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Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch

Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch

Titel: Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch
Autoren: Hans Warren
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Neger mit fettbeschmiertem Körper und ein Weißer. Pongo sagte jetzt:  
      »Massers leise kommen! Feinde alle am Feuer sitzen, Frauen in Felsenhöhle, zwei Wächter davor. Massers warten müssen, bis Pongo Wächter gepackt, dann Feinde angreifen!"  
      Er wollte also wieder, wie fast stets, die schwierigste Aufgabe übernehmen. Und er war ja auch der einzige, der es vollbringen konnte. Keinem anderen wäre es gelungen, sich unbemerkt an zwei australische Wilde, die scharf aufpaßten, heranzuschleichen.  
      Leutnant Walker machte zwar ein zweifelndes Gesicht, doch Rolf erklärte ihm sofort, daß wir es nicht anders machen könnten, wenn Pongo es so sagte.  
      Der schwarze Riese schlich jetzt auf die Felsspalte zu. Wir folgten ihm in kurzem Abstand. Es konnte ja sein, daß inzwischen einer der Eingeschlossenen sich vom Feuer entfernt hatte, vielleicht sogar, um die beiden Posten zu kontrollieren.  
      Pongo wies jetzt auf eine dunkle Spalte auf der linken Seite des Feuers. Dort standen zwei Neger, die vor Fett förmlich trieften. In den Händen hielten sie Keule und Bumerang, diese furchtbare Waffe der Australier.  
      Da war es schon besser, wenn Pongo mit ihm zusammenstieß, dann würde er keine Gelegenheit haben, einen Warnungsschrei auszustoßen. Natürlich bemühten wir uns sehr, kein Geräusch zu verursachen. Ein kollernder Stein hätte vielleicht den ganzen Befreiungsversuch zum Scheitern bringen können.  
      Vorsichtig tasteten wir uns in der Felsspalte vorwärts. Als wir ungefähr zwanzig Schritte vorgegangen waren, kam uns der Geruch von Feuer und gebratenem Fleisch entgegen.  
      Die Banditen waren also gerade beim Essen, das kam uns sehr zustatten. Eine Verfolgung hatten sie wohl für ausgeschlossen gehalten, vielleicht dachten sie auch, daß uns die Verzweigung der Spur irregeführt hätte.  
      Endlich sahen wir hellen Feuerschein und stießen auch auf Pongo, der stehengeblieben war. Er trat etwas zur Seite, und wir konnten jetzt die Lage überblicken.  
      Mehrere Feuer brannten auf der Sohle eines kleinen, fast kreisrunden Tales, das ringsum von den Felsen umschlossen war. An einem Feuer saßen sechs Europäer, die fleißig eine Flasche herumgehen ließen, und ein älterer Australneger. Es war derselbe, den ich nach dem Überfall auf den Lastwagen gesehen hatte.  
      Im gleichen Augenblick zischelte Walker uns zu: "Der Neger am Feuer mit den Weißen ist Dwina, bisher ein Oberhirt Bennets. Ich habe dem Burschen nie recht getraut."  
      Jetzt erschien hinter ihnen in der Spalte eine hell gekleidete Frauengestalt, aber sofort drehten sich die Wächter um und erhoben drohend ihre Keulen. Mit einem Schreckensschrei verschwand die Gefangene.  
      Die Europäer am Feuer brachen in ein rohes Gelächter aus. Da flüsterte Pongo:  
      „Pongo jetzt gehen. Massers angreifen, wenn Wächter erledigt!"  
      Unser treuer Gefährte hatte seine weiße Jacke und das Hemd abgeworfen. Noch einige der Neger, die an den anderen Feuern saßen, trugen weiße Hosen, einige auch Wickelgamaschen wie Pongo. So konnte er wenig auffallen. Er hielt sich dicht an den Felsen und schlenderte auf die beiden Wächter zu. Dabei ging er etwas gebückt, damit er durch seine Riesengestalt nicht auffalle.  
      Es war ein grenzenlos verwegenes Beginnen, sich mitten zwischen die Feinde zu wagen. Aber vielleicht hatte Pongo gerade durch diese Verwegenheit Glück, denn er wurde von den Negern, die am Feuer saßen und in deren Nähe er vorbei mußte, gar nicht beachtet.  
      Jetzt war er nur noch ungefähr sechs Meter von den beiden Wachtposten entfernt. Da sahen wir zu unserem Schrecken, daß die beiden Australneger unseren Pongo anstarrten, um dann zögernd ihre furchtbaren Keulen zu erheben.  
      Doch dieses Zögern war ihr Verderb. Mit seinem furchtbaren, brüllenden Angriffsschrei sprang Pongo auf die beiden Wächter zu und ehe sie eine Bewegung machen konnten, hatte er sie schon gepackt  
      Eine blitzschnelle Bewegung seiner mächtigen Arme, dann krachten die Köpfe der beiden zusammen und Pongo schleuderte sie wie leichte Bündel zwischen die Schwarzen, die am nächsten Feuer entsetzt aufgesprungen waren.  
      Dann verschwand er in der Spalte, in der sich die gefangenen Frauen befanden. Hier würde jetzt kein Feind hereinkommen.  
      Im gleichen Augenblick, als Pongo seinen Schrei ausstieß, sprangen wir vor. Die Polizisten warteten gar nicht ab, ob die überraschten Neger sich zur Wehr setzen
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