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Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch

Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch

Titel: Rolf Torring 057 ~ Im australischen Busch
Autoren: Hans Warren
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Polizist versehen war. Und in ihrem Schein wurden die Verwundeten auf den freien Platz, auf dem auch der Transportwagen stand, zusammengetragen.  
      Die Polizisten fesselten die leichter Verwundeten, während die anderen flüchtig verbunden wurden. Zum allgemeinen Erstaunen wurden auch einige Banditen herbeigetragen, die in tiefer Bewußtlosigkeit lagen, ohne die geringste Wunde zu haben. Das waren die Reiter, die in Pongos Fäuste gekommen waren.  
      Der treue Riese selbst kam nach wenigen Augenblicken heran. Er hielt in seinen Armen einen mächtigen Mann, der ihm an Wuchs wohl nur wenig nachgab. Pongo warf ihn auf den Boden und sagte gelassen:  
      „Hier, Massers, Führer der Räuber!"  
      Ich übersetzte seine Worte schnell den Polizisten, die in laute Jubelrufe ausbrachen. Jetzt trat ein Uniformierter auf uns zu und sagte:  
      Meine Herren, Leutnant Walker hat uns geschickt. Ich bin Sergeant Wilkens. Die Herren möchten doch sofort zur Farm des Herrn Bennet kommen. Dort haben die Schwarzen alle Frauen geraubt"  
      "Alle Wetter," rief Rolf, „das ist allerdings eine große Teufelei! Bleiben Sie hier, Sergeant! Es wäre schade, wenn die Gefangenen von ihren Spießgesellen befreit würden."  
      Wir kehren alle sofort ins Lager zurück," sagte Wilkens. „Die Gefangenen werden auf die reiterlosen Pferde gebunden. Auch der Goldtransport muß zurückgeführt werden. Es sind zu viele Banditen entkommen, die vielleicht einen zweiten Überfall machen würden."  
      Wir halfen die Gefesselten auf die Pferde zu binden, die schwerer Verwundeten wurden in den Wagen gelegt, wir fingen uns drei prächtige Gäule, deren Reiter ausgefallen waren, dann ritten wir unter Führung eines Polizisten in halsbrecherischem Tempo der Farm Bennets entgegen.  
      Schon von weitem sahen wir hellen Feuerschein. Eine Scheune brannte, von den schwarzen Räubern angesteckt. Als wir auf der Farm eintrafen, herrschte völlige Wirrnis. Händeringend lief ein älterer Mann umher und jammerte um das Geschick seiner beiden Töchter. Dasselbe taten aber auch verschiedene Beamte, die um ihre Frauen klagten. Ein Herr fiel mir auf, der ganz still und starr in das Feuer blickte und mit gefalteten Händen nur oft den Kopf schüttelte.  
      Als wir absprangen rannte Leutnant Walker auf uns zu.  
      "Meine Herren," rief er laut, „jetzt gilt es. Die Neger haben alle Frauen und Mädchen mit sich genommen. Meine schwarzen Polizisten müssen sofort eintreffen, sie befanden sich gerade in den Bergen, als der Überfall hier stattfand."  
      „Dann wollen wir sofort nach Spuren suchen," entschied Rolf energisch. "Blendlaternen heraus, unser Pongo wird schon finden wohin sie gezogen sind!"  
      "Sie sind nach Osten geflohen," rief Walker, „dort haben sie dichten Busch."  
      "In dem finden wir sie aber auch," sagte Rolf kurz.  
      Die Polizisten waren abgesessen und folgten uns jetzt. Da lief der alte Mann, den wir bei unserer Ankunft schon bemerkt hatten, auf uns zu und faßte Rolf am Arm.  
      „Sie sind Herr Torring," stieß er hervor, „bringen Sie mir meine Kinder zurück! Walker hat mir von Ihnen soeben berichtet. Sie werden es fertig bringen. Auch die Frauen meiner Beamten und die Frau Doktor Hagedorn müssen Sie zurückbringen !"  
    "Gewiß, Herr Bennet," sagte Rolf beruhigend, „wir werden unser möglichstes tun. Ich bin ja nach Australien gekommen, um Frau Ruth Hagedorn zu suchen. Also vorwärts!"  
     
       
     
    5. Kapitel. In den Schlupfwinkeln der Schwarzen.
     
      Wir eilten weiter. Der blendende Schein der vielen Lampen zeigte uns den Weg taghell. Plötzlich tauchte eine Gestalt neben uns auf. Es war der Herr, der so ruhig und still ins Feuer gestarrt hatte.  
      "Was ist mit meiner Frau?" rief er aufgeregt und ergriff Rolfs Arm. "Sie nannten doch soeben ihren Namen?"  
      "Ganz recht, Herr Doktor," gab Rolf kurz zurück, „wir sollen Grüße vom Vater Ihrer Frau bringen. Doch dazu ist jetzt keine Zeit, zuerst heißt es, alle Frauen aus den Händen dieser Wilden zu befreien!"  
      »Ich komme mit," rief Doktor Hagedorn, „ich kenne die Sitten der Eingeborenen, vielleicht kann ich Ihnen behilflich sein."  
      Der Doktor schien ein ganz anderer Mensch geworden zu sein. Seine hohe Gestalt hatte sich gestrafft, er lief in weiten, elastischen Schritten, und sein Gesicht, das ich manchmal im Schein einer Blendlaterne sah, zeigte einen Ausdruck höchster Energie.  
      Wir kamen jetzt an einen
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