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Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Titel: Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht
Autoren: Hans Warren
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„Und was soll Ellen Londre damit zu tun haben?" fragte Kapitän Hoffmann plötzlich. „Die meisten Inseln sind so klein, daß sie für eine Ansiedlung nicht genügend Raum bieten. Deshalb sind sie unbewohnt und eignen sich dafür, ein junges Mädchen gefangen zuhalten."  
      „Ganz meine Meinung, Kapitän! Aber Sie sagen selbst, daß es eine Menge solcher kleiner Inseln hier gibt. Wir können schließlich nicht jede nach der jungen Dame absuchen."  
      Ich hatte immer noch das Wasser beobachtet Plötzlich sah ich weit draußen im Meer einen glitzernden Gegenstand schwimmen. Erregt machte ich Rolf darauf aufmerksam, der sofort mein Glas vor die Augen nahm.  
      „Es scheint sich tatsächlich um eine Flaschenpost zu handeln," sagte er nach einer Weile. „Sie treibt fast unmittelbar auf uns zu. Pongo beobachte scharf die Umgebung! Vielleicht ist der Unbekannte schon wieder in der Nähe!"  
      Pongo verschwand mit Maha; wir beobachteten, wie die Flaschenpost verhältnismäßig schnell dem Strand näherkam. Als sie die schwache Brandung erreicht hatte, wurde sie in kurzen Stößen ans Ufer getrieben.  
      In dem Augenblick tauchte Pongo wieder auf. Rolf hatte sich schon erhoben, um zum Ufer hinabzusteigen. Wir wollten ihm folgen, er bat aber Kapitän Hoffmann, auf dem Felsen zu bleiben und nach dem geflohenen Mann Ausschau zu halten.  
      Wir anderen eilten mit Maha ans Ufer. Pongo brauchte nicht weit ins Wasser hineinzuwaten, um die Flasche zu holen, die wiederum den von Professor Müller gefundenen Flaschen aufs Haar glich.  
      Als wir die Flasche an unserem Lagerplatz öffneten, fanden wir einen Zettel darin, der die Worte enthielt: „Bringe zur Beerdigung drei Kränze mit!"  
      Der Kapitän fluchte, wahrscheinlich aus alter Gewohnheit, wenn ihm etwas merkwürdig vorkam. Rolf blickte sinnend vor sich hin. Ich selber konnte mir von dem seltsamen Inhalt der Mitteilungen kein Bild machen.  
      Pongo hatte sich schon wieder entfernt, um die Umgebung zu beobachten. So saßen wir im Halbkreis und schwiegen.  
      Rolf war der erste, der das Schweigen brach: „Im Zusammenhang mit der Gefangennahme Ellen Londres kann es sich nur um einen Mädchenraub handeln. Vielleicht hält sich der 'unheimliche Gast' hier nur auf, um nach geeigneten Opfern zu suchen. Viele Plantagenbesitzer haben erwachsene Töchter. Dann wäre es möglich, daß ,drei Kränze' drei Mädchen bedeutete."  
      „Ganz gut kombiniert, Rolf, aber Beweise haben wir nicht, daß deine Auslegung stimmt. Unverständlich ist mir, aus welchem Grunde sich der Mann auf dem Gelände des 'Brüllaffen' zeigte. Frau Dietsch hat keine Töchter."  
      Obwohl Pongo nicht zu sehen war, beschlossen wir, weiterzureiten und im „Brüllaffen" zu Mittag zu essen. Dabei wollten wir die Wirtin ausfragen, wenn es auch ihrer Schwerhörigkeit wegen nicht leicht sein würde.  
      Während ich mit Kapitän Hoffmann vom Felsen hinunterstieg, blieb Rolf noch sitzen und schaute sich noch einmal die drei Zettel an. Als wir am Strand waren, sahen wir Pongo und Maha in größerer Entfernung; er drehte uns den Rücken zu und schien am Boden etwas zu untersuchen, was seine Aufmerksamkeit erweckt hatte.  
      Als wir die vier Pferde aus dem Felseneinschnitt herauszogen, hörten wir einen halblauten Schrei, den nur Rolf ausgestoßen haben konnte. In weiten Sprüngen liefen wir zurück und stürmten den Felsen hinauf; Hoffmann, der nicht so rasch laufen und steigen konnte, blieb ein Stück hinter mir zurück.  
      Während ich den Felsen emporkletterte, hatte ich mehrmals laut Rolfs Namen gerufen, aber keine Antwort erhalten. Als ich die Plattform erreichte, auf der wir gelagert hatten, sah ich Rolf am Boden liegen, das Gesicht nach unten. Da Hoffmann mir auf dem Fuße folgte, schaute ich mich nicht weiter um, sondern bekümmerte mich gleich um Rolf. Gott sei Dank, er lebte! Er war nur niedergeschlagen worden.  
      Ich stieß einen lauten Warnruf aus, damit Pongo aufmerksam werden sollte und sofort zurückkäme, und brachte mit Hoffmanns Hilfe Rolf wieder zur Besinnung. Verwundert schaute er sich ein paar Sekunden um, dann fiel ihm sofort wieder ein, was geschehen war.  
      „Ich bin von hinten niedergeschlagen worden. Als ich jemand vom Rücken her auf mich zukommen hörte, blickte ich mich nicht um, da ich glaubte, es sei Pongo. Da hatte ich schon einen Schlag über den Hinterkopf empfangen, der durch den Tropenhelm abgeschwächt wurde."  
      „Die
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