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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Cook
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eingefallen, darum hab ich einen Song zitiert, den ich kenne.«
    »Willst du’s mir erzählen?«
    »Wenn du möchtest.«
    »Hab nichts dagegen.«
    Er zog an der Zigarette, schnippte die Asche aus dem Fenster. »Es stammt aus einem Bluessong.«
     
    The old folks told me long time ago
    Don’t trust nobody that I don’t know
    I don’t trust nobody
    Not even myself
    Now I don’t trust you
    Don’t trust nobody else 4
     
    Er schwieg, und nach einer Weile schlang sie ihren Arm um seine Rückenlehne und legte die Hand auf seine linke Schulter. »Das glaubst du nicht wirklich, oder?«
    »Nein«, sagt er, »aber er hat das geglaubt.«
     
    Wortlos fuhren sie weiter, über die Rollover-Pass-Brücke, durch Gilchrist, nach Crystal Beach; die Kinder unten im Fußbereich schliefen immer noch, den Welpen in ihrer Mitte dicht an sich geschmiegt. Als sie vom Highway auf die Straße Richtung Haus bogen, sagte sie: »Gibt es sonst noch was, über das wir reden sollten?«
    »Du hast da wohl an was ganz Bestimmtes gedacht.«
    »Ich hab mich gefragt«, sagte sie, »was dein richtiger Name ist.«
    Er wandte sich ihr zu. »Mein Name ist DeReese Ledoux.«
     
    Kurz darauf fuhren sie auf den Parkplatz vor dem Haus, und er schaltete den Motor aus. Abgesehen von den Brandungswellen am Strand und dem Wind, der im Gras raschelte, war es still. Dann sagte sie: »Okay, ich muss dir auch was sagen.«
    »Was denn?«
    »Na ja, ich bin kein richtiges Model.«
    »Hab ich mir gedacht«, sagte er.
     
    Junge, das überraschte sie jetzt wirklich.

EPILOG
     
    D ie goldenen Strahlen der Morgensonne tauchten den östlichen Himmel über dem Golf mit seinen lavendelfarben schimmernden Wolken in einen rötlichen Schein, durchfluteten mit ihrem Licht die Bucht dahinter und erleuchteten die silbergrauen Wellen, die von weißen Schaumkronen bedeckt waren. Die metallene Bordverkleidung funkelte wie das Licht tausender, winziger Sterne. Und das Boot bäumte sich im Gegenwind auf, der von Richtung Norden, aus Smith Point, herüberwehte.
    Bubba Bear ging vom Gas.
    »Der Nordwind trägt das Wasser aus dem Schwemmland hier rüber«, brüllte er. »Es läuft in die Bucht, und mit ihm die kleinen Fische. So dass die Saiblinge und Rotbarsche hier zusammenströmen, um nach Futter zu suchen.«
    Eddie hockte auf der flachen Sitzbank vor der Steuerkonsole, auf dem Kopf eine verkehrt herum aufgesetzte Baseballkappe. Er hob eine Hand in die Höhe und winkte Bubba Bear zu, um zu signalisieren, dass er ihn gehört hatte. Wenn auch nicht verstanden. Mann, sein Magen schlug Purzelbäume. Das Boot schaukelte unaufhörlich auf und ab.
    Randy und Waylon hatten allerdings ihren Spaß. Mit großen Augen hockten sie da und sogen alles in sich auf, die gewaltige, wogende Wasseroberfläche, den Regenhimmel über den Sümpfen am Horizont, den Wind, selbst das Schaukeln des Bootes. Mannomann. Bubba Bear gab erneut Gas, das Boot machte einen Satz nach vorne, und der Bug hob sich, bis sie klatschend über die Wellen glitten. Randy und Waylon jubelten.
    Schließlich glitten sie um das sumpfige Ufer der Landspitze, dann drosselten sie das Tempo und kamen fast zum Stehen, während das Boot in der eigenen Heckwelle auf und ab schaukelte. Bubba Bear steuerte es in die Mündung einer schmalen Rinne und sagte: »Außerdem läuft das Wasser jetzt in die andere Richtung. Das heißt, die Meeräschen und kleinen Fische machen jetzt Jagd auf Garnelen. Und die Saiblinge wiederum auf sie. Und wenn wir die gute alte Nahrungskette um ein Glied erweitern, wartet dort unser Mittagessen. Schon mal Saiblinge geangelt?«
    Eddie schüttelte den Kopf.
    »Du hast ja keine Ahnung, was dir entgeht. Schlagen sich wirklich wacker. Riech mal.«
    Eddie hob den Kopf und schnupperte. Er roch nach verrotteten Pflanzen und fauligem Schlick. Nach Sumpf.
    »Das ist der Duft der Fruchtbarkeit«, sagte Bubba Bear. »So läuft das eben hier im Schwemmland. Die Lebenden fressen die Toten. Ein ewiger Kreislauf.«
    Das Boot fuhr durch die Öffnung des Tümpels, wo das Wasser ruhiger war. Und Eddies Magen beruhigte sich wieder. Der große Mann schaltete den Motor aus und setzte den Anker. »Weißt du, wie eine Frau schmeckt, wenn sie ihren Eisprung hat, Rufus?«
    Er schätze schon, erwiderte Eddie, das schmecke ein wenig sauer.
    »Genau das meine ich. Fruchtbarkeit, Kumpel.«
    Bubba Bear reichte ihm eine Angel mit Spule, für Randy und Waylon steckte er zwei kleinere Ruten zusammen. Und während die blutrote Sonne über den
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