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1298 - Atlantis-Vampire

1298 - Atlantis-Vampire

Titel: 1298 - Atlantis-Vampire
Autoren: Jason Dark
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ausgetreten.
    Ich blieb rechts neben dem Kopf stehen. Irgendetwas in meinem Innern warnte mich davor, dem Frieden zu trauen. Mit Blutsaugern hatte ich meine Erfahrungen gemacht. Ich kannte ihre Raffinesse. Da brauchte ich nur an Justine Cavallo und Dracula II zu denken.
    »Sie ist doch tot«, sagte Cotta leise. Allerdings so, dass ich ihn verstehen konnte.
    »Ja«, murmelte ich. »Es sieht so aus. Aber ich kenne diese Blutsauger nicht. Sie haben mit den normalen und gemeinen Vampiren nicht viel zu tun, abgesehen davon, dass sie unbedingt an das Blut anderer Menschen wollen.«
    »Dann schießen sie ein zweites Mal!«
    »Das würde auch nichts bringen.«
    Neben Cotta bewegte sich der Mönch. Er verschwand wieder in seinem Arbeitszimmer. Der Pilot blieb noch und fieberte ebenso wie ich.
    Es war sicherlich mehr als eine halbe Minute vergangen, und die Gestalt hatte sich noch immer nicht bewegt. Es gibt ja Menschen, die es schaffen, sich tot zu stellen, und so ähnlich konnte es auch bei dieser Unperson sein.
    Ich wollte sie nicht anfassen und auf den Rücken drehen, sondern versuchte es anders. Ich schob den rechten Fuß in Bauchhöhe unter den nackten Körper, gab mir selbst noch den nötigen Schwung und drehte sie mit einem Tritt herum.
    Auch jetzt zeigte der Körper noch kein Leben. Er lag auf dem Rücken, und ich schaute auf das Kugelloch.
    Genau eine Idee zu lange, denn die Frau reagierte. Sie bewies, dass sie nicht vernichtet war und schnellte als fratzenhafter weiblicher Teufel vom Boden her auf mich zu.
    Diesmal war ich zu langsam. Ich konnte den beiden Händen nicht ausweichen, die nach meinem Hals schnappten und sich sofort wie gummiartige und harte Klammern darum drehten, um mir die Luft zu nehmen.
    Durch den Angriff verlor ich auch das Gleichgewicht, wurde einfach umgerissen, schlug hart auf und bekam einen heftigen Schlag gegen das rechte Ohr ab.
    Das erlebte ich wie nebenbei, denn es war nicht wichtig. Und wie nebenbei hörte ich auch den Schrei des Piloten. Was er dabei sagte, verstand ich nicht.
    Die Unperson, die zu einem wahren Raubtier geworden war, lag halb neben und halb auf mir. Ihre Hände hielten eisern fest und drehten meinen Kopf so, dass sie mir ins Gesicht schauen konnte.
    Ich sah auch ihres, und das war schlimm. Grässlich verzerrt. Mit offenem Mund. Die Zähne sahen aus wie kleine Messer. Sie waren irgendwie alle spitz, aber zwei stachen etwas länger hervor als die anderen. Das eben erinnerte mich an das Maul eines Raubtiers. Wenn sie es schafften, zuzubeißen, besaß ich keine Chance.
    Mir wurde allmählich die Luft knapp. Ich hatte noch einmal kurz einatmen können, bevor sich die Klammer um meinen Hals geschlossen hatte. Nur konnte ich von diesem Luftvorrat keine Ewigkeit zehren, deshalb wurde es Zeit, dass ich mich so rasch wie möglich befreite.
    Wenn sie ein Vampir war, würde sie zubeißen müssen. Die Zähne in meinen Hals schlagen. Die Haut aufreißen, das Blut trinken, ihre Gier stillen und mir keine Chance lassen.
    Ich hatte meine Beretta nicht losgelassen. Sie erschien mir in diesem Augenblick wie der letzte Strohhalm, und dann merkte ich, welch eine Kraft dieses Wesen besaß. Sie zerrte meinen Kopf näher an ihr Gesicht heran, um den Biss ansetzen zu können.
    Ich schaffte es soeben noch, den rechten Arm anzuwinkeln, auch wenn dies durch meine Lage schwierig war. Es musste mir gelingen, die Waffe zwischen die beiden Gesichter zu bekommen, und als die Frau zubeißen konnte, sah sie plötzlich ein anderes Ziel vor sich. Sie starrte auf die Waffe und in die Mündung.
    Dass sie erschrak, spürte ich, denn der Griff lockerte sich etwas. Mich brachte das nicht weiter. Ich bekam trotzdem keine Luft, aber es war wichtig, den rechten Zeigefinger zu krümmen, den ich um den Abzug gelegt hatte.
    Ich schaffte es!
    Der Schuss krachte. Ich hörte den Knall überlaut. Der Kopf der Frau erhielt einen Stoß und zuckte zurück. Über dem linken Auge malte sich ein Loch ab. Das sah ich noch, während meine Kräfte nachließen. Vor meinen Augen verschwammen die Konturen. Ich brauchte unbedingt Luft und musste die verdammten Krallen, die mich noch immer fest hielten, von meiner Kehle wegbekommen.
    Sie rutschten ab…
    Das passierte nicht durch mein Eingreifen. Es hatte einen anderen Grund. Die zweite Kugel musste die Unperson geschafft haben, denn sie erschlaffte, und ich konnte sie endlich von mir wegstoßen und mich zur Seite rollen.
    Ich blieb trotzdem auf dem Boden liegen. Ich schnappte nach
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