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Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch

Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch

Titel: Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch
Autoren: Hans Warren
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würden, sondern eröffneten sofort das Feuer.  
      Ein unglaublicher Lärm entstand jetzt. Heulend und schreiend sprangen die dunklen Gestalten auf. Viele stürzten unter den wohlgezielten Schüssen der Polizisten zu Boden, die anderen rannten planlos hin und her.  
      Dann übertönte aber eine gellende, befehlende Stimme den Lärm. Vergeblich spähte ich nach den Weißen aus, die am Feuer gesessen hatten. Sie waren, ebenso der Neger Dwina, spurlos verschwunden.  
      Und jetzt rannten die Neger alle einer bestimmten Stelle zu, und ehe wir noch recht begreifen konnten, was sie beabsichtigten, waren sie verschwunden.  
      Nur die Toten und Verwundeten, vielleicht fünfzehn an der Zahl, lagen zwischen den Feuern umher.  
      „Sie werden einen geheimen Ausgang haben," rief Rolf sofort, „schnell hinterher !"  
      Zwischen den Feuern hindurchspringend, erreichten wir bald den Punkt der Felswand, an dem die überraschten verschwunden waren. Wirklich gähnte hier eine mächtige Felsspalte, als Leutnant Walker aber blindlings hineinstürmen wollte, hielt Rolf ihn zurück.  
      „Vorsichtig, Herr Leutnant," rief er, „die Banditen werden ihren Rückzug gut gesichert haben. Da!"  
      Ein dumpfer Schlag hallte aus der Spalte, dem ein rollendes Grollen folgte. Dann schien der Boden unter uns zu beben, und im nächsten Augenblick brach die Spalte buchstäblich zusammen. Wir mußten schnell zur Seite springen, um nicht von den Felsbrocken und Splittern getroffen zu werden.  
      „Donnerwetter," rief Walker verblüfft, als die Steine endlich zur Ruhe gekommen waren, „das hätte ich nicht erwartet. Ich danke Ihnen, Herr Torring, Sie haben mir das Leben gerettet! Ah, jetzt werden sie draußen mit den wenigen Posten zusammenstoßen."  
      „Das glaube ich nicht," sagte Rolf, „der Banditenhäuptling wird weitschauender gehandelt haben. Dieser Gang, der durch den Felsen führte, wird unterirdisch soweit laufen, daß sie auftauchen können, ohne einen Posten befürchten zu brauchen. Eine Umstellung der Felsen liegt ja auf der Hand, und dagegen wird der Bandit sich vorgesehen haben."  
      „Da mögen Sie auch wieder recht haben," gab Walker enttäuscht zu, „wir hätten jetzt schon Schüsse hören müssen, wenn die Räuber wirklich dicht hinter den Felsen aufgetaucht wären. Schade, jetzt gibt es wieder eine lange Jagd."  
      „An der wir uns beteiligen werden," versprach Rolf. "Doch jetzt wollen wir uns um die befreiten Frauen kümmern. Unser Pongo wird ihnen wohl einen tüchtigen Schreck eingejagt haben!"  
      Das war aber nicht der Fall, denn als wir zurückgingen, sahen wir vor der Felsenhöhle, in der die Frauen untergebracht waren, unseren Pongo stehen, dem gerade eine entzückende Frau die Hand schüttelte.  
      Als wir uns näherten, wandte sie sich uns zu.  
      "Oh, sicher die Herren Torring und Warren!" rief sie in deutscher Sprache, "Ihr Pongo hat es mir schon erzählt. Und ich habe schon früher von Ihnen gehört und gelesen."  
      "Frau Ruth Hagedorn?" fragte Rolf gespannt.  
      Doch ehe die junge Frau antworten konnte, stürmte schon der Doktor herbei, und das Ehepaar sank sich in die Arme. Wir hatten in den nächsten Minuten auch genug zu tun, um die Dankesbezeugungen der Geretteten abzuwehren. Endlich aber waren alle soweit beruhigt, daß wir an den Rückmarsch denken konnten.  
      Wir mußten diesen so schnell als möglich ausführen, denn es war zu befürchten, daß die geflohenen Banditen jetzt einen neuen Angriff auf die Farm unternahmen, da sie ja die Polizisten in ihrem eigenen Schlupfwinkel wußten.  
      So machten wir uns sehr eilig auf den Weg. Neben uns schritt Frau Hagedorn, die gespannt fragte, woher wir sie kannten. Rolf wich geschickt aus, indem er sagte, daß Bennet ihm alles erzählt habe.  
      Dessen Töchter befanden sich auch unter den Geretteten, und es war rührend, mit welcher Freude der reiche Schafbaron die beiden jungen Damen begrüßte, als wir endlich nach über zwei Stunden die Farm erreichten.  
      Die Nacht war schon weit vorgeschritten. Trotzdem herrschte drüben im Goldgräberlager noch reges Leben. Mit den Verwundeten, die wir aus dem Schlupfwinkel der Banditen mitgenommen hatten gingen wir hinüber.  
      Und da trat uns als erster Lionel Pearce entgegen. Er schüttelte uns die Hände und rief:  
      "Meine Herren, jetzt ist meine Unschuld bewiesen. Und das habe ich Ihnen, hauptsächlich Ihrem Pongo, zu verdanken. Der
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