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Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Titel: Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald
Autoren: Hans Warren
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deutschen Offizier vermuteten. Das war an seiner ganzen Sprache und seinem Benehmen zu erkennen. Natürlich hatten wir noch nicht versucht, in ihn zu dringen, doch jetzt packte mich die Neugierde, über diesen rätselhaften Menschen mehr zu erfahren. „Crocodilus porosus" hatte er gesagt, als Rolf ihm vor seiner Ohnmacht mitteilte, daß hinter uns Leistenkrokodile wären, den Untieren also im Augenblick höchster Gefahr ruhig ihren lateinischen Namen gegeben. Nun, selbst wenige deutsche Offiziere sind in der Zoologie bewandert, und so konnte ich gut annehmen, daß Hasting vielleicht Zoologie studiert hatte und dann vom Ersten Weltkrieg überrascht wurde. Uns war es ja ähnlich ergangen, nur hatten wir die Möglichkeit, nach dem Kriege Forschungsreisen zu unternehmen, bis wir als gute Fänger bekannt wurden und große Aufträge bekamen, während Hasting in die Fremdenlegion gegangen war. Ich wurde in meinen Gedanken durch einen Ausruf Rolfs unterbrochen. „Ah, er erwacht!" Und bald hörte ich die Stimme des Legionärs. „Herr Torring, wo sind die Krokodile?" „Erschossen. Sie haben uns aber zwei Mann genommen." „Die armen Burschen, das ist kein schöner Tod. Aber ich bewundere Sie, meine Herren, Ihre Lage war gefährlich. Doch jetzt werde ich den Bata sagen, daß sie weiterfahren. Sind Sie denn von selbst hier im Bambus gelandet?" Rolf erzählt ihm jetzt kurz den Verlauf unseres Kampfes. Dann sprach Hasting mit dem Ompum, wurde sehr energisch, und endlich schnitten sich die Bata neue Stoßstangen und trieben das Floß langsam weiter. Doch immer wieder warfen sie scheue Blicke umher, als befürchteten sie, daß die spukhaften Ungeheuer doch wieder auftauchen könnten.

    4. Kapitel
    Der letzte Kampf

    Es waren außer dem Ompum und seinem Sohn noch acht Bata gewesen, die uns begleitet hatten. Fünf von den letzteren waren tot, drei von feindlichen Speeren getroffen, zwei von den furchtbaren Krokodilen zerrissen. Der Ompum selbst beteiligte sich nicht am Vorwärtsstoßen des Floßes, aber sein Sohn hatte sich auch eine Stange geschnitten und gebrauchte sie eifrig. So wurde unser Fahrzeug von vier Paar kräftigen Armen getrieben und fuhr mit beachtlicher Geschwindigkeit über die ruhige Wasserfläche.
    Die Bata schienen sich langsam zu beruhigen oder ihre Zuversicht auf unsere Waffen war beträchtlich gestiegen. Jedenfalls fingen sie an, sich halblaut zu unterhalten. Wie Hasting uns leise mitteilte, sangen sie unser Lob in höchsten Tönen.
    Auch unsere Laune hob sich. Der Flußlauf schien doch direkt auf die Küste zu führen, wenigstens würden wir sicher aus dem gefährlichen Sumpfgebiet herauskommen. Wie ich bereits erwähnte, hatte uns der arme Pongo, über dessen Schicksal wir nichts Genaues wußten, ein Kraut gegeben, dessen Geruch die lästigen und vor allen Dingen gefährlichen Moskitos fernhielt. Auch die Bata hatten sich vor unserer unglücklichen Jagd auf das Schuppen-Nashorn mit einem Fett eingerieben, zu dessen Bereitung dasselbe Kraut verwendet zu sein schien. Jetzt ließ aber die Wirkung des Krautes entschieden nach, denn die geflügelten Plagegeister kamen in bedrohliche Nähe. Da gab uns der Ompum ein dickes Stück Bambusrohr, das als Büchse verarbeitet war und das schützende Fett enthielt. Sofort rieben wir Gesicht und Hände ein und konnten zu unserer Freude feststellen, daß sich die Moskitos schleunigst aus unserer Nähe verzogen. Auch die Bata rieben sich die Körper mit diesem vorzüglichen Schutzmittel ein und nahmen dann mit unverminderter Kraft ihre Arbeit wieder auf.
    Jetzt verengte sich der Wasserlauf, und die Bambuswände an den Seiten wurden immer höher und stärker. Meine leise Befürchtung, daß der Flußarm vielleicht in undurchdringlichem Morast enden würde, meldete sich leise wieder. Ich teilte Rolf und Hasting meine Bedenken mit. „Dann müßten wir einfach wieder umkehren", meinte Rolf nach kurzem Überlegen. „Vielleicht können wir aber, wenn der Flußlauf wirklich endet, uns einen Weg durch das Bambusdickicht aufs feste Land schlagen. Nach all den Gefahren, die wir bisher glücklich überstanden haben, dürfen wir uns durch nichts mehr aufhalten lassen."
    Da sagte Hasting bedächtig:
    „Soweit ich die innere Beschaffenheit der Sumpfländer auf diesen Inseln kenne, wird vielleicht jetzt eine sehr sumpfige Stelle kommen, aber sicher führt ein anderer Wasserlauf wieder heraus. Sonst könnte die Vegetation im ganzen Umkreis des sogenannten ,Todes-Sumpfes', in dessen Mitte
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