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1298 - Atlantis-Vampire

1298 - Atlantis-Vampire

Titel: 1298 - Atlantis-Vampire
Autoren: Jason Dark
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Das hervorquellende Blut war auch auf das Kopfsteinpflaster gelaufen und hatte dort eine leicht glänzende Lache gebildet…
    Suko tat es nicht gern, doch er musste es tun. Er holte seine Leuchte hervor, schaltete sie ein und untersuchte das Gesicht genauer.
    Einige der in der Nähe stehenden Menschen schauten weg oder drehten sich um. Nur der Pfarrer Luciano Sella blieb an Sukos Seite. Er stellte allerdings keine Frage.
    Suko ließ den Lichtkegel über das Gesicht kreisen. Er schaute sich auch den Hals an beiden Seiten genauer an, weil er nach bestimmten Anzeichen suchte. Wenn ein Blutsauger sich über sein Opfer hergemacht hatte, dann musste es auch die typischen Bissstellen geben.
    Er sah sehr genau hin. Den Mann hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Er war zu jung, um zu sterben. Nicht mal dreißig Jahre alt. Die starren Augen schienen Suko vorwurfsvoll anzuschauen, weil er wohl zu spät gekommen war.
    Die typischen Wunden waren nicht zu sehen. Wer immer diesen Mann getötet hatte, er war brutal vorgegangen. Er hatte gewütet. Er mochte auch Blut getrunken haben, jedoch nicht wie ein Vampir, dem eben ein Biss reichte.
    Als sich Suko wieder aufrichtete, atmete er tief durch und fragte sich mit Bangen, wie viele Opfer sich diese Monster noch holen würden. Er war jemand, der sie jagte, obwohl er sie noch nicht zu Gesicht bekommen hatte und sich mehr auf die Aussagen der Zeugen verlassen musste.
    Der Pfarrer stand noch immer neben ihm und schüttelte den Kopf. »Es ist unfassbar«, flüsterte er, »einfach unglaublich. Ich kann nicht begreifen, dass jemand zu so etwas fähig ist.«
    »Ja, Sie sagen es.«
    »Und wie geht es weiter?«
    Suko drehte dem Fragenden sein Gesicht zu. Der Mann war bereits über 90 Jahre alt. Er hatte sein Leben praktisch hinter sich, und er hatte in all den langen Jahren und Jahrzehnten sicherlich viel gesehen. Was er jetzt erleben musste, war einfach zu viel für ihn, und wer in sein Gesicht schaute, der sah auch die Angst darin.
    »Die Frage ist ganz einfach zu beantworten«, sagte Suko, »und trotzdem sehr schwierig. Ich kann es nicht sagen. Ich weiß, dass ich den Täter fangen muss, doch ich weiß nicht, wo ich damit anfangen soll. Es gibt einfach zu wenig Hinweise.« Suko freute sich, weil er mit seinen dürftigen Italienischkenntnissen zurechtkam.
    »Der Teufel bestraft uns«, flüsterte der Pfarrer. »Ich weiß nicht, warum er es macht, aber es ist so. Er sorgt für eine schreckliche Strafe. Er schwingt die Peitsche der Angst. Schauen Sie sich um, Signore. Sehen Sie sich die Menschen hier an. Sie alle haben Angst. Sie leiden, weil dieses Unfassbare hier in Bova passiert ist.«
    Suko nickte vor sich hin. »Wissen Sie, ob es Zeugen gibt, die etwas gesehen haben?«
    »Keine Ahnung.«
    »Es wäre gut, wenn Sie die Menschen hier befragen könnten, Monsignore«, sagte Suko. »Ihnen vertrauen sie. Mir wohl nicht, denn ich bin für sie ein Fremder. Außerdem habe ich Probleme mit der Sprache. Deshalb wäre es gut, wenn Sie mich unterstützen würden.«
    »Ja, das werde ich, keine Sorge.« Der Geistliche wandte sich ab. Eine ältere Frau kam und brachte eine Decke, die sie Suko reichte. Er legte sie über die Leiche. Als die Frau wieder ging, schlug sie ein Kreuzzeichen.
    Der alte Pfarrer bewegte sich schwerfällig, als läge auf seinen Schultern eine Last. Die Menschen blieben in seiner Nähe, und er sprach mit leiser Stimme. Suko hörte nicht darauf, was er sagte, seine Gedanken und Überlegungen waren woanders. Was er hier vorgefunden hatte, war grauenhaft, aber es war erst der Anfang, davon ging er aus. Denn hier im südlichen Italien braute sich etwas zusammen. Etwas, das seit langer, langer Zeit in der Erde gelegen hatte und nun wieder zum Ausbruch gekommen war.
    Wahrscheinlich hatten sich die Veränderungen durch irgendwelche Erdbeben ergeben. Da war etwas verschoben worden und hatte Dinge frei gegeben, die sich bisher versteckt gehalten hatten. Ein Blutsee war entstanden, und aus ihm waren vier schreckliche Gestalten gestiegen. Zwei Frauen und zwei Männer. Nackt. Von oben bis unten mit Blut bedeckt. Wahrscheinlich Vampire.
    Der Pilot einer Erdbebenwarnstation war Zeuge dieses Vorgangs gewesen. Er hatte bestimmte Stellen alarmiert, und an einer glaubte man ihm. So hatte von Rom aus Father Ignatius eingegriffen und sowohl John Sinclair als auch Suko alarmiert. Beide hatten sich auf den Weg nach Italien gemacht.
    Das einsame Kloster in der Nähe von Bova war ihr Ziel gewesen. Dort
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