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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten
Autoren: Irene Salzmann
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schwarzrote
Rose überreicht und sie gefragt hatte, ob sie seine Frau würde werden
wollen. Irgendwie hatte Sonja nie mit einem Antrag gerechnet; sie brauchte nicht
unbedingt einen Liebesschwur und einen Ring, um glücklich zu sein. Hauptsächlich
weil Rod sie überrumpelt hatte, gab sie spontan ihr Ja-Wort. Und sie hatte
es noch keinen Moment lang bereut.
    Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie an die anschließende
Feier dachte. Natürlich war die komplette Crew der Ikarus aufmarschiert,
Old Sally war dabei gewesen, und viele, viele andere hatten als Gratulanten
ihre Aufwartung gemacht. Leider hatten auch einige Gesichter gefehlt –
das war der einzige Wermutstropfen, der in allen trotz des freudigen Anlasses
Bitterkeit hatte aufsteigen lassen.
    Sonja seufzte. Was war nur wieder so brisant, dass Old Sally Rod so kurzfristig
zu sich zitiert hatte? War nicht bereits alles auf den zahlreichen Konferenzen
besprochen worden, die seit dem überraschenden Erscheinen der Adlaten –
oder Lediri, wie sie ich selber nannten – stattgefunden hatten? Was konnte
unmittelbar vor der Feier passiert sein? Handelte es sich gar nur um einen dieser
banalen Smalltalks, bei dem man einen verdienten Offizier unter vier Augen beglückwünschte,
obwohl man genau wusste, dass er wichtigere Dinge um die Ohren hatte?
    Es war viel passiert innerhalb der vergangenen Tage. Bei mehr als nur einem
Einsatz hätte Sonja Rod beinahe verloren. Die Outsider hatten Vortex Outpost
angegriffen, und erst die Intervention der geheimnisvollen Lediri schlug den
übermächtigen Feind in die Flucht. Sie hatten bittere Verluste erlitten:
Milton Losian, Templeton Ash und viele andere, die sie nur flüchtig oder
überhaupt nicht gekannt hatte, weilten nicht mehr unter ihnen. Und wie
viele würden diesen Männern und Frauen noch in den Tod folgen müssen?
    Ohne sich dessen bewusst zu sein, legte Sonja ihre Rechte wie schützend
auf ihren Bauch. Würde das Kind geboren werden? Würde es ihr und Rod
vergönnt sein zu erleben, dem Mädchen oder Jungen beim Aufwachsen
zuzusehen? Es gab Augenblicke, in denen sie sich wünschte, sich mit Rod
und dem ungeborenen Kind auf einen fernen Planeten zurückziehen und den
Krieg anderen überlassen zu können.
    Aber diese Träume wurden sehr schnell wieder von ihrem Sinn für die
Realität verdrängt: Die Outsider würden nicht ruhen, bis sie
alles Leben in der Milchstraße vernichtet oder versklavt hatten. Es gab
nirgendwo Sicherheit. Wer sie sich wünschte, musste für sie kämpfen
und durfte nicht davon laufen.
    Das Summen des Türmelders riss Sonja aus ihren Gedanken.
    Das Schott glitt zur Seite, ohne dass sie den Öffnungsmechanismus zu aktivieren
brauchte. Bloß eine Person außer ihr besaß die Autorisierung,
die Räume ohne Einladung zu betreten.
    Sonja erhob sich. »Da bist du ja, Schatz«, begrüßte sie
Roderick Sentenza und umarmte ihn.
    Sentenza gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe. »Tut
mir leid, dass es so lange gedauert hat. Wie üblich rief Old Sally mich
wegen einer Bagatelle in ihr Büro.«
    »In letzter Zeit siehst du sie häufiger als mich«, bemerkte Sonja
spitz. »Habe ich Grund zur Eifersucht?«
    Sie spürte, wie sich Sentenzas Muskeln anspannten. »Natürlich.
Reife Frauen ..., du weißt ...«
    »Vielleicht sollte ich mir einen jungen Leutnant als Begleiter zulegen.
Du weißt schon, einen der ihn noch –«
    »Jetzt reicht es aber!« Sentenza gab ihr einen Klaps auf die Kehrseite.
    Sonja lachte, wurde aber gleich wieder ernst. »Ich wünschte, das wäre
alles schon vorbei, und wir hätten mehr Zeit für uns.«
    »Mir geht es nicht anders.« Sentenza hielt sie fest an sich gedrückt.
Nach einem Moment schob er sie leicht von sich, ließ jedoch den Arm um
ihre Taille liegen. »Ist alles in Ordnung?«
    »Natürlich. Was sollte sein?«
    »Du wirkst leicht verärgert. Doch nicht wirklich wegen des Gesprächs?«
    »Unsinn.«
    »Was ist es dann?«
    Sonja schüttelte den Kopf. »Nichts.« Sie wollte Rod nicht mit
ihren Sorgen belasten oder ihn in den Zwiespalt bringen, sich zwischen seiner
leitenden Position und der Familie entscheiden zu müssen.
    »Ich kenne dich doch ...«
    »Dann solltest du auch die Launen einer Schwangeren kennen und hinnehmen.«
    Sentenzas Hand wanderte zu Sonjas Bauch. »Deswegen?« Er gab ihr einen
Kuss. »Hier sind die besten Ärzte weit und breit. Ihr Zwei seid bestens
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