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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Graint von Klansmann hat verhindert, daß ich mich mal wieder richtig vergnügen konnte – es ist immer dasselbe!«
    Ich bezwang meinen Widerwillen. Was wußte er schon von den Realitäten des Kämpfens? Welches Vergnügen lag wohl darin? Er bewohnte nicht einmal dieselbe Welt wie meine Djangs oder meine Klansleute, wenn sie ein Vergnügen meinten.
    »Ich lasse alles erledigen, Majister!« Er warf mir einen vielsagenden Blick zu und zögerte, was ich irgendwie seltsam fand. Dann blickte er zur Tür und öffnete den Mund, gleich darauf schlossen sich aber die festen Lippen wieder, und er nickte. »Morgen früh haben wir die Übeltäter, wenn noch welche am Leben sind. Ich beginne mit den Wächtern vor deiner Tür. Sie müssen den Lärm gehört haben, ohne irgend etwas zu unternehmen.«
    »Gekauft wurden sie«, sagte ich. »Gekauft und bezahlt.«
    »Aye, Prinz«, gab er zurück. Auch ohne das Pappattu und das Lahal wußte er, wer ich war. »Aber wer steckt dahinter?«
    »Das werden wir feststellen.«
    »Und je eher, desto besser«, sagte der Herrscher. »Ich muß dir danken, Layco, daß du mir das Leben gerettet hast. Diese Leem-Frau hätte mich mit ihrem Dolch aufgespießt. Nun kann sie aber keine Aussage mehr machen.«
    »Ich tue, was ich kann, Majister.«
    »Ja, Layco. Auf dich kann ich mich verlassen. Du enttäuschst mich nie.«
    Ich blieb stumm.
    »Du tust mir wie immer zuviel Ehre an, Majister.«
    »Solange ich lebe, werde ich deine Loyalität nicht vergessen.« Der Herrscher sah sich in dem zerstörten Zimmer um und betrachtete die Toten – sechs Chuliks, der Klingenschwinger, die Vadnicha – und schüttelte den Kopf. »Es ist wirklich manchmal schlimm, Herrscher zu sein.«
    Und ich spürte, wie das sinnlose Kichern in mir emporstieg.
    Die Feinde des Herrschers hatten ihn aus dem Weg räumen wollen, damit er ihre Pläne nicht mehr behinderte. Delia und unsere Freunde hatten diesen Plan vereitelt und den Herrscher geheilt. Die Schuldige war bestraft. Die Verräter würden ausbezahlt werden, die loyalen Gardisten würden zurückkehren. Dafür würde Layco Jhansi sorgen.
    Aber – aber! Wir hatten dem Herrscher zu einem tausendjährigen Leben verholfen.
    Nie zuvor hatte er so fest auf dem Thron gesessen. Es war ein Witz! Seine Feinde würden vergehen. Der Herrscher von Vallia aber würde tausend Jahre lang herrschen.
    Die Erleichterung stieg wie ein berauschender Alkohol in mir empor. Es war ein herrliches Gefühl!
    Und meine Delia – wie würden wir lachen, bei unserer Familie in Esser Rarioch!
    Der Herrscher starrte mich an. Layco Jhansi starrte mich an. Blutgeruch verbreitete sich betäubend im Zimmer. Ich erwiderte den Blick. Ich spürte, wie sich die Emotion in mir Bahn brach, wie sie emporstieg und einen Ausweg suchte.
    Tausend Jahre, und keine Sorge auf dem ganzen wilden Kregen unter den Sonnen Scorpios!
    Und ich lachte. Ich, Dray Prescot, Lord von Strombor und Krozair von Zy, lachte und konnte nicht wieder aufhören.
     
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    * Kroveres: Prescot buchstabiert diesen Titel so, spricht ihn aber genauso aus wie ›Krozair‹, obwohl die entsprechende Schreibweise dann ›Krovair‹ sein müßte.
    A. B. A.
    * Vad ist ein kregischer Adelstitel, er rangiert unmittelbar nach dem Kov. Als Wortendung -nich bezeichnet einen Zwilling, -nicha ist weiblich. Vadricha ist daher die Bezeichnung für die Zwillingstochter des Vad. Die Frau eines Vad wird als Vadni bezeichnet.
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