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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten
Autoren: Irene Salzmann
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diese wäre dann ohnehin
fast ausschließlich von Vizianer-Hybriden besiedelt ...
    Ob Pakcheon später erlauben würde, dass Thorpa ihm einige Fragen stellte?
In seinem Memopad waren immer noch die 58 Punkte gespeichert, über die
er sich mit Shilla brennend gern hätte unterhalten wollen, wozu sich jedoch
nie eine Gelegenheit ergeben hatte. Je länger er grübelte, umso mehr
Dinge fielen ihm ein, die er außerdem über die Vizianer wissen wollte
... Sollte er in seiner Abschlussarbeit nun den Schwerpunkt auf die ›Lediri‹
oder die ›Vizianer‹ legen? Mal sehen, welche Spezies sich als die
kooperativere erwies.
    »Negativ.«
    »Was?« Thorpa hatte doch noch gar nicht gefragt. Aber nein, es ging
ja um das Attentat. Seine Gedanken waren von der eigentlichen Angelegenheit
abgeschweift. Irgendwie fühlte er sich enttäuscht. »Schon vorbei?
War das alles?«
    »Ja«, erwiderte Pakcheon, »und ich kann allen Anwesenden versichern,
dass auch Thorpa nichts mit dem Anschlag zu tun hat.«
    »Ich habe gar nichts gespürt«, beklagte sich Thorpa.
    Pakcheon lächelte. »So soll es auch sein. Ich bin sehr vorsichtig
gewesen. Es ist alles in Ordnung.«
    »Ach ...«
    Etwas ungeschickt stand Cornelius auf und warf dabei beinahe den Stuhl um. Verlegen
zupfte er an seiner tadellos sitzenden Jacke. Sein Kopf war ganz rot. Ȁh,
ich bin jetzt wohl dran.«
    »Kann ich eine Pause einlegen?«, bat Pakcheon. »Das Suchen nach
speziellen Erinnerungen ist recht anstrengend. Ich habe darin auch nicht sehr
viel Erfahrung.« Er ließ Cornelius nicht aus den Augen.
    Seine nachdenkliche Miene warf in Thorpa die Frage auf, was der Telepath wohl
aufgefangen haben mochte. War etwa Cornelius, den bisher niemand hatte verdächtigen
wollen, als trojanisches Pferd eingeschleust worden? Was wussten sie schon von
dem Botschafter? Selbst in den Stunden, die Thorpa ihm und den Fidehis Gesellschaft
geleistet und seinen Anekdoten gelauscht hatte, war Cornelius kaum auf Dinge
eingegangen, die ihn persönlich betrafen. War das nicht verdächtig?
Die meisten Menschen sprachen immer gern und viel von sich und waren bestrebt,
ihre Person dabei in ein günstiges Licht zu rücken. Dennoch, Thorpa
konnte in Cornelius keinen Mörder sehen – aber welchem Verbrecher
stand sein Vergehen auch auf die Stirn tätowiert? Nun, nach der Pause würde
das sicher geklärt werden.
    »Natürlich«, stimmte Sentenza sogleich zu. »Ich denke, wir
könnten alle eine Pause vertragen. Kümmert sich jemand um einen kleinen
Imbiss? Danke, Weenderveen. Wir wissen von Shilla, dass Ihr Organismus keine
Probleme mit unseren Speisen hat, Pakcheon. Sie können belegte Brote, Kaffee
und Tee probieren.«
    »Ich bin gespannt.«
    Thorpa konnte den wenigen Worten nicht entnehmen, ob dies stimmte oder der Vizianer
lediglich höflich sein wollte. Aber eine entspannte Runde war doch schon
mal eine gute Chance, die ersten Fragen von der Liste anzubringen ... Der Captain
erhob bestimmt keine Einwände, da er genauso neugierig auf die Vizianer
war wie alle anderen. Je mehr Informationen Thorpa dem verschlossenen Telepathen
entlocken konnte, umso mehr durfte er sich dann wegen seines psychologischen
Talents auf die Astgabeln klopfen.

    Truman Nadir mochte nicht an Haveri Krshna denken. Wie viele Jahre hatten sie
zusammen gearbeitet? Er hatte längst zu zählen aufgehört. Das
gemeinsame Exil hatte überdies starke Bande zwischen ihm, Krshna und Anyada
Shen geschmiedet. Niemals hätte er gedacht, ein solches Gefühl der
Leere empfinden zu können. Energisch verscheuchte er die trübseligen
Gedanken, die bei der Arbeit nur hinderlich waren. Sie brauchten Ergebnisse,
dringend. Für Trauer würde auch später noch genug Zeit bleiben.
    Dass ihn einige der Kollegen heimlich anstarrten, seit sie die Wahrheit kannten,
störte Nadir nicht. Nach und nach würden der Argwohn und die Wissbegierde
nachlassen, und wenn sie das Problem der Lediri gelöst hatten, würde
er vermutlich keinen von den Kollegen wieder sehen, die jetzt meinten, ihm wäre
ein zweiter Kopf gewachsen, in den man unbedingt hinein sehen müsse. Dennoch
war er dankbar, dass ihn Anande, Careena Wiland und ein paar andere genauso
behandelten wie zuvor auch.
    Das Team war ein gutes Stück weiter gekommen: Es erwies sich tatsächlich
als möglich, den genetischen Defekt rückgängig zu machen. Allerdings
hatte sich auch Anyadas Befürchtung
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