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GK311 - Die Todesengel

GK311 - Die Todesengel

Titel: GK311 - Die Todesengel
Autoren: A.F.Morland
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»Sauwetter!« knurrte ich, als ich meinen weißen Peugeot 504 TI aus der Garage holte. »Keinen Hund jagt man auf die Straße…«
    Mißmutig startete ich den Motor. Der Regen trommelte auf das Wagendach. Ich schaltete die Scheinwerfer ein. Ein Blick auf die Armaturenbrettuhr sagte mir, daß es zwanzig Uhr dreißig war.
    Ich verließ die Chichester Road, in der ich wohnte. Der Verkehr war mäßig. Ich kam zügig voran, brauchte mich nicht allzusehr zu konzentrieren.
    Meine Gedanken schweiften ab. Es war noch nicht lange her, da hatten Mr. Silver - mein Freund und Kampfgefährte - und ich auf Mallorca einen gefährlichen Ghoul zur Strecke gebracht.
    Rufus, ein Dämon, dem ich bereits mehrere beschämende Niederlagen beschert hatte, hatte sich mit Phorkys, dem Vater der Ungeheuer, zusammengetan, und diese höllische Verbindung hätte meinem Freund und mir zum Verhängnis werden sollen.
    Es gelang uns zwar, den Ghoul zu töten, aber damit war die Wurzel des Übels selbstverständlich nicht ausgeschaltet.
    In den Tiefen der Verdammnis kochten Rufus und Phorkys inzwischen garantiert bereits ihr nächstes Giftsüppchen für mich, das sie mir zu gegebener Zeit vorsetzen würden.
    Ich war gezwungen, ständig auf der Hut zu sein, denn jeder Tag konnte mir neues Unheil aus dem Reich des Schreckens bringen.
    Es regnete stärker. Ich schaltete den Schnellgang der Scheibenwischer ein. Die Straße glänzte wie schwarzes Glas. Laut rauschten die Pneus über die nasse Asphaltdecke.
    Ich war auf dem Weg zu Barry Brennan, einem jungen Bibelforscher, mit dem ich seit Jahren bekannt war. Wir hörten in unregelmäßigen Abständen voneinander.
    Heute hatte mich mal wieder Barrys Anruf erreicht. Ich war allein zu Hause gewesen. Vicky Bonney, mein Mädchen, verbrachte ein verlängertes Wochenende bei einer Freundin in Liverpool, und wo sich Mr. Silver herumtrieb, entzog sich meiner Kenntnis.
    Ich hatte mich gerade mit einer Pernodflasche beschäftigen wollen, als das Telefon lästig zu klingeln begonnen hatte.
    »Ballard«, hatte ich mich gemeldet.
    »Tony! Hier spricht Barry Brennan!« hatte der Bibelforscher aufgeregt gekeucht.
    »Wieso so aufgeregt? Bist du in der Bibel auf eine Lüge gestoßen?«
    »Ich brauche dringend deine Hilfe!« Es klang so, als hätte er meine Hilfe tatsächlich sehr nötig. »Kannst du sofort zu mir kommen?«
    »Kann ich. Worum geht’s denn?«
    »Das erfährst du alles, wenn du hier bist!« hatte Barry Brennan gesagt und aufgelegt.
    Ich hatte auf meinen Pernod verzichtet und war sofort losgefahren…
    Nun war ich nur noch eine halbe Meile von Brennans Einfamilienhaus entfernt. Zwischen dem Grundstück, auf dem Barrys Haus stand, und dem gegenüberliegenden Park, der über eine Rasenfläche, so groß wie ein Fußballfeld, verfügte, befand sich eine schmale Straße.
    In die bog ich ein.
    Eine Minute später stoppte ich den Peugeot, sprang aus dem Wagen und lief mit hochgezogenen Schultern auf die Eingangstür des Gebäudes zu.
    Auf dem Weg dorthin patschte ich durch mehrere Lachen und bespritzte meine Hosenbeine bis zu den Oberschenkeln hinauf.
    Mistwetter!
    Ich ballte die Hand zur Faust und hätte Barry Brennan damit beinahe ins Gesicht geschlagen, denn als ich klopfen wollte, öffnete sich die Tür, und genau da, wo ich hinschlagen wollte, erschien das Gesicht des Bibelforschers.
    »Hallo, Barry«, sagte ich.
    Er ließ mich eintreten. Ich schüttelte mich in der Diele wie ein begossener Pudel.
    »Ich danke dir, daß du so schnell gekommen bist, Tony«, sagte Barry.
    »Dein Hilferuf hörte sich so an, als würde der Dachstuhl deines schönen Hauses in Flammen stehen, aber wie ich sehe, hast du ein bißchen übertrieben.«
    »Absulut nicht.«
    »Brennt es woanders?« fragte ich.
    Barry nickte. Er war ein großer, breitschultriger Mann mit dunkelbraunem Haar, das er links gescheitelt trug. Die Nase war ein bißchen zu groß für sein schmales Gesicht, aber das störte nicht.
    »Oben, im Gästezimmer, liegt ein Mädchen, Tony.«
    Ich hob grinsend meinen Zeigefinger. »Kleiner Schelm auf Abwegen, wie? Genügt dir die Arbeit allein nicht mehr?«
    »Bitte, Tony, sei ernst!«
    Seine flehende Stimme gefiel mir nicht. Er hatte wirklich Kummer. Meine Augen wurden schmal. »Was ist mit dem Mädchen? Stimmt etwas nicht mit ihr?«
    »Sie klopfte an meine Tür. Als ich öffnete, brach sie zusammen. Ich fing sie auf - und plötzlich… plötzlich… Ich zweifle ehrlich an meinem Verstand. Ich kann unmöglich alle fünf
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