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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten
Autoren: Irene Salzmann
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beschützen. Das allein zählt.«
    Urian lachte unglücklich. »Danke, Captain. Ich werde mit den Ältesten
sprechen. Habt Geduld, denn es wird für alle nicht leicht sein, das Wissen
über unseren Ursprung zu akzeptieren.« Damit klinkte er sich aus der
Kommunikation aus.
    »Armer Teufel«, sagte Sentenza.
    »Was tun wir, wenn Sie Recht behalten?«, wandte sich Nadir an den
Captain. »Wenn Lear die Lediri mit dem Gen-Defekt zu erpressen versucht?«
    »Sehen Sie denn keinen Weg, Lears Manipulationen rückgängig zu
machen?«, antwortete Sentenza mit einer Gegenfrage.
    Anande presste die Lippen so fest zusammen, dass sie einen weißen Strich
bildeten. »Wenn es möglich war, die Mutation zu programmieren, dann
muss es auch möglich sein, diese Programmierung aus der DNA zu löschen.
Was wir brauchen, ist Zeit, und die haben wir leider nicht.«
    »Nun werfen Sie nicht gleich die Flinte ins Korn«, sagte Nadir. »So
kenne ich Sie gar nicht.«
    »Es steht auch nicht jedem eine Ewigkeit für Experimente zur Verfügung.«
    »Natürlich nicht, nicht einmal den Unsterblichen, wenn ihnen die Galaxis
um die Ohren fliegt.«
    Anande ließ den Kopf hängen. Dann straffte er sich unvermittelt.
»Entschuldigen Sie, Nadir. Treten Sie mir ruhig kräftig hinten rein.
Das habe ich verdient. Wir sollten zurück an die Arbeit und unsere kostbare
Zeit nicht mit Reden vergeuden. Ist Dr. Shen wieder auf den Beinen? Ihr Fachwissen
können wir jetzt gut gebrauchen. Ihr haben wir ja auch die Entdeckung von
Prolin-B zu verdanken.«
    »Keine Ahnung. Ich werde sie ausrufen. Kommen Sie!«
    »Moment.«
    Unwillig drehte sich Nadir zu Sentenza um. »Wir haben zu arbeiten.«
Der Captain schluckte sichtlich angesichts des groben Tons, aber das war Nadir
egal. »Wenn der Kontakt zu Lear zustande kommt, sehen Sie zu, ob sie aus
ihm etwas heraus kriegen können, das uns von Nutzen ist.«
    »Was ist mit Dr. Shen?« Sentenza wandte sich an Anande, der weitaus
umgänglicher war.
    »Krshnas Tod hat sie sehr mitgenommen«, entgegnete der Arzt. »Sie
hat vor einigen Stunden ihr Quartier aufgesucht, um sich zu erholen. Das ist
wirklich kein Wunder. Erst dieser Schwächeanfall und jetzt –«
    »Was? Ich dachte, keiner von Ihnen Drei könnte erkranken oder würde
an Erschöpfungszuständen leiden?«
    »Nun ...« Anande blickte Nadir an.
    »Das ist richtig. Dr. Shen wurde gründlich untersucht, doch konnten
wir keinerlei Ursachen für den Zusammenbruch entdecken. Wir vermuten, dass
die seelische Belastung einfach zu groß für sie wurde. Juvenil schützt
nicht vor psychischer Erschöpfung. Sie hat nicht viel mit mir über
die Dinge gesprochen, die sie beschäftigen, sondern sich stets Krshna anvertraut.
Soweit ich weiß, nimmt sie sich noch immer sehr zu Herzen, was damals
auf Ymü-Tepe passierte. Jetzt kommt uns bei dieser Mission eine entscheidende
Rolle zu. Schon wächst der Erfolgsdruck und mit ihm die Angst zu versagen.
Danh Krshnas Unfall ...«
    »Der ereignete sich aber erst nach dem Zusammenbruch«, erinnerte Anande.
    »Sind Sie sicher, dass Dr. Shens Probleme rein psychischer Natur sind?«,
fragte Sentenza erregt. »Wäre es möglich, dass vielleicht versucht
wurde, sie zu ... vergiften? Es könnte jemand eine Substanz entdeckt haben,
die selbst von Juvenil nicht sofort neutralisiert wird.«
    »Das ist doch Unsinn«, rief Anande sofort. »Ich kenne jeden Einzelnen
hier, und niemand hat einen Grund, Dr. Shen schaden zu wollen. Überdies
war Krshna Toxikologe und hat bis heute nichts entdeckt, mit dem Juvenil nicht
fertig würde.«
    »Eben, und darum erlitt Ihre Kollegin bloß einen Schwächeanfall
und nicht Schlimmeres – während der arme Krshna weniger Glück
hatte. Bis Dr. Shen von Ihnen gecheckt wurde, waren jegliche Giftspuren bereits
abgebaut, und deshalb haben Sie auch nichts gefunden. Meine Herren, es ist kein
Zufall, dass ausgerechnet Krshna umgekommen und Dr. Shen erkrankt ist. Wir befürchten,
dass jemand unsere Mission sabotieren will. Zunehmend glaube ich jedoch, dass
Sie Drei die Ziele des Täters sind. Nach Krshna und Shen sind Sie das nächste
Opfer, Dr. Nadir!«
    »Das kann nicht sein«, warf Anande entsetzt ein. »Sie müssen
sich irren, Captain. Niemand kannte das Geheimnis.«
    »Dessen bin ich mir nicht mehr so sicher«, sagte Sentenza grimmig.
»Haben Sie Ihren alten Mitarbeiter vergessen? Noel Botero ist nicht mehr
aufgetaucht. Vielleicht
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