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1298 - Atlantis-Vampire

1298 - Atlantis-Vampire

Titel: 1298 - Atlantis-Vampire
Autoren: Jason Dark
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spontan entscheiden.
    Ich musste mit dem Fernlicht fahren. Aber ich wollte es nicht bis zum Ziel durchhalten. Es hätte mich zu leicht verraten können. Deshalb schaltete ich die Scheinwerfer aus und fuhr den Rest der Strecke im Dunkeln weiter. Dabei überlegte ich, ob ich nahe an das Kloster heranfahren sollte. Ich entschied mich dagegen und stellte den kleinen Wagen auf einem etwas breiteren Teil des Weges ab. Bis zum Kloster waren es nur wenige Schritte. Äußerlich hatte sich etwas verändert. Das mächtige Gebäude lag da wie von einem dichten Zelt aus Stille umgeben. Es war kein Laut zu hören. Nichts drang durch die dicken Mauern nach draußen.
    Sehr schnell hatte ich die äußere Mauer erreicht und presste mich dagegen. Unwillkürlich hielt ich den Atem an. Auf meinem Rücken lag so etwas wie eine dünne Eisschicht. Nicht weit entfernt drang Helligkeit durch ein schmales Fenster. Es lag so hoch, dass ich darunter hinweggehen konnte, und atmete tief durch, als ich vor der Tür stand.
    Ruhig, nicht nervös werden. Auch die Tür besaß eine besondere Dicke. Nichts sollte nach außen dringen, und das merkte ich jetzt. Ich überlegte kurz, ob ich einen Blick in den seitlichen Bereich des Baus hineinwerfen sollte, wo Bruder Anselmo sein Refugium eingerichtet hatte. Etwas hielt mich davon ab.
    Man konnte es als innere Stimme bezeichnen, als die Warnung aus dem Bauch.
    Abgeschlossen fand ich die Tür nicht. Hier oben lebte man für sich und vertraute auf Gott. Irgendwelche Diebe hätten auch kaum etwas finden können.
    Es kam darauf an.
    Ich drückte die Tür einen winzigen Spalt auf, weil ich den ersten Blick riskieren musste. Auf keinen Fall wollte ich in eine Falle laufen, und ich war froh, dass in der Umgebung der Tür der Bereich des Eingangs beleuchtet war.
    Ich sah Menschen! Suko, der auf dem Boden lag und wie ein Paket verschnürt war. Ich sah auch Bruder Anselmo. Er lag ebenfalls auf den kalten Steinen und bewegte sich nicht mehr, aber man hatte ihn nicht gefesselt. Anselmo musste tot oder bewusstlos sein.
    Schon jetzt stand fest, dass hier jemand anders das Kommando übernommen hatte. Was ich sah, wies auf Justine Cavallos Aktivitäten hin. Ich war zu spät gekommen. Für sie allerdings war alles perfekt gelaufen. Zudem ging ich davon aus, dass die Cavallo sich nicht zurückgezogen hatte. Sie musste sich irgendwo in der Nähe aufhalten, und so drückte ich die Tür noch eine Idee weiter auf.
    Ich hörte etwas. Ein heftiges Röcheln oder Atmen. Aus diesem Laut sprach die Angst. Egal, was hier passierte, ich musste rein.
    Der heftige Stoß katapultierte die Tür nach innen. Ich sprang über die Schwelle, und wie durch Zauberei lag die Beretta in meiner Hand.
    Nackte Gestalten, die Cavallo - und ein Mensch, der kurz davor stand, sein Blut zu verlieren. »Lass ihn los, Justine!«, brüllte ich…
    ***
    Die blonde Bestie war so darauf konzentriert gewesen, sich um den Mann zu kümmern, dass sie auf ihre Umgebung nicht hatte achten können. Sie war völlig von der Rolle, und ich erlebte, dass auch sie erstarren konnte.
    Der Kopf, den sie bereits gesenkt hatte, wurde wieder angehoben und in meine Richtung gedreht.
    Scharf schaute sie mich an. Sie lockerte auch den Griff, und so rutschte der kleinwüchsige Mönch dem Boden entgegen. Er jammerte dabei, bekam kaum Luft und stand dicht vor dem Kollaps. Auf allen vieren kroch er davon. Keiner kümmerte sich mehr um ihn.
    Es war keineswegs so, dass ich alles im Griff hatte, auch wenn es so aussah. Mit meinen geweihten Silberkugeln kam ich bei Justine Cavallo nicht weit, und die Atlantis-Vampire musste ich schon in den Kopf treffen, um sie mir vom Leib zu halten. Trotzdem hatte ich einen Teilerfolg erzielt.
    Die Cavallo schüttelte den Kopf. Sie lachte dabei. »Eigentlich müsste ich ja wütend auf dich sein, Sinclair. Denn du hast mich um meine Nahrung gebracht.«
    »Es wäre mir auch wohler, wenn du verhungerst.«
    »Hör doch auf. Lass den Unsinn. Du bist ebenso verbohrt wie dein Freund Suko. Auch er will nichts begreifen und versucht es immer wieder. Er befand sich in meiner Gewalt, frag ihn selbst, aber ich habe sein Blut nicht getrunken.«
    »Was mich schon wundert.«
    »Vielleicht wollte ich es spannend machen.«
    »Ich glaube es dir nicht.«
    »Du hast sogar Recht.« Justine senkte den Kopf und zupfte an ihrer Lederjacke herum. Die Lippen hatte sie dabei zu einem Lächeln verzogen, die Stirn in Falten gelegt, und sie wirkte jetzt sehr nachdenklich.
    Ich wusste,
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