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1298 - Atlantis-Vampire

1298 - Atlantis-Vampire

Titel: 1298 - Atlantis-Vampire
Autoren: Jason Dark
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hasse es, als Paket auf dem Boden zu liegen.«
    »Okay, das werde ich…«
    Da hatte ich die falsche Antwort angefangen. Justine explodierte beinahe. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen. In ihren Augen leuchtete es auf. Ich rechnete mit einem Angriff und richtete mich darauf ein, sie mit dem Kreuz zu bekämpfen, denn vor dem Kreuz hatte sie Respekt.
    Okay, ich hätte es gegen sie schleudern können, aber ich kannte auch ihre Schnelligkeit. Sie wäre ihm immer ausgewichen. Justine Cavallo war in vielen Dingen perfekt und besaß wesentlich mehr Kräfte als ein Mensch.
    »Du wirst es nicht tun, Sinclair! Ich habe hier das Sagen. Ich!«
    »Ach, bist du sicher?«
    »Ja, verflucht, ich…«
    Meine rechte Hand glitt in die Tasche, nachdem ich die Beretta in die linke gewechselt hatte. Ich rechnete mit einem Sprung, doch sie blieb auf der Stelle stehen. So konnte ich mein Kreuz hervorholen, und es beruhigte mich, als ich die Wärme spürte, die von ihm ausging. Plötzlich fuhr mir durch den Kopf, welche Chance ich mir erarbeitet hatte. Wenn ich das Kreuz in diesem Augenblick aktivierte, würden die hellen Strahlen Justine Cavallo vernichten und atomisieren. Die Atlantis-Vampire möglicherweise auch, und das wusste die blonde Bestie.
    Angst zeigte sie trotzdem nicht. »Ich warne dich«, flüsterte sie mir entgegen. »Du würdest einen Fehler machen. Dein Kreuz ist nicht für alles gut. Es kann zwar vernichten, doch du solltest daran denken, dass es nicht die falschen Personen tötet. Es könnte zu einem Bumerang werden.«
    »Das glaube ich nicht, Justine. Was sollte mich daran hindern, dich vom Erdboden verschwinden zu lassen? Gar nichts. Ich wäre eine verfluchte Feindin los, und nur danach steht mir der Sinn. Dich und Dracula II auszuschalten…«
    »Wäre nicht gut!«, schrie sie.
    Komisch. Ich stand vor ihr, und plötzlich kamen mir Zweifel. So etwas war mir noch nie passiert. Ich zögerte, und darüber wunderte ich mich selbst.
    Was war los? Warum verhielt ich mich so ganz anders als sonst? Der Gedanke beschäftigte mich so intensiv, dass Justine selbst im Hintergrund blieb. Was war mit mir geschehen? Wieso hatten ihre Worte so gewirkt? Da musste tief in mir eine Saite zum Klingen gebracht worden sein, die diese Überlegungen weitertrieb.
    »Es wäre nicht gut?«
    »So ist es.«
    »Warum?«
    »Ich kann es dir nicht sagen!«
    »Du willst es nicht!«, hielt ich ihr entgegen.
    »Irrtum. Ich kann es noch nicht. Aber es wird etwas erschüttert werden. Du hast es noch nicht gespürt, doch wir sind anders. Es könnte die Welt aus den Angeln gehoben werden, denn diese Bedrohung ist wirklich einmalig.«
    Im Hintergrund konnte Suko nicht mehr an sich halten und fing an zu lachen. »Du solltest dich nicht verrückt machen lassen, John. Du kennst sie. Eine wie Justine täuscht gern, das wissen wir. Sie sieht sich in die Defensive gedrängt und versucht nun mit allen Mitteln, die Dinge zu drehen.«
    »Nein, Chinese! Denk daran, was ich mit dir hätte anstellen können. Erinnere dich an die Szene auf dem Marktplatz. Ich hatte mit dir gesprochen. Ich hatte dich gewarnt, und auch du hast dich so verbockt gezeigt wie Sinclair. Ich wiederhole noch einmal. Wir sind Feinde, und wir werden es immer bleiben, aber es gibt Momente, wo man die große Feindschaft vergessen sollte, wenn es alle betrifft.«
    »Auch Dracula II?«, fragte ich.
    »Ja, auch ihn.«
    Ich tat, als wäre ich einverstanden und steckte sogar das Kreuz wieder weg. »Gut, lassen wir die Diskussionen zunächst sein. Wie geht es weiter? Was hast du dir vorgestellt, Justine?«
    »Das weißt du, Sinclair. Ich bin gekommen, um mir Verstärkung zu holen.«
    »Du willst die Atlantis-Vampire mitnehmen?«
    »Ja.«
    »Und sie brauchen Blut!«
    »Auch das!«
    »Eben. Und genau das ist der Punkt, an dem ich nicht mehr mitmache. Ich kann sie nicht saugen lassen. Auch ich habe eine Grenze. Ich kann nicht zuschauen, wie sie andere Menschen zu Blutsaugern machen und damit den Beginn einer schrecklichen Kette in die Welt stellen. So weit geht unsere Zusammenarbeit nicht.«
    »Du willst sie also vernichten?«
    »Genau.«
    »Sie sind wichtig für mich, Sinclair.«
    Ich wusste, dass sie so reagieren würde und auch musste, das lag einfach auf der Hand. Trotzdem wollte ich mir von ihr nicht das Heft aus der Hand nehmen lassen, hob die Beretta wieder an und zielte auf die drei blutbeschmierten Gestalten.
    »Die Köpfe, Justine, die Köpfe sind wichtig. Nur wenn ich sie zerstöre, sind sie
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