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Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Titel: Rolf Torring 004 - Im Todessumpf
Autoren: Hans Warren
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Abendbrot - die Bata hatten uns ein kleines Ferkel geschlachtet - holte Hasting die dunklen Anzüge, und wir kletterten in unsere Hütte, um uns umzukleiden.

    „Ich schlage vor, daß wir erst kurz vor Mitternacht unsere Hütte verlassen", riet Rolf uns. „Es hat gar keinen Zweck, jetzt schon nutzlos herumzulaufen." Wir stimmten ihm bei, nur Pongo erklärte, daß er schon bald gehen wollte. Das konnte uns nur recht sein, denn der schwarze Riese hatte sicher seine eigenen Methoden, auf denen er vielleicht eher zum Ziel kam. Als er dann geräuschlos die Bambusleiter hinab glitt, legten wir uns auf unsere Lagerstätten, um noch in Ruhe rauchen zu können. Wir hatten beschlossen, uns nichts mehr zu erzählen, um einen eventuellen Lauscher irrezuführen. Mochten die Bata ruhig denken, daß wir schliefen. Ich muß sagen, daß ich auch wirklich - ebenso wie Rolf und Hasting - etwas eingeduselt war. Aber wir wurden sehr unsanft aufgeschreckt. Denn plötzlich stand unsere Hütte in hellen Flammen. Sicher war einer von uns mit der brennenden Pfeife unvorsichtig umgegangen und hatte den ausgetrockneten Bambusboden entzündet. Zu langen Überlegungen war keine Zeit. Schnell warfen wir unsere Waffen, Rucksäcke und Decken aus der Türöffnung, mitten unter die von allen Seiten herbeieilenden Bata, dann sprangen wir selbst hinab, ohne die Leiter zu benutzen. Es war höchste Zeit, denn kaum hatte Rolf als Letzter den Boden berührt, als das Haus schon zusammenbrach. Während die Dorfbewohner schnell löschten, um ein Weitergreifen des Feuers auf die Nachbarhütten zu verhindern, sammelten wir unsere Sachen zusammen. Wir hatten auch nicht vergessen, Pongos Rucksäcke und Decken hinauszuwerfen, und konnten befriedigt feststellen, daß wir nichts durch den Brand verloren hatten. Ich guckte einmal zufällig zur Hütte des armen Mango und sah die Jammergestalt eiligst die Leiter hinab gleiten. Seine Hütte war ja durch das Feuer mit am meisten bedroht. Und er schien vor dem Feuer riesige Angst zu haben, denn er arbeitete sich schnell aus dem Schein der Flammen und verschwand zwischen den dunklen Hütten. „Wer mag nun von uns seine Pfeife unbedacht ausgeklopft haben?" fragte ich jetzt.
    „Niemand", erklärte Rolf ernst. „Wenn du genau hingeguckt hättest, bevor die Hütte zusammenbrach, dann hättest du auch bemerken müssen, daß die hohen Pfähle, auf denen sie stand, von unten her lichterloh brannten. Das Feuer ist also angelegt worden, und ich bin überzeugt, daß es der ,Teufel' getan hat, der uns ausschalten wollte."
    „Donnerwetter", stieß ich nach einigen Augenblicken, in denen ich mich erst von dieser Überraschung erholen mußte, hervor, „das hätte ich allerdings nie erwartet. Dann muß es also doch ein Dorfbewohner sein, aber wie wollen wir ihn herausfinden?"
    „Er wird wohl weitere Attentate auf uns versuchen, und deshalb tun wir vielleicht ganz gut, hier aus dem Feuerschein herauszutreten."
    Schnell traten wir in den Schatten einer Arengpalme, die sich auf dem großen Platz erhob. Da flüsterte über uns, in den Zweigen, eine Stimme:
    „Massers, im Dunkel bleiben. Feuer nicht gut. Schlechter Mann schleicht umher. Pongo ihn gesehen." „Was, du hast den Brandstifter gesehen?"

    „Pongo ihn sehen als fort schleichen. Jetzt unter uns, Pongo ihn fangen, wenn zurückkommt." Die brennenden Reste unserer Hütte wurden jetzt durch die Bata gelöscht. Aber die Nacht war inzwischen hell geworden, denn der Mond warf jetzt sein volles Licht über die Ansiedlung.
    „Viel gut", flüsterte Pongo wieder oben im Baum. „Pongo gut sehen können. Massers unten bleiben." Wir blieben reglos in äußerster Spannung stehen. Wenn Pongo den Brandstifter fing, dann hatten wir auch den Mörder, denn nur dieser konnte ein Interesse daran gehabt haben, uns durch das Feuer rasch zu vernichten. „Es kommt jemand. Haltet die Pistolen bereit." Ich flüsterte es Hasting zu, der nach seinem Gürtel tastete, wie ich an seinen Bewegungen merkte. Jetzt hörte ich auch leise tappende Schritte, die sich links von uns, im Schatten der nächsten Häuser näherten. Dann löste sich eine schlanke, dunkle Gestalt aus den tiefen Schlagschatten und trat auf den hell beschienenen Platz. Vorsichtig um sich spähend kam der Bata direkt auf unseren Baum zu. Jetzt erkannten wir ihn auch. Es war der erste Posten, der die Wache bis Mitternacht übernommen hatte. Sollte er der Brandstifter und Mörder sein? Da hatte er uns auch gesehen und rief uns an. Hasting
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