Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
Landru und hob seine gespreizte Hand. Die Fingerkuppen preßte er halbmondförmig gegen den Schädelknochen des Kelchhüters, Daumen und Zeigefinger befanden sich etwa in Augenhöhe, und über diese Verbindung zog er wie mit einem Magneten Bilder aus Landrus Gedächtnis in dessen Bewußtsein.
    Nuiqtak ... Der aus Heraks Laboratorien entwichene Klon ...
    Landru konnte sich selbst dabei zusehen, wie er die Nachkommenschaft des Homunkulus mit seinen bloßen Händen vernichtete. Und wie sich Lilith Eden zur selben Zeit der Dorfältesten annahm, in deren Blut der Genvampir seinen Keim gesät hatte. Lilith brach den Verseuchten die Hälse. Auch der zweigeschlechtliche Vampir aus der Retorte, der in der Lage war, sich selbst zu reproduzieren, wurde ausgemerzt. Nichts aus den wahnsinnigen Experimenten He-raks sollte nach Landrus Willen überdauern .
    Etwas überdauerte dennoch, mischten sich fremde Gedanken zwischen die fast vergessenen Bilder aus dem Gestern.
    Die Erinnerungen flohen. Landru wankte und schüttelte Gabriels Berührung ab.
    »Was überdauerte?«
    »Das hier.« Der Gesandte Luzifers ergriff einen Zipfel des dünnen Tuchs und befreite das Verborgene von seiner Verschleierung.
    Landru stöhnte auf.
    Er blickte in ein Antlitz, das aussah wie sein eigenes - und in Augen, die nicht minder verwirrt waren als die seinen. Lebende Augen, nicht die einer Statue!
    »Wer ist das?« fragte der Mund des anderen, jener verdorbene Mund, in dem Landru sich ebenfalls wiedererkannte. »Und wieso sieht er aus wie - ich ...?«
    *
    Landru glaubte die aufgerissenen Augen noch zu erblicken, als sein Ebenbild längst wieder verschwunden war.
    Gabriel hatte einfach mit den Fingern geschnippt - und der Fleck, an dem der Doppelgänger gestanden hatte, war verlassen.
    »Ich frage mich«, ergriff Landru schließlich das Wort, »wen du mit diesen Taschenspielertricks beeindrucken willst - und warum. Hattest du mir nicht Antworten versprochen?«
    »Ich bin immer noch dabei«, hielt Gabriel dagegen. »Ich sprach von zwei Aufträgen - und daß ich für einen Unterstützung hätte. Der Landru, den du gerade gesehen hast, war keine Sinnestäuschung. Er war aus Fleisch und Blut. Niemand wird einen Unterschied zwischen dir und ihm erkennen. Außerdem .«
    »Außerdem?« rann es mechanisch aus Landrus Mund. Verdaut hatte er Gabriels Eröffnung noch nicht.
    »... glaubt er selbst, der einzige und wahre Landru zu sein.«
    »Wie kann das sein?«
    »Hieltest du es für möglich, daß ich immer noch eine Kopie deiner Erinnerungen besitze? Eine Kopie, die ich jedem lebenden Wesen einpflanzen kann?«
    »Nichts ist unmöglich. Die Frage ist nur, würde es Sinn machen? Und wenn ja, welchen?«
    »Klug bemerkt. Der Sinn ist, daß ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Proteus wird -«
    »Proteus?« unterbrach Landru.
    »Der Name deines Doubles. Er wurde von zwei Inuit aufgezogen. Ich holte ihn zu mir, als er das Stadium erreichte, seine eigene Brut zeugen zu können.«
    »Er ist . ein Genvampir?« durchzuckte die Erkenntnis Landru.
    »So ist es.«
    »Wir haben damals also einen Kokon übersehen.« Landru schüttelte den Kopf, als handele es sich um ein unverzeihliches Versagen.
    »Und übersehen habt ihr auch das Potential, das in den genetischen Schöpfungen Heraks steckte«, ergänzte Gabriel.
    »Was meinst du?«
    »Du bist ein weitgereister Mann und kennst sicher die Bedeutung des Namens Proteus.«
    »In der griechischen Mythologie war Proteus ein Meergott, der sich in viele Gestalten verwandeln -« Landru stockte.
    »Man muß es sich auf der Zunge zergehen lassen«, lächelte Gabriel, »was für ein Meisterstück Heraks Genie gelang, als er Magie und Gentechnik miteinander verwob, um diese Kreuzung aus menschlichen und vampirischen Genen entstehen zu lassen!«
    Landru hatte das Bild des in der Arktis getöteten Genvampirs noch deutlich vor Augen. Er war abgrundhäßlich gewesen - ein Monster wie aus schlimmsten Alpträumen entsprungen. Und trotzdem sprach auch Gabriel davon wie von einem Geniestreich?
    »Ich habe sein wahres Potential sofort erkannt«, unterstrich Luzi-fers Inkarnation noch einmal. »Du und Lilith, ihr habt dem Geschöpf keine Zeit gelassen, sich selbst zu finden und die ganze Bandbreite seiner Möglichkeiten zu entdecken.«
    »Was heißt das?«
    »Die Manipulation der Zellen, aus denen die Neue Vampirrasse hervorging, hat zu einem Defekt geführt, einer bleibenden Instabilität des Zellverbunds«, erklärte Gabriel.
    »Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher