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Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter
Autoren: Vampira VA
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meinst, die Züchtungen seien über kurz oder lang ohnehin nicht lebensfähig gewesen?«
    »Im Gegenteil! Sie hätten die Länder der Welt in einem unaufhaltsamen Siegeszug überrollt!«
    »Was hätte sie so unbesiegbar gemacht?« fragte Landru, obwohl er die Antwort schon ahnte.
    »Ein Talent, das Heraks Wissenschaftler gar nicht vorgesehen hatten: die Gabe der Verwandlung. Die Gabe, beliebige Gestalt anzunehmen - so wie Proteus jetzt deine Züge trägt und eine Kopie dei-ner Erinnerungen.«
    Landru atmete in tiefen Zügen ein und aus. Er ist wirklich der Teufel, dachte er. Niemand sonst könnte solche Pläne schmieden und sie auch noch in die Tat umsetzen .
    Schließlich sagte er: »Was hat dieses Double für einen Auftrag? Und warum muß es selbst glauben, es sei ich?«
    »Der Gegner würde einen Betrug durchschauen, der nicht in jeder Hinsicht perfekt wäre. Proteus ist jetzt schon in Jerusalem.
    Er wird Anum gegenübertreten - als Landru. Und entweder gelingt es ihm, deinen Bruder zu vernichten, oder .«
    »Er hat keine Chance! Bist du wirklich so naiv zu glauben, er könnte es mit einem Hüter aufnehmen?«
    ». oder er wird selbst vernichtet werden. Ein Ergebnis wird so gut wie das andere sein«, fuhr Gabriel unbeirrt fort. »So oder so haben wir einen Sieg errungen, denn selbst wenn Anum überlebt, wird er die Jagd nach dir aufgeben. Und nur darauf kommt es an. Ich schütze dich, weißt du das überhaupt zu würdigen?«
    »Du tust nichts ohne Eigennutz«, zischte Landru. Die Ausführungen des Teufels hatten ihn stärker aufgewühlt, als er es zugeben wollte.
    Ein Doppelgänger von ihm war unterwegs nach Jerusalem, nein, war bereits in der heiligen Stadt! Dort würde er Anum angreifen und Es war unvorstellbar, daß ein solcher Betrug gelingen könnte .
    »Nun zu dir«, unterbrach Gabriel seinen Gedankenflug, »und deiner Aufgabe.«
    Er stellte sich vor Landru und legte eine Hand auf dessen Brust, als wollte er die Ernsthaftigkeit seiner nächsten Worte unterstreichen. »Du wirst aufbrechen, um meine Jünger zu finden und um mich zu scharen. Es ist an der Zeit, daß sie erfahren: Ihr Vater ist zurückgekehrt - die Schmach von London ist überwunden! Der Moment der Rache und der finalen Schlacht ist nah! Merke dir die Bot-schaft gut, die du ihnen überbringen mußt: Euer Vater ruft euch zu sich, Kinder! Euer Vater erwartet euch!«
    »Wer sind deine >Kinder    »Sie selbst nennen sich Archonten. Ihre Namen sind Zoe, Natan, Loth .« Gabriel zählte zwölf Namen auf.
    »Wann hast du diese Kinder ... gezeugt?« fragte Landru erschüttert. Ganz neue, erschreckende Perspektiven taten sich auf.
    »Gezeugt ist der falsche Begriff. Ich habe sie gerettet, vor dem bereits sicheren Tod. Arme Kinderlein, deren Lebenslicht viel zu früh erlosch ... Damals, in dem Jahr, als du zweimal existiert hast.«
    So schnell, daß Landru nicht ausweichen konnte, preßte Gabriel erneut seine Finger gegen die Stirn des Vampirs. Wie ein sengender Blitz zuckte etwas durch sein Hirn und erhellte eine Szene, eine Erinnerung, die zwar auch schon vor diesem Moment vorhanden gewesen war, von Landru aber noch nicht in den rechten Zusammenhang hatte gebracht werden können.
    Ein Zimmer in einer Herberge. Nona und ein Diener namens Philippe umstehen mich. Ich vermag keinen Finger zu rühren. Nona drückt mir den Lilienkelch in die Hand, aber auch er kann mir nicht helfen.
    Perpignan. Dies ist Perpignan, Nonas Geburtsstadt. Hier ist es über mich gekommen. Eine Lähmung ... ein Fieber ... völlige Ohnmacht... "
    Die Szene verschwamm.
    »Du erinnerst dich?« fragte Gabriel.
    »Ich erinnere mich«, antwortete Landru mit belegter Stimme.
    »Damals warst du für einen Monat doppelt auf der Welt präsent: als reines Bewußtsein, das in den Körper des Vampirs Racoon versetzt wurde - und als Landru, der in Nonas Begleitung nach Perpi-gnan reiste, um die Ursache für den mysteriösen Diebstahl von Kindsleichen zu ergründen.«
    Landru kniff die Lippen zusammen. »Was hast du Nona damals angetan? Sie war viele Tage fort, und als sie in die Herberge zurückkehr-*siehe VAMPIRA T38: »Das Gift des Bösen« te, erinnerte sie sich nicht mehr daran, was in dieser Zeit geschah!«
    »Inzwischen weiß sie es wieder.«
    Landru zuckte leicht zusammen. »Hast du die Kindsleichen gestohlen? Kam Nona dahinter und -«
    »Aus diesen Kindern reiften meine Kinder«, verzichtete Gabriel auf eine genauere Erklärung.
    »1635 ...«, murmelte Landru. »Die Archonten leben seit
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