Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Titel: Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
nicht, wo die riesigen Panzerechsen wieder auftauchen würden. Das konnte auch sehr leicht direkt unter unserem Floß geschehen, und dann war allerdings eine Rettung ziemlich ausgeschlossen. Hätten wir uns allein auf dem Floß befunden, so hätten wir versucht, vielleicht durch das Bambusdickicht zu entkommen, aber so durften wir den bewußtlosen Hasting nicht schutzlos zurücklassen. „Aufstehen", sagte da Rolf leise. Sein Vorschlag war sehr richtig, denn wir konnten von dem gefährlichen Rand des Floßes etwas zurücktreten und vor allen Dingen die Wasserfläche besser übersehen. Wir wandten natürlich unsere besondere Aufmerksamkeit der Seite des Flusses zu, an der die beiden Ungeheuer mit ihren Opfern verschwunden waren.

    Einige Minuten vergingen in qualvoller Erwartung. Wo mochten die gefährlichen Gegner wohl auftauchen? „Da", flüsterte Rolf und hob seine Winchester. Ich spähte auf die Seite, die er kurz angedeutet hatte, und sah, vielleicht zwanzig Meter entfernt, einen dunklen Punkt, der langsam größer wurde.
    „Es ist eins der Krokodile", flüsterte Rolf wieder. Ja, jetzt konnte ich auch deutlich den langen Schädel des Ungetüms erkennen, das regungslos im Wasser lag und zu uns herüber glotzte. Vielleicht wartete es auf seinen Gefährten, um mit ihm zusammen unser armseliges Floß anzugreifen und sich die letzten Opfer zu holen. Das war sehr günstig für uns. Leise kommandierte Rolf: „Du das rechte, ich das linke Auge. Achtung, Feuer!" Die beiden Schüsse peitschten über die Wasserfläche hin. Am scharfen Schlag der Kugeln hörten wir sofort, daß beide Geschosse ihr Ziel getroffen hatten. Und im nächsten Augenblick tobte das tödlich verwundete Ungetüm rasend auf derselben Stelle umher. Fast meterhoch warf es den Wassergischt, und die schweren Schläge des Schwanzes knallten fast wie schwache Kanonenschläge. Jetzt hieß es besonders aufpassen, denn jetzt würde bald das andere Krokodil erscheinen. Und in dem aufgepeitschten Wasser konnten wir seinen Kopf schlecht erkennen. Plötzlich deutete Rolf zum rechten Ufer hinüber.
    „Dort, schnell schießen!"
    Aus dem Bambusdickicht schoß der riesige Körper der zweiten Bestie heraus, auf die Stelle zu, an der ihr Gefährte im Todeskampf lag. Sofort krachten unsere Büchsen. Jeder von uns sandte schnell hintereinander zwei Kugeln auf den langen Körper, und trotz der Beweglichkeit der Tiere saßen die Kugeln gut. Die riesige Echse schnellte förmlich aus dem Wasser heraus, fing ebenso an zu toben wie das erste Ungeheuer, warf sich dann aber herum und kam in schäumendem Ansturm direkt auf unser Floß zu.
    Aber jetzt waren seine Bewegungen doch etwas langsamer, und ruhig eröffneten wir das Feuer auf den mächtigen Schädel. Als ich den zweiten Schuß abgab, krachte Rolfs Büchse bereits zum drittenmal, und dieser letzte Schuß gab dem anstürmenden Ungetüm den Rest. Es warf sich im Wasser herum, wenige Meter von uns entfernt, und fing dasselbe Toben an wie sein Gefährte, dessen Bewegungen schon schwächer geworden waren. Unser Floß geriet durch das aufgewühlte Wasser in heftiges Schwanken, und sofort stießen die Bata, die während unserer Schüsse totenstill gewesen waren, laute Schreckensrufe aus.
    „Schade, daß ich ihre Sprache nicht kann", rief Rolf, „ich würde ihnen schon nette Sachen erzählen."
    Wir beobachteten gespannt den Todeskampf der beiden Ungetüme, die so lange Zeit den „Spuk" des Sumpfes gebildet hatten. Das erste Krokodil war jetzt still, und langsam sank der riesige Leib unter.
    „Das ist wirklich zu bedauern", meinte Rolf wieder, „ich hätte zu gern die Haut dieser beiden Burschen gerettet. Schade, daß wir sie nicht mitnehmen können. So, der zweite Riese ist auch still, bei ihm hat es nicht so lange gedauert, bis er den Untergang gefunden hat. Paß du jetzt auf, ob nicht doch noch unsere Feinde kommen oder gar noch mehr solche Ungetüme. Ich werde mich um Hasting kümmern. Hoffentlich bedeutet seine Ohnmacht keine Verschlimmerung seines Zustandes." Während ich aufmerksam den Fluß zurückblickte, wandte sich Rolf dem bewußtlosen Legionär zu. Er fuhr erst einige Bata, die ihm wohl im Wege waren, unsanft an, dann hörte ich, daß er seine kleine Whiskyflasche entkorkte, um dem Bewußtlosen die Schläfen zu bestreichen. Und dadurch wurden meine Gedanken wieder auf Hasting gelenkt. Ich erwähnte ja bereits, daß wir in diesem Legionär, der uns vom Lager in die Sümpfe begleitet hatte, einen früheren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher