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Sag Onkel - Psycho-Thriller (German Edition)

Sag Onkel - Psycho-Thriller (German Edition)

Titel: Sag Onkel - Psycho-Thriller (German Edition)
Autoren: Greg F. Gifune
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VORWORT
    Tom Piccirilli
    Der Umstand, dass Sie dieses Buch in Händen halten, beweist, dass Sie, was Ihren literarischen Geschmack betrifft, auf dem rechten Weg sind. Sie sind einer der Aufgeklärten, der Wissenden, und sind den Krücken auf der Bummelspur auf der Suche nach dem wirklich angesagten Lesestoff weit voraus.
    Sie haben von Greg Gifunes Arbeiten entweder bereits etwas gelesen oder genug über ihn gehört, um sich schließlich für diese Investition zu entscheiden. Möglicherweise ist es Ihnen gelungen, Ausgaben von The Bleeding Season (Blutiges Frühjahr) , Dominion , A View from the Lake oder Deep Night zu ergattern. Wenn dem so ist, haltet diese Bücher in Ehren, Kinder, das sind Wertobjekte in Euren Regalen.
    Greg verdient einen großen Durchbruch, aus all den Gründen, die sich Ihnen in den Zeilen von Saying Uncle erschließen werden.
    Sie werden hier auf eine sehr literarische, emotional komplexe Geschichte über das Erwachsenwerden treffen, die mit einer Erzählung über die Rückkehr nach Hause und das Aufräumen mit der eigenen Vergangenheit verwoben ist. Vor diesem Hintergrund stoßen Sie auf eine Menge düstere Stimmung, Krimielemente, ein Kleinstadtdrama und das heftige Leid einer Familie.
    Für einen derart kurzen Roman ist Saying Uncle von einer unerwartet ernsten Atmosphäre durchdrungen. Es ist die Art Buch, die man verschlingen und gleichzeitig auskosten will. Sie werden ganze Absätze wegen der reinen Poesie des Klangs und wegen der umwerfenden Bildersprache ein zweites Mal lesen. So opulent und bewegend ist es.
    Wenn Sie dieses Baby einmal in die Hand genommen haben, seien Sie darauf gefasst, dass Ihnen kalt wird, dass Sie frieren, dass Sie die Kälte überall um sich herum spüren, dass Schnee herabfällt und Ihnen im Genick landet. Es ist ein Zeugnis von Gifunes literarischem Können, dass er uns in der Wärme und Sicherheit unseres eigenen Heims wahre Schauer der Beklemmung über den Rücken jagen kann. Ich versuche hier nicht, Ihnen etwas zu verkaufen – dieses Böse-Jungen-Buch, dass ich Ihnen hier zeige, ist sooo furchterregend, dass Sie sich unkontrollierbar zitternd in einer Ecke verkriechen werden, es lässt Sie Ihr Herz herauswürgen und Ihre verdammte Leber ausspucken! – nee, nee, sparen wir uns die Übertreibung für jemanden auf, der sie nötig hat. Für Gifune gilt das mit Sicherheit nicht.
    Die Wahrheit ist, er lässt Sie erschauern, wo es darauf ankommt – tief im Inneren, wo sich all die wirklich verstörenden Dinge abspielen. Er gräbt etwas davon aus und verfüttert es löffelchenweise wieder an Sie, denn so machen es die besten Schriftsteller. Sie stellen genau dort eine Verbindung mit einem her, wo man mit niemandem in Verbindung stehen will. Das ist es, wo er einen packt. Bei dem, was man für immer verbergen und wohlverwahrt halten will, im Abgrund der bösesten und furchterregendsten Erinnerungen, wo man ein Feigling ist, wo einem die Familie durch die Finger entgleitet, wo man schließlich nach Hause kommt, wo sie Ihren wahren Namen kennen. Man kann versuchen, was man will, um all das unter Verschluss zu halten, Gifune gelingt es trotzdem, Ihren Safe zu knacken und Ihre Geheimnisse zu durchwühlen. Ihre Schuld, Ihre Furcht, Ihre Wut, Ihre schwächsten Momente, die Augenblicke, in denen Sie hätten links und nicht rechts abbiegen sollen, in denen Sie hätten angreifen und nicht zurückweichen sollen.
    Das ist es, was den Kern von Saying Uncle ausmacht, und das ist der Grund dafür, dass es wirklich aufwühlend ist.
    Sie glauben, ich will Sie auf den Arm nehmen?
    Schön, ziehen Sie Ihre warmen Wintersocken an und legen Sie sich Omas Häkeldecke um die Schultern, zünden Sie ein Feuer im Kamin an und machen Sie sich bereit zu frieren und nach dem Onkel zu schreien.
    Tom Piccirilli
    7. Januar 2008

»Alle Gewalt, alles, was widerwärtig ist und abstößt,
ist keine Stärke, sondern das Fehlen von Stärke.«
    Ralph Waldo Emerson

Winter 1999

»Kein Mensch wählt das Böse, weil es böse ist;
er verwechselt es lediglich mit dem Glück,
dem Guten, nach dem er auf der Suche ist.«
    Mary Wollstonecraft

1
    Bis zum heutigen Tag weiß ich nicht, warum sie mich anriefen. Vermutlich hat ihnen meine Mutter die Telefonnummer gegeben, wohl in der Absicht, das Unvermeidliche hinauszuschieben und sich das Grauen zu ersparen, ihren einzigen Bruder so sehen zu müssen. Vielleicht stand sie noch unter Schock und konnte nicht klar denken, ich bin mir nicht sicher. Was ich aber
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