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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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interessierte mich besonders. Sein Gesicht erinnerte mich an Rukker. Ein Pfeil war durch seinen geschuppten Bronzepanzer gedrungen.
    Neben mir pfiff Seg leise durch die Zähne. »Ein hübscher Pfeil ...« Er beugte sich vor, um ihn herauszuziehen.
    »Es wird dir schwerfallen«, sagte ich. »Ich möchte wetten, daß er auf jeder Seite sechs oder sieben Widerhaken hat. Das ist kein lohischer Pfeil, Seg.«
    »Aber er ist genauso lang – was für ein Bogen dann ... Oh!«
    »Ja«, sagte ich nickend und spürte den Zorn in mir aufsteigen, ebenso die Verzweiflung und den Kummer und den Drang zur Rache.
    »Ich habe noch keinen Bogenschützen getroffen, der einen Bogenschützen aus Loh übertreffen könnte«, sagte Seg Segutorio leise. »Aber du hast mir von diesen Teufeln erzählt, die wir nun anscheinend kennenlernen werden.«
    »Es müssen wahrhaftig Teufel sein, wenn sie diese Katakis vernichten konnten, die selbst aus Cottmers Teufelshöhlen hervorgegangen sind«, sagte Dredd Pyvorr nachdrücklich.
    »Von der anderen Seite der Welt«, erklärte ich. »Aus einer Welt, die kein Mensch kennt. Sie bewegen sich in ihren schnellen magischen Schiffen über das Meer, greifen an, vernichten, plündern und brandschatzen. Es sind Diffs, wie es sie in ganz Paz nicht noch einmal gibt. Es sind keine Menschen wie wir. Sie sind die Shanks, die Shants, die Shtarkins, die Leem-Freunde, eine üble Meute, die vernichtet werden muß – doch zugleich erfordert es sicher viel Mut, die Schiffe all die vielen Dwaburs über das weite offene Meer zu steuern. Es sind keine Menschen wie wir; aber es sind Menschen.«
    »Und sie werden uns töten, sobald sie uns erblicken«, sagte Inch mürrisch.
    Dredd Pyvorr packte den Griff seines Rapiers fester. Sein verkniffener Mund bebte, aber dann hatte er sich wieder in der Gewalt.
    »Ich weiß, wovon du sprichst, Prinz. Wir nennen diese Wesen Shkanes – sie haben viele Namen, ausnahmslos schlimme Namen. Fischköpfe – ah, ja, das Schrecknis sieht man ihnen an.«
    Ich wandte mich an den jungen Tim, der sich erholt hatte und nun eifrig die Toten plünderte – die vernünftigste Beschäftigung in diesem Augenblick.
    »Du sagst, sie wären auf Sleeths geritten, Tim?«
    »Das stimmt, Prinz.« Tim hob den Kopf, die Hand voller Ringe, Ketten und Broschen, im Lendenschurz einen gefährlich aussehenden Dolch.
    »Dann müssen die Shanks auf den Sleeths der Katakis weitergeritten sein.«
    Die Sleeth ist ein Saurier, da und dort mit Schuppen versehen, und läuft auf zwei Beinen. Die verkürzten Vorderklauen wirken lächerlich und verkümmert, und der lange dicke Schwanz ist nach hinten ausgestreckt und sorgt für das Gleichgewicht. Der Ritt auf diesen Tieren ist ungemütlich, und ich ziehe in jedem Fall eine Zorca oder einen Vove vor, notfalls auch einen Nikvove. Nein, Sleeths liegen mir nicht.
    Von einer leichten Anhöhe rief Oby etwas zu uns herunter und schwenkte die Arme. Wir eilten hinauf, und er deutete zu Boden.
    An einer schlammigen Stelle zeichneten sich Sleethklauen ab. Die Spuren führten hangabwärts und zur gegenüberliegenden Seite der Lichtung, wo sich der Wald wieder schloß und in diesem Augenblick nicht im geringsten einladend aussah.
    »Sucht euch Waffen, die ein wenig widerstandsfähiger sind als Rapiere!« rief ich. »Dann wollen wir uns um die Fischköpfe kümmern!«
    Niemand sagte etwas zu meiner Äußerung, daß wir gegen Männer kämpfen wollten, die die Katakis bereits für uns ausgeschaltet hatten. Denn trotz ihres fürchterlichen Rufes waren die Katakis im Vergleich zu den Shanks eine kleine Plage, im Vergleich zu den Fischköpfen von der anderen Seite der Welt.
    Unsere Pachaks kehrten von den Kundschafterritten zurück und stiegen ab, um nach Waffen zu suchen. Es gab genügend Auswahl. Wenn sich die Shanks aus dem Chaos des Schlachtfelds mit Waffen versorgt hatten, so hatte dies wenig Einfluß auf die Zahl der verbleibenden Schwerter und Messer. Ich suchte mir ein anständiges Hieb- und Stichschwert aus, eine Version des havilfarischen Thraxter oder des vallianischen Clanxer.
    Ich hatte beschlossen, dem Rat meiner Freunde zu folgen und mich für das große Ereignis auf dem Jahrmarkt von Arial geckenhaft herauszuputzen. Ich muß allerdings gestehen, daß es mir eine Erleichterung war, all die Gürtel zu öffnen und die Schärpen, die Brokattücher und das Cape aus Federn fortzuwerfen, das mich schon den ganzen Tag gekitzelt hatte. So trug ich schließlich nur noch mein altes rotes
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