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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Masichieri funkelte eine goldene Rüstung.
    Eine laute Numimstimme bellte: »Tötet ihn nicht!«
    Genausogut hätte er versuchen können, Jagdhunde von dem gestellten Wild zurückzurufen, wenn der Blutdurst sie gepackt hat.
    Ich hieb die vorzuckenden Klingen zur Seite. Delia kämpfte agil und geschickt. Ich konnte keinen zusammenhängenden Gedanken mehr fassen. Mich erfüllte nur der Wunsch, Makfaril zu töten und auf diese Weise unseren Tod zu rächen ...
    Durch das Brausen in meinem Schädel hörte ich Delias Schrei: »Dray! Zieh den Kopf ein!«
    Obwohl ich nicht begriff, was das sollte, ließ ich mich fallen, drehte mich herum, und Delia lag keuchend und lachend an meiner Seite. Ein Masichieri fiel auf uns. Ein langer Pfeil hatte ihn durchbohrt.
    Entsetztes Geschrei gellte auf.
    Von den Wänden, aus den Nischen, vor denen verfallene Götzenbilder standen, füllten die Roten Bogenschützen aus Loh methodisch die ganze Höhle mit ihrem Pfeilsturm. Der tödliche Schauer durchbohrte Helme und Lederrüstungen und machte auch nicht vor Kettenhemden oder ovalen Schilden halt. Zwischen den Roten Bogenschützen bemerkte ich geschmeidige Mädchengestalten in rosa Tuniken, die nicht weniger geschickt und zielsicher vorgingen als die Männer.
    »Die Schwestern haben mich also doch nicht vergessen!«
    Ich hielt in dem Getümmel nach Seg Ausschau, sah ihn aber nicht. Dies war das Werk des Herrschers. Die Roten Bogenschützen aus Loh und die Schwestern der Rose waren uns zu Hilfe gekommen.
    Das Geschrei wurde zu stöhnendem Geflüster, und nach kurzer Zeit senkte sich eine unheimliche Stille über die Höhle des Todes. Langsam standen Delia und ich auf. Ich warf ein schwarzgefiedertes Cape um ihren blutbefleckten nackten Körper, und so warteten wir, bis Naghan Vanki sich durch die Toten einen Weg zu uns gebahnt hatte. Die Bogenschützen hatten keinen der Priester oder Masichieri am Leben gelassen.
    »Du warst also nicht Makfaril«, sagte ich zu Vanki.
    Sein gefaßtes bleiches Gesicht war ausdruckslos wie eh und je. »Wäre ich es gewesen, wärst du nicht mehr am Leben, Prinz.«
    Mit kühler Gelassenheit wandte er sich dann an Delia und verneigte sich tief vor ihr. »Prinzessin Majestrix«, sagte er. »Mein Herr, der Herrscher, wird sich freuen, daß du am Leben bist.«
    Delia fand schnell in ihre Rolle als Prinzessin zurück. »Vielen Dank, Naghan. Du hast dich heute als loyaler Diener meines Vaters erwiesen – und auch als der meine.«
    »Und Makfaril?« warf ich ein.
    »Er ist durch das Götzenbild Hjemurs geflohen«, sagte Vanki und fügte ätzend hinzu: »Ich hatte angenommen, du würdest ihn aufhalten, Prinz.«
    Seine Frechheit vermochte mich nicht mehr zu erzürnen, eher fand ich sie amüsant. Er diente dem Herrscher, er war der Spion des Herrschers.
    Als wir für Delia etwas anzuziehen gefunden hatten, näherten wir uns dem Ausgang. Ich erblickte den kommandierenden Jiktar, der sich ein wenig hilflos umblickte, nachdem Naghan Vanki das Interesse an dem Mann verloren hatte.
    »Jiktar!« sagte ich. »Sammle alle Pfeile ein! Laß die Tunnel von Trupps durchsuchen. Die Toten müssen fortgeschafft und Überlebende verhört werden. Überprüfe alle Zellen.« Dann erinnerte ich mich daran, daß ich ja Prinz Majister war und daß in dieser Stellung solche Dinge von mir erwartet wurden. »Außerdem möchte ich dich und deine Männer beglückwünschen. Ihr habt euch eurem Ruf würdig erwiesen.« Ich verzichtete darauf, von einem Jikai zu sprechen, denn das war es dann doch nicht gewesen.
    Naghan Vanki und ein Vortrupp waren die Strickleiter hinabgestiegen. Makfaril – Rafik Avandil – hatte die Leiter entdeckt, doch ich hatte seine sofortige Verhaftung verhindert.
    Vanki war darüber ziemlich aufgebracht. »Dieser Rafik ist dir stets nahe gewesen, Prinz. Er hat uns zu dir geführt. Warum er dich dermaßen aus der Nähe beobachten wollte, wissen wir nicht. Doch wenn er gefunden wird, werden wir ihn danach fragen.«
    Naghan Vanki, Spion des Herrschers, wußte es nicht. Doch ich wußte Bescheid. Als mein Zauberer Khe-Hi seine magischen Störungen begann und verhinderte, daß der wahnsinnige Zauberer Phu-Si-Yantong mich weiter bespitzelte, hatte dieser Verbrecher seinen Helfer zu mir geschickt, damit er über mich berichtete. Yantong wollte durch mich über ganz Vallia herrschen. Nun, seine üblen Machtpläne waren heute durchkreuzt worden.
    »Und ihr hattet Avandil von Anfang an in Verdacht?«
    »Seit er hier aus Hamal eintraf und
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