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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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ebenfalls die Hand. Dann blickte er zu den neun Womox-Trompetern hinüber, deren Hörner über den strengen stierähnlichen Gesichtern mit Rosen verziert waren. Die Heroldsröcke waren mit Silber durchwirkt. Sie hoben die langen gestreckten Silbertrompeten. Neun massige Brustkästen dehnten sich unter dem ersten mächtigen Atemzug. Die Fanfare klang durchdringend-schrill.
    Es gab nicht sofort Ruhe auf dem Platz. Erst allmählich legte sich der allgemeine Lärm. Die Menschen hielten inne, was sie auch gerade taten – beim Schachern, Kaufen, Verkaufen, Essen, Trinken, In-die-Luft-Gucken, Ringkämpfen, Handlesen – und schlenderten langsam von den Ständen und Zelten in die Freiräume und Gänge hinaus, um zu sehen und zu hören, was sich auf dem Podest abspielte.
    In diesem Augenblick huschten zwei zerlumpte schmutzige Gestalten aus der Menge und drängten sich nach vorn zu den Pachaks durch. Die Jungen riefen etwas, doch ihre Stimmen gingen in den entrüsteten Rufen aus der Menge unter. Hände streckten sich nach ihnen aus und versuchten sie zurückzuschieben.
    Die erfahrenen Pachaks blickten den beiden mißtrauisch entgegen. Inmitten des Durcheinanders waren nun doch einige Worte klar zu verstehen.
    »... alle auf Sleeths!« Und: »... wir waren wehrlos, ihnen hilflos ausgeliefert!«
    Und als die beiden laut schreiend an den Pachaks vorbeidrängten und halb die Treppe heraufkamen, wurde auf dem Jahrmarkt ein Wort laut, das sich verstärkte, das immer öfter wiederholt wurde: »Katakis! Katakis!«
    »Sklavenfänger! Sklavenfänger! «
    Wie von selbst sprang die Klinge in meine Hand.
    Nicht alle Sklavenhändler sind Katakis, geschwänzte Teufelswesen, doch beinahe alle Katakis sind Sklaventreiber – wenn sie nur Gelegenheit dazu erhalten.
    Ich fuhr zu meiner Gruppe von Freunden herum. Wir sahen wie herausgeputzte Pfauen aus, doch keiner war ohne Schwert gekommen – mit Ausnahme von Turko.
    »Brüder!« rief ich und hob das Schwert in einer absichtlichen theatralischen Geste. »Dies ist Arbeit für den Orden. Für so etwas sind wir da! Turko – hol mir die beiden Burschen herbei, aber geh sanft mit ihnen um. Oby, kümmere dich um die Zorcas. Seg, Inch, Balass ...«
    Doch meine Freunde liefen bereits los. Sie sprangen in Riesensätzen die Stufen hinab und liefen so schnell sie konnten über das flachgetretene Gras auf die Reihen der Zorcas zu. Der junge Oby war allen voraus.
    Wenig später erschien Turko, der sich die beiden strampelnden Jungen unter die Arme geklemmt hatte.
    »Und haltet den Mund, bis der Prinz zu euch spricht!« ermahnte er sie.
    Sie wurden auf die Füße gestellt, und Turko hielt sie am Kragen fest. Ich beugte mich vor. »Ihr habt gut gehandelt«, sagte ich. »Wo finden wir die opaz-verfluchten Katakis? Werdet ihr uns führen?«
    »Ja, Koter ...«
    Turko schüttelte die beiden. »Redet den Prinzen mit Prinz an, ihr Famblys!«
    »Du nimmst den Burschen, Turko, ich diesen hier.«
    Ich schnappte mir einen der Jungen und eilte die Stufen hinab auf Oby zu, der meine Zorca herbeiführte. Ich warf meine Last quer über den Sattel, hob den linken Stiefel in den Steigbügel und sprang hinterher. Der Junge wand sich unbehaglich. Eine Zorca mag wohl mit ihren vier dünnen Beinen das schönste aller Tiere sein und ein Wunder an Anmut und Ausdauer, doch sie besitzt zugleich einen bemerkenswert kurzen Rumpf, der kaum Platz für zwei Personen bietet.
    »Du heißt?«
    »Tim, wenn es dir gefällt. Ko... Prinz.«
    »Gut, Tim. In welche Richtung?«
    Er hob den Arm.
    Der breite Gipfel von Arials Berg, auf dem sich Zelte und Stände und Wildtier-Gehege und Pferche ausbreiteten, mit der jetzt ein wenig lächerlich aussehenden Plattform in der Mitte, leerte sich schnell. Die Leute liefen in alle Richtungen auseinander. Einige mußten den Katakis genau in die Arme laufen.
    Tim deutete nach Osten, eine Richtung parallel zur Küste, die etwa zwei Ulms entfernt war.
    Mit zornigem Gesicht zügelte Dredd Pyvorr vor mir sein Tier. »Briars Bucht, ist das richtig?«
    »Ja, Prinz, richtig!« rief der Junge, der bei Turko im Sattel hockte.
    »Fambly!« rief Turko aufgebracht. »Nur der Prinz ist der Prinz!«
    »Für den Orden!« rief ich, schwenkte mein schmales Rapier und deutete nach vorn. »Los!«
    Als Gruppe ritten wir an den letzten auseinanderstrebenden Flüchtlingen vorbei, auf den schmalen Weg, der durch den Wald führte und sich zu Briars Bucht hinabkrümmte.
    Ich sagte mir, daß die Katakis, den Jahrmarkt als Deckung
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