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1298 - Atlantis-Vampire

1298 - Atlantis-Vampire

Titel: 1298 - Atlantis-Vampire
Autoren: Jason Dark
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Augen! Höchste Konzentration, aber auch höchste Spannung und zugleich Anspannung. Er atmete tief ein, er fühlte sich nicht mehr als Person, sondern als kleines Rad im Uhrwerk einer mächtigen Maschinerie. Es musste etwas geschehen. Er merkte es an dieser ungewöhnlichen Botschaft, die er plötzlich empfing. Auf seiner Haut begann es zu kribbeln, und er blickte jetzt in die Höhe, um endlich die Steine anschauen zu können.
    Noch immer umstanden sie ihn, als Pfosten, die die Ewigkeit anpflocken wollten.
    Aber es passierte mit ihnen etwas. Im Innern begann der Vorgang. Die Steine zeigten Leben. Zugleich veränderten sich auch die Diagonalen auf dem Boden. Auch wenn der Rasen sie noch verdeckte, waren sie jetzt deutlicher zu sehen, weil sie ein leicht rötliches Licht abstrahlten. Und genau diese Farbe breitete sich aus. Sie kroch in die Steine hinein. Sie rötete das Gestein. Sie sorgte dafür, dass Kräfte befreit wurden, denen sich Myxin voll und ganz hingab.
    Sein Körper hatte noch Kontakt mit dem Boden, aber er war mehr zu einer Hülle geworden, denn etwas Wichtiges hatte ihn schon verlassen. Durch die Macht der Steine war es Myxin gelungen, auf eine magische Reise zu gehen. Etwas anderes in ihm trieb weg und damit auch einem anderen Ziel entgegen.
    Myxin »sah«.
    Er schaute die Vergangenheit. Er sah das Blut, das in Strömen floss, als die großen Schlachten geschlagen worden waren. Er sah sich selbst, seine Helfer, die schwarzen Vampire, die gegen den Schwarzen Tod und seine Schergen keine Chance hatten.
    Aber nicht nur Vampire hatten Myxin zur Seite gestanden. Es war ihm auch gelungen, normale Atlanter zu überzeugen, indem er ihnen ein ewiges Leben versprochen hatte.
    Nicht als Menschen, sondern als Blutsauger. Gestalten, die ebenfalls gegen die Schergen des Schwarzen Tods kämpften, aber vom Aussehen her keine Monster waren.
    Sie verloren…
    Die Kämpfe huschten wie im Zeitraffer an Myxins Augen vorbei. Sie waren nicht mit der Gegenwart verkettet, und trotzdem kamen sie ihm so real vor.
    Bilder, die dann zerliefen. Die damit endeten, dass auch die normalen Vampire zurück in den See getrieben wurden, der bis zum Rand mit Blut gefüllt war. Unzählige Helfer des kleinen Magiers hatten ihre Existenz verloren und erstickten dann im eigenen Blut, das sie verloren hatten.
    Die beiden Frauen und auch die zwei Männer schwammen darin herum. Sie lagen auf dem Rücken, sie hielten die Augen ebenso offen wie ihre Münder, und tauchten dann weg, als sich die fliegenden Monster auf sie zu bewegten. Drachenvögel mit langen Schnäbeln, die so scharf und spitz wie Scheren waren und ihre Gegner mit einem Biss in zwei Hälften teilen konnten.
    Bei Myxins Helfern schafften sie das nicht. Die Vier tauchten weg und blieben im Blutsee verschwunden, als Beute für die Drachenvögel nicht mehr aufzutreiben.
    Das Bild zog sich zurück. Die Vergangenheit wollte nicht mehr bleiben, und Myxin schaute zu, wie der Deckel der Dunkelheit sich allmählich senkte und alles verschlang. Auch er wurde wieder er selbst.
    Langsam öffnete er die Augen. Er drehte sich auch um, weil er die Steine betrachten wollte.
    In ihnen las er noch die Botschaft. Aber sie sah anders aus.
    Der kleine Magier erschrak, als er bemerkte, was da passierte. Es gab sie noch. Vier nackte Gestalten lösten sich aus einer roten Masse und kletterten ins Freie.
    Myxin wurde blass. Was er sah, konnte ihm nicht gefallen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der Blutsee und dessen Inhalt überlebt hatten, obwohl Atlantis untergegangen war. Aber er dachte auch daran, welch ein Chaos es damals gegeben hatte. Bei diesem Vorgang waren Teile abgesprengt und woanders hingeschleudert worden. Dort hatten sie überleben können.
    Es gab für ihn keine andere Lösung. Nicht anders konnte es gewesen sein.
    Damals, als er noch auf der anderen Seite gestanden hatte, waren diese vier Vampire treue Diener gewesen. Er hatte mehr von ihnen schaffen wollen, weil er sich nicht nur auf diese riesigen Fledermäuse hatte verlassen wollen. Es war ihm nicht gelungen, der Untergang war ihm dabei einfach zuvorgekommen.
    Nun lagen die Dinge anders. Myxin war nicht mehr wie früher. Er hatte sich geändert. Er war zur anderen Seite übergetreten. Wer früher an seiner Seite gestanden hatte, zählte nun zu seinen Feinden.
    Auch diejenigen, die überlebt hatten und nun frei gekommen waren.
    Myxin wusste, wie stark diese Wesen waren. Er selbst hatte sie mit dieser Kraft ausgerüstet. Wenn sie jetzt
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