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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Cook
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wird.«
    »Eine Menge Fragen stellen.«
    »Mich in den Knast stecken.«
    »Und das wollen wir nicht.«
    Eddie und Della saßen am Tisch im Küchenbereich, tranken Pulverkaffee und pafften eine nach der anderen. Della rauchte Camel ohne Filter, denn ihre waren alle, schon seit einigen Tagen, und sie hatte gedacht, sie hätte aufgehört, ohne das allerdings jemandem zu erzählen. Eddie hatte es gar nicht mitbekommen, bis sie sich eine von seinen ansteckte.
    »Du hast die ganze Zeit nicht geraucht«, hatte er gesagt.
    »Jetzt hör dir das an«, hatte sie erwidert, »dass du das auch schon merkst.«
    »Tja, ich wusste nur, dass irgendwas anders war.«
    »Gut, dass ich mir nicht die Haare gefärbt habe.«
    »Das wär mir aufgefallen.«
    »Oder hab schneiden lassen.«
    »Wär schön, wenn du das nicht tust. Ich mag’s, wenn du sie lang trägst.«
    Sie betrieben ein wenig Small Talk, bevor sie auf das eigentliche Thema zu sprechen kamen: was zu tun war.
    »Nicht dass ich jemand Nettes umgebracht habe«, hatte sie gesagt.
    Worauf er erwidert hatte: »Du hast nie die guten Seiten an ihm gesehen.«
    »Ich werde jetzt nicht damit anfangen, anderes Thema.«
    »Tja, schätze, dafür ist es jetzt sowieso zu spät.«
    Da sie immer noch nicht bereit waren, das Thema aufs Tapet zu bringen, zündeten sie sich immer wieder neue Zigaretten an, tranken lauwarmen Pulverkaffee und redeten um den heißen Brei herum.
    Schließlich riss Eddie sich zusammen. »Okay, wir müssen seine Leiche entsorgen.«
    Mannomann, es war echt komisch, Ray Bob als Leiche zu bezeichnen. Doch das war alles, was er noch war. In einem Moment noch Ray Bob, und im nächsten dann eine Leiche. Gerade noch hier, und dann plötzlich fort. Tot, Mann. Fort . Einfach so.
    » So weit war ich auch schon, Eddie«, sagte Della. »Fragt sich nur, wie.«
    Er verzog das Gesicht.
    »Was denn?«
    »Mann, das klingt schrecklich.«
    »Was denn?«
    »Alligatoren. Oder Haie. Allerdings haben wir kein Boot.«
    Della verzog jetzt ebenfalls das Gesicht. Mein Gott, so etwas hatte sie nicht im Sinn gehabt. »Ich dachte, wir bringen ihn einfach irgendwohin und lassen ihn dort liegen«, sagte sie.
    »Na ja, das wäre eine Möglichkeit.«
    Sie tranken noch mehr lauwarmen Kaffee und rauchten, während sie weiter überlegten. Die beiden Jungs schliefen friedlich, an den Welpen geschmiegt. Della hatte sich gewundert, wie schnell sie wieder eingeschlummert waren. Junge, sie würde die ganze nächste Woche kein Auge zutun, so vollgepumpt war sie mit Adrenalin. Eddie hingegen wirkte ziemlich entspannt. Oder benommen.
    »Das mit deiner Gitarre tut mir leid«, sagte sie.
    Doch das hörte er gar nicht. »Okay, ich hab’s, mir ist gerade was eingefallen. Oben hinter High Island gibt es dieses Naturschutzgebiet, wenn man von der Küstenstraße abbiegt, unterhalb des Sabine Pass, kurz vor Port Arthur. Dort führen mehrere Holzstege in den Sumpf, damit man die Alligatoren und Biberratten beobachten kann, meistens werden sie allerdings von Vogelfreunden benutzt. Die Ecke heißt Sea Rim State Park. Ein Typ, der dort illegal ein paar Ottern gefangen hat, hat mir davon erzählt.«
    Della nickte und wartete.
    »Es ist zwar so, dass die Küstenstraße oberhalb von High Island wegen der Hurrikans und so weiter gesperrt ist, weil sie voller Risse ist. Doch dieser Typ meinte, dass man die Sperren mit einem Truck umfahren kann. Wir könnten ihn dort hinbringen, auf dem Steg in den Sumpf schleppen und in ein Alligatornest werfen.«
    Ihr lief ein Schauer über den Rücken. »Warum lassen wir ihn nicht einfach auf dem Parkplatz irgendeiner Bar? Vom Shipwreck oder so. Das wär einfacher.«
    »Ja, einfacher für die Cops.« Er schüttelte den Kopf. »Dann dauert es nicht lange, und sie stehen bei uns auf der Matte und stellen Fragen. Außerdem liegt der Park in einem anderen Bezirk, falls sie die Leiche doch finden. Also würden sie in Port Arthur mit ihren Ermittlungen beginnen. Und diese Stadt versinkt in einer Flut aus Verbrechen, meinte Bubba Bear.«
    »Tja, wenn du das wirklich für das Beste hältst.«
    »Ja.«
    »Geht klar, du hast mit so was mehr Erfahrung als ich.«
    »Aber wir müssen trotzdem beide Trucks nehmen.«
    Sie ließ sich die Sache durch den Kopf gehen. Mein Gott, sie hoffte nur, dass Bubba Bears Schrottkarre keine Panne hatte.
     
    Eddie rollte die Leiche in einen zerfransten Kunststoffteppich, den LD und Ruby im Wohnzimmer liegen hatten. Während er den Körper keuchend die Treppe
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