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Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Titel: Rolf Torring 004 - Im Todessumpf
Autoren: Hans Warren
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antwortete, worauf der Bata zu uns trat und etwas fragte. Dann wandte er sich wieder zurück und trat wieder in den Schatten der Häuser.
    „Er fragte mich nach dem Häuptlingssohn", erklärte Hasting, „der ihn jetzt ablösen soll. Wenn er der Attentäter gewesen wäre, hätte Pongo ihn sicher gefaßt."

    „War nicht schlechter Mann", brummte der Riese oben. „Da, das war er."
    Drüben aus dem Schatten der Häuser, in den soeben der Posten getreten war, klang ein röchelnder Laut auf. Wir wußten sofort, daß es der erstickte Todesschrei eines Menschen gewesen war. Also wieder hatte sich der Mörder ein neues Opfer geholt, diesmal in unserer allernächsten Nähe. Sofort rannten wir der Stelle zu, an der dieser gräßliche Schrei erklungen war.
    Aber Pongo war schneller. Wie eine Schlange glitt er an der Palme hinab, hatte uns mit wenigen Sätzen überholt und verschwand im Dunkel vor uns.

    5. Kapitel
    Gefährliche Gegner

    Wir mußten einige Augenblicke still stehen, um uns an die plötzliche Dunkelheit zu gewöhnen. Angestrengt lauschten wir dabei auf die Tritte Pongos, die aber jetzt plötzlich erstarben. Und im nächsten Augenblick stieß der Riese einen leisen Schrei der Überraschung und Wut aus. Offenbar hatte ihn der heimtückische Mörder verletzt. Schnell liefen wir vor, doch nach wenigen Schritten stolperte ich über einen menschlichen Körper und schlug vornüber. Zugleich fühlte ich aber einen heftigen Schmerz im Bein. Unwillkürlich stieß ich auch einen leisen Schrei aus, denn es war ein Messerstich, den ich bekommen hatte.
    „Eine große Schlange!" rief Hasting im gleichen Augenblick, „sie ist blitzschnell an mir vorbeigeschossen." Da kam Pongo in eiligen Sprüngen näher und rief: „Das schlechter Mann sein. Pongo ihn jetzt fassen." Rolf hatte sich zu mir hinab gebeugt und richtete mich in die Höhe. Mein Fuß schmerzte zwar sehr, und ich fühlte das warme Blut hinab laufen, aber ich konnte gehen. Wir wandten uns um und blickten dem schwarzen Riesen nach, der sich gegen den mondbeschienenen Platz deutlich abhob. Plötzlich stießen wir einen Ruf der Überraschung aus.
    Denn aus dem dunklen Schatten der Häuser glitt eine Gestalt auf dem Boden im Mondlicht. Hasting hatte doch wohl recht, das konnte nur die Schlange sein, eine enorm dicke, an zwei Meter lange Schlange, die pfeilschnell über den Platz schoß. Da hob Pongo den Arm und schleuderte seinen mächtigen Massaispeer. Blitzend durchzischte die schwere Waffe die Luft und traf die dunkle Gestalt. Die vermeintliche Schlange stieß einen lauten Schrei aus. Rolf und Hasting eilten sofort über den Platz, während ich etwas langsamer folgte. Auch aus den Häusern strömten jetzt die Bata heraus, denn der gellende Schrei hatte das Dorf alarmiert. Fackeln wurden herbeigetragen, und in ihrem Schein erkannten wir - Mango den Krüppel. Pongos Speer hatte ihn in der Achselhöhle getroffen und ihm den linken Arm fast abgetrennt. Die Bata bildeten schweigend einen Kreis um den Unglücklichen und blickten drohend auf den schwarzen Riesen, der gleichgültig dastand und die breite Eisenspitze seiner Waffe mit einem Büschel Gras säuberte. Dabei brummte er:
    „Ist schlechter Mann. Hat Posten erstochen, hat Masser Warren gestochen, hat Pongo gestochen." Mango richtete sich plötzlich auf seinem gesunden Arm hoch, blickte mit glühenden Augen rings umher und stieß dann mit kreischender Stimme einige Sätze hervor. Dann rollte er zur Seite, zuckte noch kurz und lag dann still. „Er ist der Mörder", sagte Hasting leise. „Er hat den Bata zugerufen, daß er sich gerächt hätte, weil sie ihm die Beine genommen. Da, die Stimmung gegen Pongo ist plötzlich umgeschlagen, und jetzt wird der Ompum wohl eine kleine Ansprache halten."

    Richtig, das Dorfoberhaupt näherte sich würdevoll und hielt eine längere Rede, die Hasting dahin übersetzte, daß wir nun frei seien und daß die Bata uns helfen würden, soweit es in ihren Kräften stände.
    Während einige Bata den Körper Mangas fortschafften, wurden wir zu unserer neuen Hütte geführt, die uns jetzt als Aufenthalt dienen sollte. Sie war eigentlich für den Sohn des Häuptlings bestimmt gewesen, sehr geräumig gehalten und neu errichtet, dann wuschen und verbanden wir meinen Fuß und Pongos Armwunde. Gott sei Dank nur unbedeutende Stiche, und legten uns zur endgültigen Nachtruhe nieder.
    Am nächsten Morgen gab es eine große Beratung auf dem freien Platz vor dem „Sopo", dem Gemeindehaus. Da ich ja
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