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Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter
Autoren: Vampira VA
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mehr als dreieinhalb Jahrhunderten und warten auf deine Rückkehr ...?«
    Gabriel gab einen raunzenden Ton von sich, dann sagte er: » Leben wäre zuviel gesagt.«
    »Ist das mein Auftrag: sie zu suchen? Der Gefallen, den ich dir schulde? Das glaube ich nicht! Du könntest es selbst tun!«
    »Du begreifst mein Wesen nicht und auch nicht meine Natur. Ich kann fast alles selbst tun. Aber manches müssen andere tun, um ihm Wert zu verleihen. Ich schließe Verträge, ich pfände Seelen. Seelen haben Gewicht und Wert. Allein darum geht es. Die Saat zu säen. So viele Seelen wie möglich durch Abkommen miteinander zu vernetzen ...«
    »Also stimmt es - dies ist meine Aufgabe?« Noch immer konnte Landru nicht glauben, daß Gabriel ihn zu reinen Botendiensten benutzte. Er hatte befürchtet, schreckliche Taten, die sogar seinen Horizont überstiegen, vollbringen zu müssen.
    »Es ist deine Pflicht«, bestätigte ihm Gabriel. »Erfülle sie, und bei unserem Wiedersehen wirst du wieder frei in deiner Entscheidung sein - ob es dir von Vorteil sein wird, sei dahingestellt .« Gabriels Hand wies in den Kern des Kromlechs, in die Gasse zwischen den Trilithen. »Geh!«
    Landru gehorchte fast unbewußt. Ein paar Schritte ...
    ... und er stand wieder zwischen Ruinen.
    Zwischen uralten, verwitterten Steinen, die den Betrachter über die Dimension und Bedeutung hinwegtäuschten, die dieser Ort offenbar auch noch in der Gegenwart besaß.
    Für die finstere Macht jenseits der Schwelle, jenseits des Tores . ..
    Epilog
    Tief in den Ruinen Jerusalems Letzte Gedanken eines Mächtigen Der Tod erst öffnet mir die Augen und alle Sinne für die Wahrheit!
    Eben noch habe ich gekämpft wie um mein eigenes Leben - und nun plötzlich sehe ich die Sinnlosigkeit dieses Kampfes: Denn ein eigenes Leben nenne ich nicht mein eigen. Nicht mehr, seit jener Knabe mich aus dem eiskalten Land fortholte.
    Was mich getrieben und bewegt hat seitdem, gehört nicht mir.
    Dieses andere Leben und jeder einzelne Gedanke sind nur geliehen; ich durfte sie nur benutzen, nicht aber besitzen.
    Die Zornesgewalt, mit der ich gegen Anum vorging - sie war nur aufgesetzt, schlicht falsch.
    Der Haß auf Lilith Eden - er ist nicht der meine, nur geborgt, aber nicht wirklich empfunden. Er rührt nichts an in meinem Inneren. Nur Kälte herrscht dort, wie eine wehe Erinnerung an das Land, in dem ich mein Leben einst begann.
    Ich bin nicht der, für den sie mich halten. Und ich bin nicht der, für den ich mich hielt.
    Mein Name ist Proteus, das weiß ich nun, doch wahre Existenz findet ein Ende, kaum daß sie recht begonnen hat. Der Pflock in Li-lith Edens Hand hat mir das Herz aufgespießt!
    Ich breite die Arme aus, um den Tod willkommen zu heißen. Er wird mich von diesem falschen Leben befreien.
    Der Schmerz, der ihn begleitet - ich ignoriere sein Feuer, gestatte ihm, alles niederzubrennen, was in mir ist.
    Zurück bleibt eine Lüge, die jene täuscht, die glauben, gesiegt zu haben. Über einen, den sie Landru nannten ...
    Ich lache noch aus dem Jenseitigen zu ihnen hin. Als sei ein Mäch-tiger so leicht zu töten!
    Die Narren aber leben weiter, so leicht zu täuschen und zu blenden von des Teufels Tun und Treiben.
    ENDE

Die Geisel
    Leserstory von Klaus Giesert
    Der Geruch ist das Schlimmste, das kann ich dir sagen. Dieser unangenehm würzige Geruch nach Schimmelpilzen. Darunter auch noch etwas anderes: der stechende, ammoniakartige Gestank nach Katzenurin. Doch nur noch ganz schwach; das Gewölbe, in dem ich mich befinde, hat wohl schon länger keine lebende Katze mehr gesehen ...
    Unter uns gesagt - nichts ist, wie es zu sein scheint. Nichts ist so, wie es in deinen Augen aussieht. Glaub mir das .
    Nimm beispielsweise mich - und die Situation, in der ich mich wiedergefunden habe.
    Ich bin ein Gefangener. Eingeschlossen. Eingekerkert .
    Ich befinde mich in einem schäbigen dunklen, feuchten Keller. Zwischen der stets verriegelten Stahltür am anderen Ende des Gewölbes und meiner Bettstatt, das aus einem knarrenden Eisengestell und einer klammen Matratze besteht, durchsiebt ein festes Gitter aus fingerdicken Metallstäben die kalte Luft. Die Fenster auf meiner Seite des Kellers sind zugemauert.
    Wie gesagt: Ich bin ein Gefangener. Offiziell jedenfalls .
    Mindestens einmal alle vierundzwanzig Stunden bekomme ich »Besuch«. Dann schaut wieder dieser kleine alte Mann, dieser Sterbliche vorbei.
    Es beginnt stets mit seinen ungleichmäßigen, schlurfenden Schritten, mit denen er
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