Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
doch damit rechnen, daß sie ihren Beruf verstanden. Wenn ich auch nur einen Fehler machte, würden sie nicht auf Makfarils ausdrücklichen Befehl warten, mir den Garaus zu machen.
    Bis auf den roten Lendenschurz war ich nackt. Ich mußte mir etwas Einfaches überlegen. Die Einfachheit eines Plans vermag sich oft gegen die größte Schlauheit erfahrener Professioneller durchzusetzen.
    Ich lehnte mich gegen die Tür und sprach durch die Gitterstäbe: »Sagt Makfaril, daß ich wichtige Informationen für ihn habe. Schnell!«
    Wenn Makfaril kam, wollte ich alles auf einen wilden Sprung setzen, mit dem ich den Cramph hoffentlich erledigen konnte.
    Die beiden Wächter aber schienen doch gewitzter als ich dachte. Einer blickte durch das Gitter und fragte: »Woher sollen wir wissen, daß du die Wahrheit sagst?«
    »Holt Makfaril, dann werdet ihr es sehen.«
    Da öffneten die armen Dummköpfe die Tür, um sich meiner zu vergewissern. Sie waren bewaffnet, ich war nackt. Es machte keinen großen Unterschied.
    Ich stand auf und zog den Thraxter aus der Scheide. Dem anderen Wächter nahm ich den Bogen und den Köcher mit Pfeilen ab und streifte beides über die Schulter. Ein Messer konnte mir noch nützlich sein ... Die beiden Masichieri schlummerten am Boden. Ich schloß hinter mir die Zellentür und verriegelte sie sicherheitshalber.
    Ein kurzer Korridor führte zu einem breiten Zellenblock. Vermutlich waren früher hier die für Opferungen vorgesehenen Gefangenen festgehalten worden. Als ich die Ecke erreicht hatte, ertönte ein metallisches Kreischen, und ich hielt inne. Vorsichtig blickte ich um den Vorsprung.
    Die Szene war faszinierend, und ehe ich im schwachen Licht Genaueres erkennen konnte, war alles vorbei.
    Ein Wächter schrie und wirbelte von einer Tür weg. Ich sah, wie ein Mädchen ihm einen langen dünnen Dolch in den Nacken stieß, sah sie als dahinhuschende schwarzgekleidete Gestalt, die herrlich geformten Beine in eleganter Bewegung. Ihr schimmerndes schwarzes Lederwams hob sich von der weißen Haut ab. Ihr brauner Haarschopf verdeckte das Gesicht, doch sie war nicht Delia. Mit flinken Fingern öffnete sie die Tür, und ein Mann torkelte heraus, blutüberströmt und mit gebrochenem Arm, der schief herabhing. Das katzenhafte Mädchen zog den Zögernden mit, und gleich darauf verschwanden die beiden um eine Ecke.
    Ich trabte den Korridor entlang und blickte ihnen nach. Vor mir erstreckte sich leer und dunkel die nächste Reihe Zellen; von dem Panthermädchen und dem Befreiten blieben nur die Spuren im Staub.
    Ich wünschte ihr alles Gute. Doch ich mußte meinen eigenen Zhantil satteln.
    Nach oben, ich mußte mich nach oben durchschlagen. Zweifellos lagen diese Zellen in den untersten Bereichen des elenden Höhlensystems. So machte ich mich auf die Suche nach Treppen und nach oben führenden Korridoren.
    Am Ende eines langen Korridors, der mir mit seiner Breite und Höhe anzeigte, daß ich die untersten Gehege wohl verlassen hatte, bewegte sich ein Mädchen quer über den Gang. Im ersten Augenblick hielt ich sie für die Kämpferin, die den blutüberströmten Gefangenen befreit hatte. Dieses Mädchen aber trug am ganzen Körper schwarze Federn und hielt in den Händen eine große Silberschale, in der duftendes Wasser dampfte. Sie verschwand, und ich schlich weiter wie ein Leem im Panshogehege.
    Erst nach einiger Zeit kam mir zu Bewußtsein, daß es viel später sein mußte, als ich erwartet hatte – es waren viel zu wenige Leute zu sehen. Die verlassenen Steinkorridore, die öde Stille überzeugten mich, daß die erste große Zusammenkunft schon im Gange war.
    Die anderen Zusammenkünfte – zu einer von ihnen hatte ich gehen wollen und alles Nötige schon arrangiert – bedeuteten nun nichts mehr. Die Versammlung hier an diesem Ort war die entscheidende. Denn Makfaril würde den versammelten Priestern das Datum des Tages der Schwarzen Federn verkünden. Die Priester würden zu ihren Gemeinden in ganz Vallia zurückkehren. Sie würden sich wie eine abscheuliche Pest über die ganze Insel ausbreiten und ihre Gefolgsleute vorbereiten – und am Schwarzen Tage würden sie zuschlagen!
    Schließlich wies mir ein langes jammerndes Stöhnen den Weg, eine Art bedrückender Gesang, der aus einer Folge unheimlicher Kadenzen bestand. Vorsichtig betrat ich einen hochliegenden Felsvorsprung, der im Schatten lag, und vermochte in die fackelhelle Tiefe der Höhle hinabzuschauen, in der der groteske Krötengötze auf dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher