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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Stimme: »Jetzt, Nath! Jetzt!«
    Nath der Iarvin zog mit einer fließenden Bewegung Rapier und Main-Gauche und rückte vor. Der Ausdruck auf seinem dunklen Gesicht konnte nur eines bedeuten.
    Mit leeren Händen stand ich vor ihm.
    »Dray!« rief der Herrscher schrill und wand sich zwischen Tisch und Bett. »Ein Schwert – hier, nimm meins!«
    »Dafür ist es schon zu spät, Rast«, sagte Nath zufrieden schnurrend.
    Seufzend zog ich, Dray Prescot, Krozair von Zy, die gefährliche Krozairklinge, zog sie mit wohlberechnetem Griff über die Schulter und begegnete dem kraftvollen Angriff.
    Aber seine erste schnelle Passage, die an der langen Klinge vorbeiführen sollte, wurde abgeschlagen. Blinzelnd trat er zurück.
    »Du solltest deine alte Eisenstange wieder weglegen. Erleichtere dir die Sache, entspanne dich, und ich schwöre dir bei der Klinge von Kurin, daß es schnell und schmerzlos abgeht.« Gleichzeitig sprang er erneut vor und ließ seine Klingen vor meinen Augen flirren. Oh, wie raffiniert! Er war als Kämpfer sehr gut, dieser Nath der Iarvin. Aber auch ich hatte meine Erfahrungen. Offenbar hatte er noch nicht gegen eine Krozairklinge gekämpft. Mein herrliches Schwert, das perfekt balanciert war, rotierte glatt, flammend vor Kraft, drängte sich an seinen zuckenden Waffen vorbei, drang über seinem silberbeschlagenen schwarzen Gürtel tief in den Leib ein und hindurch.
    Ich zog das Schwert zurück.
    Verwundert, verständnislos stand er vor mir. Als er zu zittern begann und im Umsinken das Schwert fallen ließ, ging die Tür auf.
    Ein Mann trat ein, wachsam, angespannt, erfüllt von einer geistigen Wachsamkeit, die ich kannte. Mein Blick richtete sich wieder auf Nath, dem das Blut über die braune Tunika lief. Er breitete die Arme aus, seine Hände verkrampften und entspannten sich mehrmals; sie würden nie wieder ein Rapier oder eine Main-Gauche umfassen.
    »Was!« rief ich. »Noch ein Ponsho für die Schlachtbank!«
    Der Mann an der Tür regte sich nicht.
    Er trug vallianische Abendkleidung, eine dunkelrote Robe, bestickt mit silbernen Risslacas, gegürtet mit einem juwelenbesetzten Gürtel, sehr dünn, daran ein langer Dolch. Um seinen Hals funkelte eine Kette aus Goldgliedern und Rubinen und Laybrites im Licht der Samphronöllampen.
    »Layco!« rief Ashti Melekhi und hob flehend die Arme.
    »Majister!« sagte der Neuankömmling, der Mann, der Kov Layco Jhansi sein mußte. »Du bist unverletzt?«
    »Es ging mir nie besser!« knurrte der Herrscher. »Diese Rasts aber sind tot, und diese Leem-Frau ist die schlimmste Verräterin auf dieser Seite von Cottmers Höhle!«
    »Layco!« schrillte Melekhi erneut. Ihr hartes bleiches Gesicht zeigte all die Pein, die sie erfüllte, und sie schrie laut auf. Sie riß den Dolch von ihrem Gürtel und duckte sich sprungbereit.
    Layco Jhansi schien in den besten Jahren zu sein, klein gewachsen, mit kurz geschnittenem braunem Haar. Sein Gesicht wirkte alltäglich und zeigte keine Spuren von Leid, die Augen waren groß und strahlend. Ihn umgab eine leuchtende Aura, die ihn als Mann auswies, der jeden Lebensweg, den er sich aussuchte, erfolgreich beschreiten konnte.
    Im nächsten Augenblick würde sich Ashti Melekhi auf den Herrscher stürzen – das stand deutlich auf ihrem bleichen und verzerrten Gesicht geschrieben.
    Keiner der Anwesenden konnte wissen, daß das Krozairschwert die fliegende Klinge zur Seite schleudern würde. Der gefahrdrohende Augenblick zog sich in die Länge. Dann trat Jhansi dicht vor Ashti Melekhi hin. Er zog seinen nadelscharfen Dolch. Sie bemerkte die Geste aus dem Augenwinkel.
    Schreiend zuckte sie zurück, als der Dolch sich ihr in die Brust bohrte. Das grüne Leder wurde durchstoßen, und als Kov Layco die Waffe zurückzog, wallte Blut heraus.
    »Nein! Nein – Layco!« rief sie. »Bitte ... bitte ...« Der Dolch in der Hand des Ersten Pallan zuckte erneut empor. Diesmal würde er sie töten. »Bitte, Layco! Ich konnte nicht anders!«
    »Du konntest nicht anders, Ashti«, sagte Jhansi. »Aber du bist eine Verräterin, die ihr Leben verwirkt hat. Gegen das Leben des Herrschers versündigt man sich nicht ungestraft!«
    Und sein Dolch bohrte sich in ihr Herz. So starb Ashti Melekhi, die Vadnicha von Venga.
    »Die gerechte Strafe für eine üble Verräterin, Majister«, sagte Jhansi. Gelassen ließ er die Klinge in der Brust der Toten stecken. Er ging zum Herrscher und verbeugte sich. »Du bist unverletzt, Majister?«
    »Alles in Ordnung. Dieser haarige
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