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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Cook
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Bierflaschen, der würzige Duft gegrillter Krebse, Gäste dicht an dicht – das ausgelassene Treiben der Einheimischen.
    Und inmitten der ganzen Szenerie, an der Bar, Bubba Bear, voll der Glückseligkeit; und auf seinem Hocker, schwitzend über die Gitarre gebeugt, Rufus, der ihr schräge Töne entlockt, in die Mundharmonika bläst und sich die Seele aus dem Leib singt.
    Von vergeblicher Liebe, von Liebe, die in die Brüche gegangen ist, von unerfüllter und heimlicher Liebe und davon, wie sie sich in ihrer unberechenbaren Sehnsucht offenbart. Liebe und Freude. Liebe und Schmerz. Hoffnung und Verlust, Treue und Verrat. Und Liebe, Liebe, immer wieder die Liebe.
    Was sie ausmacht. Was wir aus Liebe tun.
    Und in seinem schmerzerfüllten Gesicht, in seiner gebrochenen Stimme, in den verzerrten Blue Notes und in seinem Wehklagen: Erlösung.
    Er singt -
    Früher war er ein schlechter Mensch, ein schlechter Mensch, ein Dieb und ein Lügner, er hat einem Mann in den Kopf geschossen und ist entkommen. Hat sich mit bösen Männern herumgetrieben, Männern noch schlimmer als er, und hat zugesehen, wie sie mit dem bezahlten, was sie verachteten.
    Kein guter Mensch, nein. Nicht gut. Nur böse -
    Hört zu -
    Ein Bluesman, ein Bluesman, Künstler und Dieb, der verstohlen einen kurzen Moment der Zeit festhält, der ewige Dichter, der für die Verbrechen jedes Einzelnen bezahlt. Der in das Gesicht aller Gesichter blickt und in das, was darin verborgen liegt, ohne zu blinzeln, und er singt, singt von Erlösung und Sünde. Seiner und der aller anderen Menschen.
    Und er lächelt dabei.
    Er lächelt voll qualvoller Freude und Mühsal, schließt die Augen und singt. Strophe für Strophe, den sehnsuchtsvollen Refrain, die letzten Zeilen, die langgezogenen Töne. Dann ein Moment der Stille, die vieldeutig verhallt.
    Der riesige bärtige Mann an der Bar trinkt sein Malzbier mit geschlossen Augen und lauscht. In diesen Songs erkennt er die Geschichte seines und eures Lebens wieder. In der Gewissheit, dass der Sänger weiß, was wir alle wissen, nur dass der Sänger den Mut hat, es auszusprechen. Dieser einsame Sänger und all die anderen, die Dichter der Zeit, zeitlos.
    Seine Worte haben nicht die geringste Bedeutung – außer der, die wir ihnen geben.
    Der große Mann verfolgt aufmerksam, wie der Song zu einem Ende kommt, und er weiß, dass darauf ein weiterer folgen wird, kaum eine Atempause zwischen den ruhelosen, wechselvollen Geschichten, alle Szenen endlos miteinander verbunden.
    Dennoch gibt es dazwischen kurze Momente der Stille.
    Und er lächelt in seinen Bart, den Bart eines Barden, und hebt das Glas auf Rufus, denn er weiß, dass auch dieser, zu so später mitternächtlicher Stunde einen Moment der Ruhe erlangt hat und dem Schwan gleich enden muss … zärtlich, voller Anmut, ganz leise … der hinstirbt in Musik.
    Fort.

1
    Mein Baby trägt’nen Voodooknochen um den Hals, Meint, alles, was ich tue, wär verkehrt
    2
    Runter nach Dallas, Texas, und nach Wichita Falls, Die Frau mit den dicken Beinen macht mich ganz verrückt …
    3
    C. C. Rider, schau nur, was du angerichtet hast, Hab mich in dich verliebt, hab mich in dich verliebt … Der Blues ist nichts weiter als die Sehnsucht nach einem schönen Mädchen.
    4
    Vor langer Zeit sagten mir die Alten
    Trau keinem, den du nicht kennst
Ich traue niemandem
Nicht einmal mir selbst
Dir trau ich auch nicht mehr
Trau keinem anderen Menschen

Die Originalausgabe ROBBERS erschien 2000 bei Carroll & Graf Publishers Inc., New York
     
    Vollständige deutsche Erstausgabe 05/2010
    Copyright © 2000 by Christopher Cook
    Copyright © 2010 der deutschen Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag, München
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Redaktion: Tamara Rapp
Umschlagfoto: © goZoma/plainpicture; iStockphoto/Laser222
    eISBN : 978-3-641-04473-2
     
    www.heyne-hardcore.de
    www.randomhouse.de
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