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Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch

Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch

Titel: Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch
Autoren: Hans Warren
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der großen Weideplätze, die durch starke Kaktushecken voneinander getrennt sind. Die Schafe drängten sich ängstlich an die Seiten der Umzäunung, und wir erblickten viele erschlagene Tiere.  
      Hier waren die Australneger durchgekommen. Die Wilden hatten höchstens den Vorsprung von einer Stunde, wie uns Walker im Laufen atemlos berichtete. Ein Teil von ihnen war mit grenzenloser Verwegenheit in die Häuser eingedrungen, während die anderen alle Verteidiger fortgelockt hatten.  
      Es war eine ihren Sitten so widersprechende Art des Überfalls, daß auch hier die Mitwirkung weißer Schurken unverkennbar war. Anscheinend hatten sich auch die Banditen geteilt. Die einen hatten sich am Überfall auf die Farm, die anderen an dem auf den Goldtransport beteiligt.  
      Noch zwei Schafweiden durcheilten wir, dann begann der dichte Busch, in dem sich die Schlupfwinkel der Schwarzen befinden sollten. Kurz bevor wir ihn erreichten, holten uns noch die dreißig Polizisten ein, die für einen heimtückischen Kampf im Busch noch dringend notwenig waren  
      Leutnant Walker rief ihnen kurz zu, daß wir Helfer seien und unseren Anweisungen Folge geleistet werden müsse. Dann erreichten wir den Busch, in den eine breite Spur führte. Die gefangenen Frauen mußten sich verzweifelt zur Wehr gesetzt haben, denn wir fanden oft den Boden von Füßen aufgewühlt, die sich gesträubt hatten, und Kleiderfetzen in den Zweigen. Es war für die Wilden völlig unmöglich gewesen, ihre Spuren zu verwischen, und wir kamen dadurch sehr schnell vorwärts. Plötzlich teilten sich die Spuren nach drei Seiten. Auch hierin konnten wir wieder die Mitwirkung der weißen Schurken erkennen, die dadurch die Verfolger aufhalten und irreführen wollten.  
      Ah, jetzt weiß ich es, sie werden sich nach den sogenannten Garro Hügeln zurückgezogen haben. Das sind Felsen die ungefähr eine halbe Stunde von hier entfernt eine wilde, fast unzugängliche Gruppe bilden. Ich habe sie einmal entdeckt, als ich einem Känguruh nachjagte. Schon damals glaubte ich Spuren entdeckt zu haben, die auf gelegentliches Bewohnen dieser Felsen schließen ließen. Sicher werden sie dort ihre Verstecke haben, denn die Felsen sind von Höhlen und Gängen zerrissen."  
      „Dann wird es auch für uns sehr schwer sein, einzudringen," wandte Rolf ein. „Die Neger werden sich natürlich bis zum Äußersten verteidigen, und sie haben leider die Frauen als Geiseln. Wir müssen hier eine List anwenden!"  
      „Ja, das habe ich auch schon bedacht," gab Walker zu, „ich weiß nur nicht, wie wir es anfangen sollen."  
      „Vor allen Dingen müssen wir die Felsengruppe umstellen, damit kein Neger entrinnen kann," sagte Rolf, „dann müssen wir versuchen, leise einzudringen. Wenn unser Pongo vorausgeht, wird es gelingen."  
      Leutnant Walker instruierte schnell seine Polizisten. Die Schwarzen sollten mit Pongo vorangehen und die Felsengruppe einschließen. Pongo sollte uns dann an dem Eingang, der am besten zu passieren war, erwarten.  
      Lautlos wie Gespenster verschwanden die Schwarzen im Busch. Wir drangen jetzt langsamer vor, denn wir mußten uns erst etwas beruhigen. Durch den scharfen Lauf waren wir halb erschöpft.  
      So dauerte es dreiviertel Stunden, bis wir auf die ersten Polizisten stießen. Vor uns erhoben sich, vom Mondlicht silbrig erhellt, mächtige Felsblöcke von wenigstens zwanzig Meter Höhe, die wild durcheinander lagen.  
      Es war wirklich ein Ort, an dem sich eine ganze Kompagnie vortrefflich verstecken und verteidigen konnte. Schnell fragten wir die beiden Schwarzen nach Pongo und erfuhren, daß er in einer großen Spalte zwischen den Blöcken verschwunden sei.  
      Sicher wollte er jetzt versuchen, Wachposten, die von den bei den Negern befindlichen Weißen bestimmt gestellt worden waren, zu überrumpeln. Wir mußten schon warten, bis er zurückkam, sonst konnten wir das Leben der Gefangenen zu leicht gefährden.  
      Endlose Minuten verstrichen. Leutnant Walker und die weißen Polizisten wurden schon ungeduldig und wollten durchaus einen Vorstoß machen. Nur mit Mühe konnten wir sie zurückhalten bis endlich die hohe Gestalt unseres Pongo aus der mächtigen Felsspalte erschien.  
      In jeder Hand trug er einen reglosen Körper, kam schnell auf uns zu und warf seine Last auf den Boden. Sofort bückten sich die nächsten Polizisten, und ich hörte das metallische Schnappen von Stahlfesseln.  
      Die Gefangenen waren ein
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