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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Rast wollte ich geradewegs ins Herz treffen. Wenn es Naghan Vanki war, würde ich damit seinen Verrat in den Unwirtlichen Gebieten rächen, obwohl das im Augenblick meine geringste Sorge war.
    Ich hob den Bogen.
    Dann zögerte ich. Es mochte noch mehr zu erfahren geben, wenn der Rast zu seinen schwarzen Priestern sprach.
    Die Rede war von gewaltigen Gesten begleitet. »Der Schwarze Tag zieht herauf!« brüllte Makfaril. »Der Tag der Schwarzen Federn ist gekommen! Lange, sehr lange haben wir gewartet! Um nun unseren Vertrag zu besiegeln, um dem Großen Chyyan unsere Liebe und Ergebenheit zu beweisen, bieten wir ihm ein Opfer dar. Wir geben ein Leben in die Obhut des Großen Chyyan! Wir werden zuschlagen! Rot soll das Blut fließen. Und alles wird uns gehören!«
    Auf ein Zeichen hin traten Priester vor, darunter auch Himet der Mak. Sie zerrten den schwarzgefiederten Mantel von der Plattform und enthüllten das Opfer, das dort ausgebreitet lag.
    Ich riß entsetzt die Augen auf.
    Nackt und an Hand- und Fußgelenken gefesselt, und doch mit unbändigem Trotz um sich blickend, lag Delia auf dem Opferstein.
    Brausende Röte fiel über mich herein, die sich mit unbeschreiblicher Schwärze abwechselte. Schon wurde die Kette verkürzt, schon wurde der heftig strampelnde Chyyan am Hals hinabgezogen. Der rote Schnabel zuckte über dem Altar durch die Luft, über dem Opferstein. Die roten Augen musterten das wehrlose Opfer, und das Wesen kämpfte nicht mehr gegen die Kette an. Hungrig senkte es den Schnabel, um an dem süßen Fleisch zu reißen und sich daran gütlich zu tun.
    Der Boden sirrte.
    Der Pfeil fand sein Ziel. Die Spitze bohrte sich tief in ein rotes Auge. Der Chyyan flatterte kreischend auf und riß strampelnd an der Kette. Makfaril brachte sich mit einem mächtigen Satz in Sicherheit, ehe im nächsten Sekundenbruchteil der zweite Pfeil am Krötenwesen zerschellte, wo er eben noch gestanden hatte.
    Im Sprung löste sich der mächtige schwarze Chyyanmantel von ihm. Die schwarzen Federn schwebten zur Seite. Und so stand Makfaril in seiner schimmernden Rüstung vor der Gemeinde, mit Thraxter und Rapier und Parierstab, ein prachtvoller goldener Numim, mächtig, wild, Befehle brüllend.
    »Bei Vox – Rafik!« sagte ich und sprang los.
    Kopfüber hechtete ich von dem hohen Felsabsatz und landete auf den Köpfen der Priester. Sie stoben auseinander, und ich spürte Knochen brechen. Im nächsten Augenblick sprang ich auf und stürmte vor, und das Schwert in meiner Faust hieb nach links und rechts und hinterließ eine blutige Gasse, und ich achtete kaum darauf, was ich tat. Ich sah nur eines. Wie ein Verrückter tobte ich durch das Gedränge, bis ich den schwarzen Opferstein erreicht hatte.
    Geschrei gellte durch die Höhle. Pfeile zersplitterten rings um mich. Ich streckte zwei Priester nieder, sah Himet schreiend fliehen und erstieg das Steinpodest.
    Vier schnelle, sichere Schnitte, und Delia war frei. Das gestaute Blut mußte sie peinigen, doch sie zwang sich hoch und stand neben mir. Masichieri liefen herbei. Wenn wir hier sterben sollten, würden wir es tun. Wie wir starben, ging allein uns etwas an. In diesen hektischen Sekunden vergaß ich auch meine Tochter Velia nicht. Ich war nicht immun gegen den Tod, das wußte ich.
    »Mein Herz!«
    »Man hat mir gesagt, du wärst in Sicherheit!«
    »Das stimmt auch – bis Melow verwundet wurde.«
    Ich hieb den ersten Masichieri nieder. Wenn ich trunken war von dem blutroten Zorn des Kampfes – ich will es gern eingestehen. Ich kämpfte. Mein Lendenschurz fühlte sich feucht von Blut an, mein besudelter Körper schimmerte. Doch bis jetzt war nichts von dem Blut von mir. Delia hatte der abgetrennten Hand eines Söldners einen Dolch entrissen. Gleich darauf hatte sie einen Thraxter an sich gebracht. Wir kämpften auf dem Podest und wichen hinter das Krötenwesen zurück. Ein Pfeil streifte meine linke Schulter. Ich torkelte zurück und hieb nach einem Priester, stach im Moment darauf an dem ovalen Schild eines Masichieri vorbei und traf ihn in den Hals. Delia kämpfte mir den Rücken frei, und ich zog mich weiter zurück, wirbelte herum und erledigte einen Mann, der Delia umbringen wollte.
    Wir stachen und hieben uns wie zwei blutbespritzte Phantome dem hinteren Teil der Statue entgegen. So konnte es nicht weitergehen. Die Feinde waren zu übermächtig.
    Schwarze Federn wirbelten rings um mich. Die auf Schilder gemalten schwarzen Chyyans drängten immer näher heran.
    Hinter den
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