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Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Titel: Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht
Autoren: Hans Warren
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Straße waren, fragte ich Rolf sofort:  
      „Wo haben wir den Namen Ellen Londre schon mal gehört?"  
      „Das ist noch gar nicht lange her, Hans! Denk an den Einsiedler Ryptra, der uns seine Geschichte erzählt hat und dessentwegen wir eigentlich hierhergekommen sind!"  
      „Ah, jetzt weiß ich wieder, Rolf. Ellen Londre war die junge Dame, die Ryptra auf seiner Plantage auf Borneo besucht hat. Sollte es sich um die gleiche Person handeln? Das Erlebnis Ryptras liegt mehr als fünf Jahre zurück!"  
      „Immerhin, Hans. Ich glaube nicht, daß der Name häufig ist. Da die drei für die Nachrichtenübermittlung verwandten Flaschen sich gleichen wie ein Ei dem andern, ist es durchaus möglich, daß zwischen den Nachrichten, die Professor Müller aus dem Meer gefischt beziehungsweise am Strand gefunden hat, und dem Hilferuf, den wir eben lasen, ein Zusammenhang besteht."  
      „Wenn die Flasche der Ellen Londre nicht lange im Wasser gelegen hat, Rolf, kann der Aufenthaltsort der jungen Gefangenen ja nicht allzu weit entfernt sein."  
      „Ganz meine Meinung, Hans. Ich vermute, daß an der Küste eine Strömung entlanggeht, die von Leuten, die wir noch nicht kennen, regelmäßig zur Nachrichtenübermittlung benutzt wird. Auch die Tatsache, daß die beiden Flaschen von Professor Müller fast an der gleichen Stelle gefunden wurden, deutet darauf hin."  
      „Hoffmann hat die Flasche in der Nähe der Karimon-Dwaja-Inseln gefunden. Wenn alle drei Flaschen vom gleichen Absendeort stammen, müßten wir die Route, die sie geschwommen sind, eigentlich rekonstruieren können."  
      „Wir dürfen den zeitlichen Unterschied von einem halben Jahr nicht vergessen, Hans. Die Dame kann längst anderswohin gebracht worden sein. Jetzt müssen wir vor allem die seltsamen Nachrichten, die der Professor herausfischte, zu erklären versuchen. Vielleicht stoßen wir dabei auch auf Ellen Londre. übrigens müssen wir uns beeilen, um Hoffmann und Pongo einzuholen."  
      Wir fanden die Pferde an der verabredeten Stelle. Der junge Reitknecht, der sie beaufsichtigte, teilte uns mit, daß 'der weiße und der schwarze Herr" — damit meinte er Kapitän Hoffmann und Pongo — vor einer reichlichen halben Stunde fortgeritten wären. Wir setzten die Tiere deshalb in einen zügigen Trab, um "unsere Vorausabteilung" bald einzuholen.  
      Hoffmann und Pongo waren langsam geritten. Als wir sie erreichten und unsere Tiere in den gleichen gemächlichen Schritt fallen ließen, fragte Hoffmann uns sofort, was wir ermittelt hätten. Rolf erzählte ihm die Meinung des Polizeipräsidenten, der die Nachricht für einen mehr oder weniger üblen Matrosenscherz hielt.  
      „Mit einer Flaschenpost würden Seeleute nie Scherz treiben," sagte der Kapitän sofort. „Sie wissen alle viel zu gut, wie wichtig und wertvoll im Ernstfall eine solche Nachrichtenübermittlung sein kann. Eine Flaschenpost ist immer ein SOS-Ruf! Das möchte ich gelegentlich dem Präsidenten einmal recht deutlich sagen"  
      „Das hätte ich schon getan, Kapitän, aber ich hielt es zunächst für richtig, daß der Präsident die Wichtigkeit der Nachricht nicht kennt. Wir kommen bald an die Stelle, wo Professor Müller die Flaschenposten gefunden hat. Da wollen wir ein wenig rasten; ich möchte mir die Umgebung ansehen. Vielleicht finden wir sogar eine dritte Nachricht!"  
      „Wollen Sie mir später einmal erklären, Herr Torring, was Sie von den Nachrichten halten? Vielleicht kann ich Ihnen auch einen kleinen Fingerzeig geben, ich bin ja schließlich ein wenig in der Welt herumgekommen!"  
      „Bei der Rast besprechen wir alles gründlich, Kapitän. Es ist gut, wenn jeder von uns Bescheid weiß."  
      „Was hat Maha?" unterbrach ich die Unterhaltung zwischen Rolf und Hoffmann. „Wittert er einen Gegner?"  
      Maha, der vor uns hergetrottet war, war plötzlich stehengeblieben und hatte die Nase erhoben. Witternd zog er die Luft ein. Der Strand war hier etwa zwanzig Meter breit, dann begannen die Felsklippen, die sich bis zu einer Höhe von zehn Metern erhoben. Dahinter lag fruchtbares Land, meist noch als Urwald oder Dschungel.  
      Der Gepard wandte seinen Kopf den Felsen zu. Hielt sich dort jemand versteckt? Wir konnten nicht wissen, ob es sich um einen Menschen oder ein Tier handelte. Pongo glitt sofort aus dem Sattel und folgte Maha, der langsam auf die Felsen zuschritt.  
      In einem tiefen Einschnitt verschwand Pongo bald. Gespannt
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