Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck
Autoren: Debbie Macomber
Vom Netzwerk:
Veranstaltungen teilnehmen, weil sein Stiefvater ihn erheblich kürzer hielt als den eigenen Sohn.
    Er stieg wieder in sein Auto und fuhr die Harbor Street hinunter. Donnerwetter, dachte er, hier hatte sich einiges verändert. Alte Geschäfte waren verschwunden, neue entstanden. Bloß das chinesische Restaurant existierte immer noch.
    Josh gab sich einen Ruck.
    Es war lächerlich, die Begegnung mit Richard noch länger vor sich herzuschieben, und so lenkte er den Wagen entschlossen in Richtung seines alten Viertels. Zugleich nahm er sich vor, sich nicht noch einmal von seinem Stiefvater einschüchtern zu lassen.
    Josh parkte vor dem Haus der Nelsons, griff nach Kugelschreiber und Papier und stellte rasch eine Liste der Dinge zusammen, die er für sich beanspruchte. Die Bibel seiner Mutter stand ganz obenan zusammen mit ihrer Kamee – die würde er an seine Tochter weitergeben, falls er je eine haben sollte. Auch seine Letterman-Jacke mit den Highschoolinitialen würde er mitnehmen und das einzige Jahrbuch, das er besaß. Richard hatte für so etwas nie Geld ausgeben wollen. Als er rausgeworfen wurde, hatte er nur schnell die notwendigsten Sachen gepackt.
    Eine Stunde nach dem Telefongespräch mit Michelle klingelte er an der Tür der Nelsons.
    » Josh? « , fragte sie lächelnd.
    Das konnte nur ein Irrtum sein, schoss es ihm durch den Kopf. Denn die Frau, die ihm die Tür öffnete, war groß und schlank und faszinierend attraktiv.
    » Michelle? « , fragte er ungläubig und außerstande, seine Überraschung zu verbergen.
    » Ja. « Sie lachte leise. » Ich bin es wirklich. Seit ich abgenommen habe, hast du mich nicht mehr gesehen, oder? «
    Josh musste an sich halten, damit er sie nicht mit offenem Mund anstarrte.

3
    W ährend Josh Michelle ins Haus folgte, versuchte er immer noch, den Umstand zu verarbeiten, dass die hübsche Frau vor ihm tatsächlich Michelle Nelson war. Es fiel ihm schwer zu glauben, dass es sich bei dem übergewichtigen Teenager von einst und dieser gertenschlanken Schönheit um ein und dieselbe Person handelte.
    » Kaffee? « , fragte sie, als sie auf die Küche zusteuerte.
    » Äh, ja gerne. «
    Josh war nach wie vor völlig durcheinander. Er hätte sie am liebsten nach dem Grund dieser Verwandlung gefragt, fand das dann aber zu taktlos.
    Michelle füllte eine große Tasse, reichte sie ihm, und auch jetzt schaffte er es kaum, den Blick von ihr zu wenden. Schlagartig begriff er, warum sie ihm bei Dylans Beerdigung nicht aufgefallen war – weil er sie schlicht und ergreifend nicht erkannt hatte. Selbst dann nicht, falls sie sich kurz unterhalten haben sollten. Er erinnerte sich, ein paar Worte mit einer Reihe von Leuten gewechselt zu haben, von denen er einige nicht einordnen konnte. Vielleicht war sie eine davon gewesen.
    » Bist du so erstaunt? « , fragte sie mit einem breiten Grinsen, als sie bemerkte, wie fassungslos er sie anstarrte.
    Sie stand auf einer Seite der Küchentheke, er auf der anderen.
    Er nickte, weil er nicht wusste, was er sagen sollte.
    » Ich bin nicht mehr dasselbe Mädchen wie in der Highschool « , versicherte sie ihm, » und offen gestanden sehr froh darüber. «
    » Ja, du hast dich wirklich enorm verändert. «
    Er zog sich den Stuhl heran und setzte sich.
    » Das haben wir alle, meinst du nicht? Du bist auch nicht mehr derselbe wie damals, als du Cedar Cove verlassen hast. «
    Josh nickte. » Stimmt, und ich bin genau wie du dankbar dafür. «
    Als Heranwachsender war er hitzköpfig und zornig gewesen, vor allem nachdem er seine Mutter verloren hatte und die Probleme mit seinem Stiefvater erst richtig begannen. Es war eine Zeit, über die er lieber nicht nachdachte und die zum Glück hinter ihm lag.
    » Was kannst du mir über Richard erzählen? « , fragte er.
    Michelle nahm sich einen Moment Zeit, um über die Frage nachzudenken.
    » Was seine Persönlichkeit angeht, hat er sich nicht sehr verändert « , erwiderte sie schließlich.
    » Du meinst, er ist nach wie vor streitsüchtig und störrisch, abweisend und überheblich, mit einem Wort schwierig? «
    Obwohl es wie ein Witz klang, meinte Josh es ernst. Und er war überzeugt, dass Richard sich, wenn überhaupt, durch Dylans Tod höchstens zum Schlechten verändert haben konnte.
    » Im Wesentlichen ja « , meinte Michelle, bevor sie einen Schluck aus ihrem Kaffeebecher nahm. » Er sollte in ein Pflegeheim oder eine ähnliche Einrichtung gehen, aber davon will er nichts hören. «
    » Richard, wie er leibt und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher