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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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sich als loyaler, fröhlicher Koter ausgab. Die Agenten des Herrschers schlafen nicht. Wir waren ihm auf der Spur. Allerdings überraschte es uns, daß er sich als Makfaril entpuppte.«
    »Und der Herrscher hat von allem gewußt?«
    Ein Ausdruck kalter Härte ging über Vankis bleiches Gesicht. »Der Herrscher, möge er ewig leben, weiß, daß wir ihm nach besten Kräften helfen. Er muß sich mit anderen Problemen herumschlagen.« Vanki musterte mich mit der abweisenden Direktheit eines loyalen, klugen Mannes, der nicht nur seine eigene Macht begreift, sondern auch seine Grenzen. »Die Racter ... du mußt wissen, Prinz, wieviel mächtiger sie jetzt sind. Hätte man gesehen, daß du sie besuchst, hätte man dich aufgegriffen.«
    »Das gilt doch wohl nicht mehr, Naghan«, sagte Delia lächelnd und hängte sich bei mir ein.
    »Diese Nacht müssen wir noch überstehen.«
    Ich deutete auf vier Bogenschützen, die im Gleichschritt eine Last herbeischleppten, an Armen und Beinen, dazwischen das goldene Schimmern einer Rüstung.
    »Du wirst Makfaril nichts mehr fragen können, Vanki«, sagte ich.
    Wir blickten auf die Leiche des Numim Rafik Avandil hinab, der als Makfaril das Werkzeug Phu-Si-Yantongs gewesen war. In seinem Hals steckte ein langer, schmaler Dolch. Ich zog die Waffe heraus. Die Edelsteine auf dem Griff waren rot von Blut und bildeten den Umriß einer Rose.
    »Mein Dolch«, sagte Delia. »Aber wie ...«
    »Viel wichtiger scheint mir die Frage, mein Schatz, wie du überhaupt hierhergekommen bist.«
    Sie zog mich ein Stück zur Seite. »Ich kann dir nicht viel sagen, das wirst du verstehen. Melow wurde verwundet, und ich brachte sie in unsere delphondische Villa hier in Vondium. Dann setzte ich die Angelegenheit fort, wegen der ich überhaupt unterwegs war – vielleicht kann ich dir später davon erzählen. In irgendeiner Schänke wurde ich betäubt – und dann weiß ich nichts mehr bis zu dem Augenblick, da man das schwarze Tuch von mir riß, und ich die Augen aufmachte ...« Delia erschauderte, und ich legte den Arm um sie. »Scheußlich! Ich dachte schon ...«
    Wir schritten durch die Tunnel, durch die Schlafsäle und die glitschige Wendeltreppe hinauf, und unterwegs berichtete sie mir, daß Dayra und Lela ihres Wissens viele Dwaburs entfernt waren, in einer Angelegenheit der Schwestern unterwegs. Sie würden mich bestimmt bald besuchen kommen. Sie erholte sich langsam und begann auch wieder zu lächeln, doch ihre Erschöpfung war groß. Sie hatte Schlimmes durchgemacht, und auch ich mußte mich noch von dem Schock erholen, meine Delia auf dem Opferstein zu entdecken.
    Ganz sicher steckte die Teufelshand von Yantong hinter allem. Die Opferung der Prinzessin Majestrix wäre auf eine Weise ausgewertet worden, die sich meinem Verstehen entzog. Nun aber war es mit dem Chyyanismus vorbei. Alle Priester, die das Wort vom Tag des Aufstands hätten verbreiten können, waren tot. Makfaril ebenfalls. Der Tag der Schwarzen Federn würde über Vallia niemals heraufziehen.
    Die einfachen Leute, die man in die Irre geleitet hatte, würden warten und dann unruhig werden. Wenn sie dann doch rebellierten, würden ihre Aktionen unkoordiniert, vereinzelt, örtlich begrenzt erfolgen und konnten sicher abgebogen werden. Die Leute würden der Sache überdrüssig werden, ihren Glauben verlieren und schließlich den Großen Chyyan und seinen Zwillingsgeist Makfaril verfluchen.
    »Traurig, daß Leute wie die Racter triumphiert haben«, sagte ich, als wir unsere valkanische Villa erreicht hatten. »Aber besser so, als ein Sieg des Großen Chyyan.«
    »Die Racter sind ihren negativen Zügen gegenüber blind, das wissen wir. Die meisten sind durch Reichtum und Macht korrumpiert. Aber Makfaril war nun doch nicht Phu-Si-Yantong persönlich. Und Naghan Vanki, der ungemein klug ist, hat mir gesagt, der Numim sei immer dicht bei dir gewesen.«
    »Ja! Zu dicht, meine ich.« Phu-Si-Yantong hatte mich in Delias Tempel beobachtet. Da er aber wußte, daß mein Zauberer seine lupalen Projektionen unterbinden konnte, hatte er seine armen Rapa-Masichieri losgeschickt, und Avandil, ebenfalls sein Werkzeug, hatte sie umgebracht, um so zu tun, als rette er mich, und um auf diese Weise mein Vertrauen zu erringen. In Avandil steckte ein Element des Bösen, wie ich es oft auf Kregen gefunden habe. »Aber der Numim ist tot«, sagte ich zu Delia und schloß die Tür unseres Gemachs hinter uns. »Und in der nächsten Zeit kann Yantong seine Pläne nicht
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