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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck
Autoren: Debbie Macomber
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ein oder zwei Tagen wieder abreisen, nachdem er nach dem Rechten geschaut hatte. Unter keinen Umständen plante er länger zu bleiben als unbedingt nötig. Und wenn er Cedar Cove diesmal verließ, würde es für immer sein, beschloss er.
    Nachdem er den Wagen auf dem kleinen Parkplatz des Rose Harbor Inn abgestellt hatte, stieg er aus und griff nach seiner Reisetasche und seinem Laptop. Der Himmel war wolkenverhangen und verhieß Regen, ganz typisch für den Januar im pazifischen Nordwesten, und seine schiefergraue Farbe spiegelte Joshs Stimmung wider. Er hätte alles dafür gegeben, irgendwo anders als ausgerechnet in Cedar Cove zu sein. Vor allem an einem Ort, wo er nicht gezwungen war, sich mit seinem Stiefvater auseinandersetzen zu müssen.
    Aber es ließ sich nicht ändern. Seufzend stieg er die Verandatreppe hoch und drückte den Klingelknopf, und nach kaum einer Minute öffnete eine Frau ihm die Tür.
    » Mrs. Frelinger? « , fragte er ein wenig verwundert.
    Am Telefon hatte die Wirtin nämlich deutlich älter geklungen. Diese Frau hier war jedenfalls viel jünger als erwartet. Von mittelgroßer, schlanker Figur, trug sie ihr dichtes braunes Haar schulterlang, und ihre Augen leuchteten strahlend blau wie ein Sommerhimmel. Er schätzte sie auf etwa Mitte dreißig, was vielleicht auch an der Kleidung lag, legeren Hosen und einem weiten Pullover, darüber eine leuchtend rote Latzschürze.
    » Nein, mein Name ist Jo Marie Rose – ich habe die Pension vor Kurzem von den Frelingers übernommen. Kommen Sie bitte herein. «
    Sie trat zur Seite, um ihn vorbeizulassen.
    Josh betrat die Halle, in der ihn wohltuende Wärme empfing. Im Kamin prasselte ein kleines Feuer, und der Duft frisch gebackenen Brotes ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt diesen Geruch wahrgenommen hatte – von Brot, das direkt aus dem Ofen kam. Seine Mutter hatte manchmal welches gebacken, aber das war endlos lange her.
    » Hier riecht es ganz köstlich. «
    » Ich backe sehr gern, schon immer « , erwiderte Jo Marie, als fühle sie sich zu einer Erklärung verpflichtet. » Hoffentlich bringen Sie Appetit mit. «
    » Allerdings, das tue ich « , bestätigte Josh.
    » Sie sind mein erster Gast « , fuhr Jo Marie mit einem freundlichen Lächeln fort. » Herzlich willkommen. «
    Sie rieb die Handflächen gegeneinander, als wüsste sie nicht genau, was sie als Nächstes tun sollte.
    » Brauchen Sie meine Kreditkartendaten? « , fragte Josh und zog sein Portemonnaie aus der Hosentasche.
    » Ja, ich denke schon. «
    Sie führte ihn durch die Küche in ein kleines Büro, das vermutlich früher einmal als Speisekammer gedient hatte. Er reichte ihr eine Kreditkarte, die sie zögernd entgegennahm.
    » Ich werde Ihre Nummer zunächst einmal notieren – ich habe später einen Termin bei der Bank. Das Gerät ist noch nicht freigeschaltet. « Verunsichert sah sie ihn an. » Wenn das in Ordnung ist? «
    » Kein Problem « , entgegnete er und beobachtete sie, wie sie sich die Kreditkartendaten notierte.
    » Könnte ich den Schlüssel für mein Zimmer sofort bekommen oder ist es noch nicht fertig? « , erkundigte er sich.
    » Ja, natürlich … Entschuldigung. Wie ich schon sagte, Sie sind mein erster Gast: Ich habe den Kaufvertrag erst kurz vor Weihnachten unterzeichnet. «
    » Was machen denn die Frelingers jetzt? «
    Josh kannte sie zwar nicht persönlich, aber es interessierte ihn, warum sie die Pension verkauft hatten.
    Jo Marie ging in die Küche hinüber, griff nach der Kaffeekanne und fragte ihn mit einem stummen Blick, ob er eine Tasse wollte.
    Josh nickte.
    » Wie es aussieht, haben sie vor, mit ihrem Wohnmobil kreuz und quer durchs Land zu fahren « , erklärte Jo Marie. » Am Tag der Übergabe stand es fertig beladen und startbereit da. Sie haben mir die Schlüssel ausgehändigt und sind direkt danach Richtung Kalifornien aufgebrochen, um über Weihnachten bei ihren beiden Töchtern den ersten Stopp einzulegen. «
    » Anscheinend haben sie so einiges vor « , stellte Josh fest, als sie ihm einen dampfenden Becher mit Kaffee reichte.
    » Nehmen Sie Zucker oder Milch? « , fragte sie.
    » Nein, schwarz ist in Ordnung. «
    » Sie haben die freie Zimmerauswahl « , sagte Jo Marie anschließend.
    Josh zuckte die Achseln. » Mir ist jedes Zimmer recht. Ich befinde mich nicht gerade auf einer Vergnügungsreise. «
    » Oh « , sagte sie bloß und schaute ihn mit unverhohlener Neugier an.
    » Nein, ich bin
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