Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Roland Hassel - 07 - Wiedergänger

Roland Hassel - 07 - Wiedergänger

Titel: Roland Hassel - 07 - Wiedergänger
Autoren: Olov Svedelid
Vom Netzwerk:
Beefsteaks und verwendete viel zuviel Butter, aber ich hatte meine trotzige Phase.
    Das war doch etwas anderes als die Bohnen, die ich in den nächsten Wochen zu essen bekommen würde.
    Es war auch nicht daran zu denken, Beefsteaks einzuschmuggeln.
    »Sag Papa ›Gute Nacht‹«, hörte ich Virena.
    Wir küßten uns und schmusten ein bißchen, dann nahm Virena Elin an der Hand, um sie in ihr Zimmer zu bringen. Elin wollte nicht. Sie riß sich los und versteckte die Hände hinterm Rücken.
    »Was ist los, mein Fräulein?« erkundigte sich Virena mit der weichen Stimme, die sie nur bekam, wenn sie mit Elin sprach.
    »Faulpelz«, sagte Elin.
    »Mach die Glotze aus. Ich geh mit Elin. Ich will kein Faulpelz mehr sein.«
    Virena schaltete den Fernseher aus, aber Elin wollte immer noch nicht gehen. Virena lachte, nahm sie hoch und blies ihr in den Kragen. Das kitzelte so schön, daß Elin nicht länger widerstehen konnte. Ich winkte ihr zu, während ich den Tisch deckte. Elin schlang die Arme um Virenas Hals, wie um sich zu trösten, und sie gingen in das Kinderzimmer, wo nur die kleine Pinguinlampe brannte. Ich summte vor mich hin, während ich die Weinflasche entkorkte. Das hier mußte …
    »Roland!«
    Was war das? Warum klang Virena so ängstlich? ihre Stimme war unnatürlich hoch und gepreßt. Ich stürmte in Elins Zimmer. Virena hatte die Tagesdecke vom Bett genommen und auf den Boden fallen lassen.
    »Das … das … das …«
    Sie drückte Elin fest an sich, und ich folgte ihrem Blick in Richtung des Bettes, das nun von keiner Decke mehr verhüllt wurde.
    Dort lag Karsten Lund. Das, was von ihm übriggeblieben war.

Drittes Kapitel
    Sechsunddreißig Alptraumstunden später saß ich zusammen mit Rolf Öhman, Sune Bengtsson und Pelle Pettersson in Simons Zimmer. Da Simon immer noch als Kommissar eingesetzt war, residierte er in Rudas altem, geräumigen Zimmer. Den Chefsessel füllte er schon ganz gut.
    Die Kollegen von der Abteilung Gewaltverbrechen waren bei mir ein- und ausgegangen, hatten mich genervt, ausgepreßt, in Stücke gehackt, Informationen aus mir herausgesaugt und mich bis auf die Knochen durchleuchtet. Ich wußte nicht mehr, ob ich irgendwann geschlafen hatte, alles versank in einer Art sonderbarem, breiigem Nebel, in dem ich Fragen beantwortete, bis der Mund im Leerlauf lief. Ich hatte keine eigentlichen Kopfschmerzen, aber mir war, als steckte mein Kopf in einer Schraubzwinge und jeder, der wollte, könne ein bißchen kräftiger zudrehen.
    »Trink Kaffee«, riet mir Simon aufmunternd. »Du siehst aus, als könntest du alle Stimulanzien der Welt brauchen.«
    Er hatte den Kaffee selbst gebrüht, und der schmeckte anders als das Zeug aus Pulver und heißem Wasser aus dem Automaten. Es war stickig im Zimmer, obwohl Simon die Fenster weit aufgerissen hatte. Seine Glatze glänzte im Schein des Deckenlichts, das trotz des hellen Tages eingeschaltet war.
    »Hast du heute mit Virena gesprochen?« fragte er.
    Ich nickte müde.
    »Es ist nicht schlecht in dem Kurheim. Sie und Elin haben heute einen langen Spaziergang gemacht. Gemütliche Zimmer haben sie auch.«
    Das war nicht die ganze Wahrheit über unser Gespräch, aber mehr wollte ich nicht verraten. Wegen Elin hatte sich Virena zusammengenommen und sich nichts anmerken lassen, hatte die schon gepackten Taschen gegriffen und ein Taxi zu einem Hotel genommen.
    Elin war so verschlafen gewesen, daß sie nichts gemerkt hatte, und am Montagmorgen waren sie in das Kurheim gefahren.
    Ich hatte natürlich auf die Polizei warten müssen, und ich wußte ja auch, was für ein Karussell sich zu drehen beginnen würde. Die Wohnung war jetzt ein Tatort, und ich hatte mich nicht zu bewegen, bis alle Experten mit ihrer Arbeit fertig waren.
    Das würde ein paar Tage dauern, und deshalb wohnte auch ich in einem Hotel.
    »Roland, in diese Wohnung setze ich nie wieder einen Fuß, und du kannst mich auch nicht überreden. Elin und ich bleiben hier, bis du uns etwas anderes anbieten kannst. Wenn du weiter dort wohnen willst, dann ohne uns.«
    »Virena, das kann doch eine Weile dauern, bevor ich …«
    »Und wenn es ein Leben lang dauert, das spielt keine Rolle. Es gibt Wohnungen zur Untermiete, wo Elin und ich wohnen können.«
    Im Klartext hieß das: Wenn ich die Wohnung nicht tauschen konnte oder wollte, würde ich in der Statistik wieder als Alleinstehender auftauchen. Ich versicherte Virena, daß ich ganzseitige Annoncen aufgeben würde, um die Wohnung so bald wie möglich zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher