedanklich in die Realität zurück.
    Während der Schmerz nachließ, schaute er sich nach seinen Begleitern um, die ihn auf diesem Flug ins Unbekannte begleiteten. Neun Gefährten, die in der Fremde des Alls aufeinander angewiesen waren, die eng zusammenarbeiten und einander blind vertrauen mussten, wenn sie überleben wollten. Neun Menschen – falls man Thora als einen Menschen bezeichnen konnte.
    Eigentlich eine Arkonidin, stand sie ihm zugleich unendlich nah und fern. War sie als intelligentes, ähnlich denkendes Wesen nicht genauso Mensch wie er selbst? Rhodan wusste es nicht, und es blieb ihm auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Es war nur eine von tausend fast philosophischen Fragen, die die neue Ära aufwarf. Die Menschheit und mit ihr jeder einzelne Terraner würden ihr Selbstverständnis völlig neu überdenken müssen.
    »Ich sehe Sie alle leiden«, hörte er Thoras Stimme. »Es ist normal beim Wiedereintritt in das Standarduniversum. Eine Folge des Sprungs an einen viele Lichtjahre weit entfernten Ort.«
    »Transitionsschmerz«, presste Rhodan heraus. Crest hatte ihm bereits in Terrania davon berichtet; es im Vergleich dazu selbst zu erleben war der Unterschied zwischen der gekritzelten Zeichnung eines Kleinkindes und dem Meisterwerk eines begnadeten Künstlers.
    Viel wichtiger war ohnehin das übergroße Hologramm, das vor Thora in der Luft schwebte. Es zeigte im Zentrum eine lodernde blauweiße, riesige Sonne. Die Wega ...
    Rhodan starrte das dreidimensionale Abbild an. Ein fremdes Sonnensystem mit Welten, die von seiner Heimat viel zu weit entfernt waren, um sie dermaßen klar und deutlich zu beobachten – zu bestaunen. Zwar hatte man mit irdischer Technologie schon vor Jahren die Existenz von Planeten im Wegasystem nachgewiesen, aber das hier übertraf Rhodans kühnste Träume. Lichtjahreweit von der Heimat entfernt und offenbar von fremden Intelligenzen bewohnt – und zum Greifen nah.
    Die gigantische Riesensonne Wega stand im Mittelpunkt des Sternensystems. Noch blieben einige Bereiche des Hologramms unscharf, wie verschwommen. Thora betonte, dass die Ortersysteme ständig neue Daten sammelten, um das Abbild zu perfektionieren. »Normalerweise würde es viel schneller gehen, nur leider ist die GOOD HOPE nicht gerade in einem guten Zustand.«
    Trotz dieser Einschränkungen verschlug es Rhodan den Atem, als er die schiere Unzahl von Planeten sah, die um die Sonne kreisten; ganz zu
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