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Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Titel: Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht
Autoren: Hans Warren
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Nachricht gefunden, die ich mir nicht erklären kann. Vor drei Wochen fischte ich an der Küste eine Flaschenpost aus dem Meer. Ich habe bis jetzt noch niemandem etwas davon erzählt, da mich der in der Flasche gefundene Zettel davor warnte. Zehn Tage später fand ich am Ufer eine zweite Flaschenpost; sie war ans Ufer gespült worden.  
      Unter beiden Mitteilungen kann ich mir nichts vorstellen. Ich zeige Ihnen die beiden Zettel zu Hause. Fast jeden Tag suche ich jetzt den Strand nach einer dritten Flaschenpost ab."  
      »Haben Sie auch die Flaschen aufgehoben, Herr Professor?" fragte Rolf.  
      „Selbstverständlich! Meiner Ansicht nach können die Flaschen nur ein paar Tage im Wasser geschwommen sein, also keine lange Fahrt gemacht haben. Sie wurden beide an fast der gleichen Stelle dem Ufer zugetrieben."  
      „Haben Sie sonst noch verdächtige Wahrnehmungen gemacht, Herr Professor? Ist der 'unheimliche Gast' auch schon in Ihrem Anwesen aufgetaucht?"  
      „Ja, und ich glaube sogar, daß er bei mir den Versuch gemacht hat, ins Haus einzudringen. Vielleicht hat er beobachtet, daß ich die Flaschenpost fand, und wollte die Nachrichten stehlen. Vielleicht waren sie sogar für ihn bestimmt."  
      „Das könnte möglich sein, obwohl es eine seltsame Art der Nachrichtenübermittlung an eine bestimmte Person wäre. Ich kann jetzt noch gar nichts sagen, sondern muß erst mal die beiden Zettel sehen. Wie lange reiten wir noch bis zu Ihrer Plantage?"  
      „Wir sind gleich da, Herr Torring. Hinter dem Felsvorsprung dort liegt mein Bungalow."  
      Einige Minuten später ritten wir in den kleinen, von einer Palisade umgebenen Vorhof ein. Frau Professor Müller empfing uns an der Verandatreppe und begrüßte uns als Landsleute besonders herzlich. Wir mußten einen kleinen Imbiß zu uns nehmen und eisgekühlte Limonade trinken.  
      Dann zeigte uns der Professor seine Sammlungen. Dabei steckte er Rolf, ohne daß seine Frau es sah, zwei Zettel zu, die mein Freund rasch in seiner Jackettasche verschwinden ließ. Ebenso unauffällig zeigte er uns die Flaschen, mit denen die Zettel als Flaschenposten angekommen waren.  
      Eine Stunde später schon verabschiedeten wir uns und ritten zur Plantage Hauptmann Larrens weiter. Wir trafen ihn selbst nicht an, sondern nur seine Frau, die uns sagte, daß ihr Mann in drei Tagen zurückkehren würde, er kontrolliere gerade eine Plantage im Innern des Landes.  
      Wir hielten uns nicht lange auf, sondern ritten zu Professor Müller zurück. Auf dem Wege zu Hauptmann Larren hatten wir schon einmal innegehalten und die beiden Zettel studiert, die seltsam genug anmuteten. Auf beiden Zetteln stand in der linken unteren Ecke, daß ein unberechtigter Finder nie etwas über den Inhalt verlauten lassen sollte, da er sich sonst in Gefahr begebe.  
      Professor Müller freute sich sehr, daß wir so schnell wieder bei ihm vorsprachen. Während ich Frau Hildegard mit Beschlag belegte, unterstützt durch Kapitän Hoffmann, der aus seinem Seefahrerleben erzählte, hatte Rolf eine halbstündige Unterredung mit Professor Müller in dessen Arbeitszimmer.  
      Als wir endlich wieder im Sattel saßen, meinte Rolf:  
      „Ich kann mir noch kein richtiges Bild von der Sache machen. Professor Müller habe ich übrigens versprochen, daß wir zwei Tage zu ihm kommen, als seine Gäste, um heimlich alles beobachten zu können. Wir reiten jetzt zurück, um Pongo zu holen und John Bescheid zu sagen. Wir werden auch unsere Gewehre mitnehmen. Wollen Sie auf der Jacht bleiben, Kapitän?" wandte sich Rolf zum Schluß an Hoffmann.  
      „Aber nein!" kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen. „Die Sache hier erinnert mich übrigens an etwas, was ich vor einem halben Jahr erlebte. Damals fuhr ich für meine Gesellschaft einen Dampfer zwischen Sumatra und Celebes. In der Nähe der Karimon-Dwaja-Inseln fanden wir eine Flaschenpost, die den Hilferuf eines jungen Mädchens enthielt. Sie sei geraubt worden, schrieb sie, und befinde sich auf einer Insel, deren Lage sie nicht angeben könnte. Ich mußte in Batavia anlegen und machte die Polizei darauf aufmerksam, aber sie schien sich für die Sache nicht sehr zu interessieren. Das war vor einem halben Jahr. Daß die seltsamen Nachrichten mit dem Hilferuf von damals zusammenhängen können, glaube ich natürlich nicht."  
      „Immerhin sehr interessant!" meinte Rolf. „Ich werde mir morgen auf der Polizei die Flaschenpost zeigen lassen.
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