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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Cook
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meinen Namen nicht benutzen soll.«
    Ray Bob zog die Augenbrauen zusammen. »Du bist also wirklich Wade?«
    »Das ist’ne lange Geschichte.« Eddie stützte die Ellbogen auf die Knie und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht. Der Wind draußen hatte inzwischen aufgefrischt, und neben den nächtlichen Geräuschen des Sumpfes hörte er, wie er heulend unter der Regenrinne entlangfegte und wie sich unten am Strand die Wellen brachen. Er dachte über seinen Cousin nach, er fehlte ihm immer noch, und er fragte sich, ob es die Drogen waren, die ihm schließlich den Rest gegeben hatten.
    »Wie ist dein Name, Eddie?«
    Das kam von Della.
    Er blickte zu ihr hinüber. Die Jungen waren wieder wach geworden, und all drei musterten ihn jetzt. Er schnippte sein Zippo mit einer Hand auf und zu. Klick, klack. »Warum bringst du die Kinder nicht ins Bett, Liebling? Es ist schon spät. Und nimm den Welpen mit, dann können sie sich aneinanderkuscheln. Geht das in Ordnung, Ray Bob?«
    »Warum nicht?« Er kratzte sich mit dem Daumen seitlich an der Nase und betrachtete Eddie aus seinen undurchdringlichen graugrünen Augen. »Lasst uns endlich Party machen.«
    Langsam und ohne ein Wort stand Della auf, brachte die Jungs zum Bett in der anderen Ecken des Zimmers und deckte sie zu, dann kam sie zurück, um den Welpen zu holen. Ohne Ray Bob in die Augen zu blicken, blieb sie in einigem Abstand vor ihm stehen und streckte die Hände nach dem Tier aus. Nachdem sie es ins Bett gebracht hatte, setzte sie sich wieder in den Fernsehsessel und schaute mit vorgebeugtem Oberkörper zu Eddie hinüber.
    Er zwinkerte ihr zu. »Wie wär’s mit einem Song, Liebling? Ich spiele auch ganz leise, damit die Kinder nicht aufwachen. Für meinen alten Kumpel, damit er sieht, was für Fortschritte ich mache.«
    Sie sagte keinen Ton.
    »Wenn’s nach mir geht«, sagte Ray Bob, »spiel was Trauriges. Von einem Typen, der von seiner Frau wegen eines anderen verlassen wurde, so was in der Richtung. Voller Herzschmerz und Verzweiflung.« Er grinste Della an.
    Eddie lächelte. »Schätze, das krieg ich hin.«
    Er stand auf, legte den Gitarrenkoffer quer über den Stuhl und öffnete ihn. Vorsichtig nahm er die alte Gibson heraus und dreht sie um; er hielt sie mit beiden Händen am oberen Ende des Halses fest. Dann trat er zurück, hob sie auf Brusthöhe und holte plötzlich kräftig aus, wie mit einem Baseballschläger. Der breite Resonanzkörper sauste seitwärts durch die Luft, und das untere Ende traf Ray Bob voll an der Stirn. Die Gitarre zerbrach mit einem splitternden Geräusch, die Seiten vibrierten laut. Ray Bobs Kopf sauste nach hinten und knallte gegen die Wand hinter der Couch. Doch schon im nächsten Moment schnellte er nach vorne, und seine Augen funkelten wild, während er nach der Walther neben seinem Oberschenkel griff.
    Della war nach dem.22 Revolver gehechtet und tastete auf beiden Knien nach der Waffe, bis sie den Knauf schließlich zu fassen bekam und einen Finger in den Abzugbügel stecken konnte – gerade als Ray Bob die 9mm hochnahm und auf Eddie richtete, der immer noch die zertrümmerte Gitarre in der Hand hielt, die an ihrem Hals hin und her baumelte. Ohne zu zielen, betätigte sie den Abzug, und die Pistole zuckte zurück. Ray Bob wurde herumgerissen, sein rechter Arm fiel schlaff herab. Fassungslos blickte er auf das kleine Loch, das sich in seine Brust gebohrt hatte, dann legte sich ein Ausdruck verächtlicher Wut über das sommersprossige Gesicht. »Du hast dich nicht an das verdammte Drehbuch gehalten«, sagte er leise, »du hättest zuerst die Schlampe erledigen müssen.« Dann hob er das Kinn und richtete die Walther erneut auf Eddie, und Della feuerte einen weiteren Schuss ab. Sein linker Augapfel zerplatzte, und er plumpste auf die Couch.
    Sie starrten ihn an.
    Nach einer Weile sagte Della schließlich: »Tja, das war jetzt schon das zweite Mal.«
    »Und meine Gitarre ist auch im Arsch«, sagte er.
    »Ich hab ihn gewarnt, hab ihn gebeten, uns in Ruhe zu lassen …«, fing sie an. Doch dann hörte sie aus der anderen Ecke des Zimmers die besorgte Stimme eines der Jungen; Randy rieb sich mit der Faust die Augen, während er den Welpen an sich drückte, und sagte: »Was war das für ein Geräusch, Mama? Schau mal, was ich hier habe.«

60
     
    »Wir können ihn nicht hier liegen lassen.«
    »Das ist mir auch klar, Liebling.«
    »Wir müssen jetzt positiv denken.«
    »Das wäre hilfreich.«
    »Du weißt ja, was die Polizei tun
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