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Sueßer als der Duft der Rosen

Sueßer als der Duft der Rosen

Titel: Sueßer als der Duft der Rosen
Autoren: Charlotte Maclay
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1. KAPITEL
    "Nein, erzähl ihm nicht, dass ich angerufen habe", sagte Kathryn Prim hastig. "Ich melde mich wieder."
    Mit zitternder Hand legte sie auf und wischte sich eine Träne ab. Es war der schwierigste Anruf ihres Lebens gewesen... und ein längst überfälliger.
    Noch bevor sie durchatmen konnte, legte sich eine Männerhand fest auf ihre Schulter.
    Kathryn schrie auf.
    "He, schon gut, hübsche Lady. Sie hätten den Typen wahrscheinlich schon vor Jahren in die Wüste schicken sollen."
    Mit klopfendem Herzen drehte Kathryn sich um. Ihr Blick wanderte von der kräftigen Hand zur silbernen Gürtelschnalle, dann über eine abgetrage ne Lederjacke, die an breiten Schultern saß, zu den blaugrünen Augen, die sie freundlich anlächelten.
    Dort, wo der Motorradhelm gesessen hatte, den er jetzt unter dem Arm trug, war das gewellte braune Haar verschwitzt.
    Jemand musste vergessen haben, die Tür zur Kanzlei
    abzuschließen, und dieser Mann war sicherlich ein Bote, der ihrem Chef, dem Rechtsanwalt Tom Weston, wichtige Unterlagen brachte.
    Jedenfalls hoffte sie das.
    "Ich habe Sie nicht hereinkommen hören", sagte sie.
    "Kein Problem." Er zog sich den Stuhl ihrer Kollegin heran, setzte sich und schlug die Beine übereinander. Die Sohlen seiner Stiefel waren fast durchgelaufen. "Wie ich es sehe, muss der Typ verrückt sein, sie gehen zu lassen. Sie sind eine Klassefrau, die Beste, die mir seit langem begegnet ist. Ich wette, die Männer dieser Stadt stehen schon Schlange, um mit ihnen auszugehen."
    Wohl kaum, und allein die Vorstellung war nicht besonders schmeichelhaft. Genau in diesen Ruf wollte sie nämlich nicht geraten. "Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden", sagte Kathryn.
    "Von dem Anruf. Ich kam herein, Sie legten gerade auf und weinten..." Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. Sein Blick glitt über ihr hochgestecktes Haar und die Brüste, die sich unter der Bluse heftig hoben und senkten.
    Als er den Helm ablegte, fiel ihr auf, dass seine Fingernägel gut gepflegt waren und nicht recht zu seiner lässigen Kleidung passten. "Sie haben nicht zufällig mit Ihrem Freund gesprochen?" fragte er.
    "Nein, mit meiner Schwester Alice." Kathryn hatte Wochen gebraucht, um Mut für diesen Anruf zu sammeln. "Ich hatte seit Jahren nicht mehr mit ihr gesprochen. Aber ich finde, das geht Sie nichts an."
    Die Zurückweisung schien ihn nicht zu kränken. "Also sind Sie nicht gerade sitzengelassen worden?"
    "Das wäre kaum möglich, denn ich habe gar keinen Freund."
    "Halleluja!" Er strahlte über das ganze Gesicht. "Dann habe ich ja freie Bahn."
    Fast hätte sie zurückgelächelt. Dieser Bursche ließ wirklich nichts anbrennen. Wahrscheinlich hatte er das Flirten in der Single-Bar gelernt. "Mr. ... Ich fürchte, ich habe Ihren Namen nicht verstanden."
    "Curt Creighton, unverheirateter Millionär, zu Ihren Diensten, Ma’am."
    "Mr. Creighton, ich bin momentan nicht an unverheirateten Millionären interessiert. Aber falls Sie etwas für Mr. Weston, meinen Chef, oder einen der anderen Anwälte abgeben möchten, werde ich den Empfang gern bestätigen."
    Er sah auf das Namenschild auf ihrem Schreibtisch. "Bitte, weisen Sie mich nicht ab, Katie, mein Mädchen."
    "Ich würde es vorziehen, wenn Sie mich Miss Prim nennen würden."
    "Natürlich, Ma'am. Aber sehen Sie, wenn eine schöne Frau mich abweist, noch dazu eine, die geweint hat, dann fühle ich mich herausgefordert, ein wenig Freude in ihr Leben zu bringen."
    "Also sich selbst?"
    "Sie zweifehl doch nicht etwa daran, dass ich ein Lächeln auf ihre hübschen Lippen zaubern könnte?"
    Sie stand auf und funkelte ihn an. Ihr Blick hätte jeden anderen eingeschüchtert, aber diesen Mann nicht.
    "Ich bezweifle, dass Sie die Gelegenheit bekommen werden, mit meinen Lippen irgendetwas anzustellen." Kathryn spürte, dass dieser Curt Creighton gefährlich war und bei ihr weit mehr anrichten würde als nur ein Lächeln. Als sie mit siebzehn von zu Hause weggegangen war, hatte sie sich geschworen, nie wieder einem Mann zu vertrauen. Ob er Bote oder Millionär war, spielte überhaupt keine Rolle. Seit zwölf Jahren hielt sie sich an ihren Schwur ... indem sie jeder Versuchung aus dem Weg ging.
    Sie hatte nicht vor, daran etwas zu ändern.
    Als der Mann sich langsam erhob, überragte er sie um Kopfeslänge. "Das klingt wie eine Herausforderung, Miss Prim." Seine sanfte Stimme ging ihr unter die Haut. "Was möchten Sie? Schwerter oder Pistolen im Morgengrauen? Oder Rosen oder
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