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1298 - Atlantis-Vampire

1298 - Atlantis-Vampire

Titel: 1298 - Atlantis-Vampire
Autoren: Jason Dark
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wir uns richtig begrüßt hatten.
    »Das war eine Meisterleistung«, sagte ich.
    Bescheiden winkte er ab. »Nicht so wild.«
    »Doch, und wir müssen uns bei dir bedanken. Diese blonde Bestie ist verdammt gefährlich.«
    »Leider habe ich sie unterschätzt. Aber lassen wir das, John. Wenn ich dich so anschaue, machst du auf mich keinen glücklichen Eindruck. Dir scheint etwas zu fehlen.«
    »Stimmt genau.«
    Er reckte den Kopf und schaute mich aus seinen grünen Augen an. »Sag es mir, bitte.«
    »Ich habe den Blutsee noch nicht gesehen.«
    »Hm, ich auch nicht. Ist das schlimm für dich?«
    »Wie man's nimmt. Ich würde ihn schon gern zu Gesicht bekommen. Man weiß ja nicht, was kommt.«
    »Das ist wohl wahr. Gut«, sagte er dann, »ich werde es uns ermöglichen, dass wir ihn zu Gesicht bekommen.«
    »He, du kennst seine Lage?« Jetzt konnte man bei mir von einem freudigen Ausdruck im Gesicht sprechen.
    »Jemand wie ich spürt die alten Relikte aus meinem Land schon auf.«
    »Das weiß ich.«
    »Gut, wir reisen hin.«
    Ich wollte Suko eigentlich auch mitnehmen, doch Myxin hatte andere Pläne. Bevor ich mich versah, lagen seine Hände auf meinen Schultern, und genau dieses Ritual kannte ich. Unwillkürlich schloss ich die Augen. Ich spürte das Kribbeln in meinem Körper und wusste sehr genau, dass mir nicht das Gleiche passieren würde wie den Atlantis-Vampiren.
    Etwas Kühles streifte an mir vorbei. Ich hatte den Eindruck, eine Leere fühlen zu können, wusste nicht einmal, ob ich noch Kontakt mit dem Boden hatte und hörte dann die leise gestellte Frage des kleinen Magiers. »Warum schaust du nicht?«
    Ich öffnete die Augen wieder. Das Ziel war erreicht. Wir standen am Ufer des Blutsees!
    Tief atmete ich aus. Ein leichtes Gefühl des Schwindels hatte mich er wischt, und so brauchte ich einige Sekunden, um mich wieder zurechtzufinden.
    Ein schneller Blick in die Landschaft. Zunächst kam ich mir vor, als würde ich in Atlantis stehen, denn auch diese Umgebung war so kahl. Doch hier sahen die schattigen Berge irgendwie anders aus, das zumindest redete ich mir ein.
    Wir standen auf hartem Geröll, und mir gefiel nur nicht die Dunkelheit. Sie ließ keinen richtigen Blick auf den See zu. Er lag wirklich nur als dunkle Masse vor unseren Augen. Aber beim zweiten Blick erkannte ich etwas anderes. Der See besaß eine Tiefe. Und er war für mich auch kein direkter See.
    Von der Größe her verglich ich ihn mehr mit einem Löschteich, den man noch in vielen Dörfern findet.
    »Das ist er also«, murmelte ich.
    »Ja, wir stehen davor. Was gefällt dir nicht daran, John?«
    »Vieles, Myxin.« Konkreter wurde ich nicht, aber ich holte meine Lampe hervor, stellte die hellste Stufe ein und ließ den Streifen über die Oberfläche gleiten.
    Das stimmte alles. Nur wunderte ich mich über eines. Die Oberfläche lag tiefer und füllte praktisch nur noch den Boden der Mulde aus.
    »Was ist das?«, sprach ich leise vor mich hin.
    »Er versickert, John. Seine Zeit ist vorbei. Die Erde holt sich die alte Flüssigkeit zurück.«
    »All das Blut?«
    »So ist es.«
    »Und dann ist es vergessen?«
    »So soll es sein.«
    Ich war schon sprachlos geworden. Hier sorgte die Natur selbst für eine Entsorgung. Der Blutsee würde für die meisten Menschen hier in der Gegend zu einer Legende werden und auch bleiben. Wie Myxin war auch ich davon überzeugt, dass er nie mehr zurückkehrte.
    Ich wollte noch einmal hinschauen. Der Lichtkegel der Lampe wanderte nur langsam über die Oberfläche hinweg, sodass ich auch Einzelheiten erkannte. Und die gab es, wenn auch nicht im Kleinen, sondern mehr im Großen. Ich sah etwas Schwarzes, das sich auf der gesamten Oberfläche ausbreitete, aber sie nicht voll bedeckte, sondern mehr wie eine von einem dicken Pinsel stammende Zeichnung herbeigeführt worden war.
    »Kennst du es?«, fragte ich Myxin, der ebenfalls sehr interessiert schaute.
    »Es ist mir neu.«
    Ich machte weiter. Es dauerte eine Weile, bis ich alles mit der Leuchte nachgezeichnet hatte, und endgültig erkannte, was sich dort ausbreitete.
    Ein übergroßes schwarzes Skelett!
    Plötzlich vereiste ich. Neben mir flüsterte Myxin etwas. Ich hatte es nicht verstanden. Wahrscheinlich durchströmte uns der gleiche Gedanke.
    Das Skelett war der Schwarze Tod!
    Es passierte nichts mehr. Es versickerte alles, aber so lange blieben wir nicht, sondern kehrten auf magische Art und Weise wieder zurück in das Kloster.
    Suko war leicht ungehalten. Er wollte uns
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