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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Herrscher das Reich zusammenhielt, ein Mann in Vertrauensposition. Doch er war vermutlich von Ehrgeiz zerfressen. Vielleicht war er der Drahtzieher.
    Der Herrscher bestand nach wie vor darauf, von Chuliks bewacht zu werden. Die Roten Bogenschützen waren wie die Schützenwache Valkas auf weite Reisen geschickt worden.
    Schließlich erfuhr ich noch, daß Königin Lushfymi, die Königin aus Lome, die manche Männer noch immer Königin Lust nannten, auf dem Rückweg zu ihm war. Sollte der alte Teufel sie ruhig heiraten, ich wäre nur erleichtert gewesen.
    Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln schimmerte herab, als ich mich auf den Weg zum Palast machte. Auf dem bekannten und komplizierten Weg betrat ich das Geheimlabyrinth des Schlosses. Intrigen, üble Verschwörungen, die Schatten der Nacht, schleichende Schritte, das war ein Spiel, das ich mitmachen wollte, und so suchte ich wie schon einmal das Schlafzimmer des Herrschers auf verstohlenen Wegen auf. Die Kräfte, die Ashti Melekhi lenkten, sollten keine Gelegenheit bekommen, den Herrscher zu töten und die erstrebte Macht zu gewinnen – ich wollte nicht, daß die Gegenseite siegte.
    Auf dem breiten Bett war die Decke zurückgeschlagen. Ein goldenes Tablett stand auf dem Nachttisch. Miscils, Palines, purpurner Wenhartdrin-Wein in einem goldenen Gefäß und zwei Becher – der alte Teufel war zum Schlafengehen bereit.
    Ein Knirschen an der Tür, ein greller Lichtstrahl auf Walfarg-Teppichen. Ich war aus der Gangöffnung getreten und hielt mich nun im Schatten der Wandvorhänge. Er betrat das Schlafzimmer im Gefolge etlicher Zofen und Leibdiener, die er gutgelaunt schalt. Als er schließlich seinen langen Brokatmantel anhatte, scheuchte er sie hinaus. Ehe sich die Tür schloß, rief er freundlich in den Korridor hinaus: »Und daß ihr mir gut aufpaßt, meine guten Chuliks!«
    Sie waren wirklich gut, arbeiteten sie doch für jeden, der sie bezahlte. Sollte jemand ihre Herzen mit mehr Gold bekehren als der Herrscher, mochten sie ihm genausogut die Kehle durchschneiden.
    Er fuhr zusammen, als ich in den Lampenschein trat. Seine Hand zuckte zu der goldenen Glocke. Hastig legte ich meine Hand über die seine.
    »Ha!« rief er. »Jetzt willst du mich umbringen, wie?«
    Ich hielt ihn sanft zurück. »Ich will dir nichts tun, das habe ich dir oft genug gesagt. Ich möchte nur mit dir reden. Wegen deiner Tochter und deiner Enkel – willst du mich anhören?«
    »Reden? Du gebrauchst große Worte, mein Schwiegersohn. Aber wenn die Gefahr kommt, läßt du mich im Stich ...«
    »Du hast mich verbannt. Aber vergessen wir das. Du erinnerst dich nicht an deine Krankheit?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nichts mehr. Ich war krank, und Ashti hat mich geheilt.«
    Ich ließ seine Hand los und starrte ihn an. »Hör mir gut zu, Herrscher! Man wollte dich vergiften.« Er zuckte zornig zusammen, doch ich fuhr entschlossen fort. »Das Gift heißt Solkien-Konzentrat ...«
    »Das kenne ich! Cottmers Werk!«
    »Ja. Man gab es dir liebevoll ein, Löffel um Löffel.«
    »Das glaube ich nicht. Wie wäre das möglich? Man pflegte mich sehr gut. Ashti hätte es nicht zugelassen ... du lügst!«
    »Nein. Und deine unbeherrschten Worte will ich überhören. Ich spreche die Wahrheit.«
    Einen Augenblick lang stand er dort vor mir, groß und robust. Sein Gesicht zeigte einen schlauen Ausdruck. »Ich kenne das Solkien-Konzentrat. Hat es sich erst einmal im Körper festgesetzt, gibt es keine Rettung mehr. Ich war sehr krank, Ashti hat mir das gesagt. Wenn du die Wahrheit sprichst, hätte ich keine Heilung finden können.«
    »Nicht durch normale Ärzte, da gebe ich dir recht.«
    Er sah mich erstaunt an. »Aber ...«
    Ich faßte sofort nach. »Du hast im Delirium deine Tochter Delia gebeten, dich zu den Menschen zu bringen, die dich heilen konnten – so wie sie sie geheilt hatten.«
    Er riß die Augen auf. »Ja ... ja ... ich weiß nicht mehr ... aber ich hätte doch ... ich hab's getan! Die Todalpheme von Hamal!«
    »Deine Tochter Delia brachte dich dorthin, und du wurdest geheilt. Wenn du dich nicht daran erinnerst, ist das wahrscheinlich besser. Jetzt bist du wieder in deinem Palast und bei bester Gesundheit. Delia hat dafür gesorgt.«
    »Solkien-Konzentrat.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, ergriff das Goldgefäß und schenkte sich Wein ein. Ich ließ ihn trinken und sagte dann: »Wenn nun der Wein auch vergiftet wäre?«
    Er würgte und spuckte, und der purpurne Wein
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