Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
gutem Beispiel voran und machen den
Anfang. Vielleicht verrät sich der Täter schon bald aus Panik, so
dass wir den meisten Leuten die peinliche Untersuchung ersparen können.«
    Sonja zuckte mit den Schultern. »Soll mir recht sein.«
    Die anderen murmelten zustimmend.
    Weenderveen erhob sich, um sich zur Schleuse zu begeben. Ein Roboter folgte
ihm in einigen Schritten Abstand, falls seine Hilfe benötigt wurde.
    Der Korridor, der zu einem freien Platz an der Anlegestelle führte, war
zweckmäßig angelegt und hell beleuchtet. Hinter den Wänden mochten
die Quartiere, Laboratorien und natürlich auch die Anlagen der Lediri liegen,
die durch Seitengänge, die in unregelmäßigen Abständen
abzweigten, erreichbar waren. Es war ein kurzer Weg, so dass Weenderveen auf
seiner Seite der Schleusenkammer Gelegenheit erhielt, das Andockmanöver
Packcheons zu beobachten.
    Das Beiboot des Vizianers war von abgeflachter Kugelform und maß keine
fünf Meter im Durchmesser. Sanft glitt es näher. Keine Erschütterung
war zu spüren, als das Außenschott des Schiffs die Schleuse berührte
und anflanschte. Kurz darauf öffnete sich die Luke, und ein hoch gewachsener
Mann in einem weißen, leichten Schutzanzug trat in die Ausgleichskammer.
    Einen Moment später glitt das Innenschott auf, und Weenderveen stand Pakcheon
unmittelbar gegenüber. Der Vizianer nahm den Helm ab und schüttelte
leicht sein langes Haar, das sich im Kragen verfangen hatte.
    Das leichte Unbehagen, das Weenderveen verspürt hatte, verflog nach wenigen
Atemzügen. Es roch nach ... Vanille und Sandelholz. Shilla hatte einen
ähnlichen Duft verströmt. Vielleicht täuschte ihn die Erinnerung,
doch die Vizianerin hatte ... lieblicher gerochen, während die Note ihres
männlichen Pendants etwas herber schien.
    »Hallo«, begrüßte er den Telepathen locker, »Ich bin
Darius Weenderveen von der Ikarus . Ich bringe Sie zum Captain; er wird
Ihnen alles Weitere erklären.«
    Pakcheon hob die Rechte, um den Gruß zu erwidern. »Danke.« Er
schälte sich aus dem Anzug, unter dem er eine mattsilberne Kombination
von schlichter Eleganz trug, und hing das vakuumsichere Kleidungsstück
auf einen der dafür vorgesehenen Haken.
    Weenderveen wartete geduldig.
    Schweigend gingen die Männer nebeneinander her, Pakcheon einen Schritt
hinter seinem Führer. Weenderveen hätte gern etwas gesagt, doch fiel
ihm nichts Passendes ein. Der Vizianer wirkte nicht wie jemand, der sich für
Smalltalk begeisterte. Womöglich war es ihm auch lieber, ließ man
ihn in Ruhe. Es war sicher nicht einfach für ihn, sich plötzlich unter
lauter Fremden zu befinden. Weenderveen selbst wäre jedenfalls nervös
gewesen, hätte er sich als einziger Mensch unter eine ihm bis dahin fremde
Spezies mischen müssen, auch ohne xenophob zu sein.
    »Wir sind da«, erklärte er schließlich beim Öffnen
des Schotts, ohne jemand Bestimmten anzusprechen.
    Alle Köpfe flogen herum, und jeder schnüffelte mehr oder minder diskret.
Falls es der Vizianer bemerkte, ließ es sich nicht anmerken. Sentenza
ging Pakcheon entgegen, verzichtete jedoch darauf, ihm die Hand zu reichen.
Schon Shilla hatte Berührungen vermieden.
    »Ich danke Ihnen, dass Sie so rasch gekommen sind.«
    Der Captain stellte die Anwesenden kurz vor und berichtete dem Vizianer, was
sie bisher herausgefunden hatten. Es war nicht viel.
    Weenderveen fand einen Stuhl neben dem Septimus.
    »Eine ... beeindruckende Persönlichkeit«, stellte Cornelius fest.
Seine Wangen waren leicht gerötet. Um seine Verlegenheit zu überspielen,
hatte er begonnen, imaginäre Fingerabdrücke energisch von den Gläsern
seiner Brille zu reiben. Wenn er das jedes Mal tat, sobald er auf Pakcheon traf,
würde nicht mehr viel von seiner Sehhilfe übrig bleiben ...
    Weenderveen grinste. »Machen Sie sich nichts daraus. Es geht allen so.
Wir sind es nur schon gewöhnt.«
    »Wie bitte?«
    »Pheromone.«
    »Oh.«

    Es war dunkel, nicht warm und nicht kalt.
    Irgendwie war es ... seltsam.
    Etwas Vergleichbares war unbekannt. Gab es überhaupt etwas Vergleichbares?
    Eine Welle undefinierbarer Eindrücke rollte. Nicht sofort wurden die Bilder
verständlich. Das Begreifen würde noch eine Weile dauern. Aber es
ging besser und besser. Es war wie Schlafen und Träumen.

    Unruhig zappelte Thorpa auf seinem Sitz. Nach Sentenza, DiMersi und Weenderveen
war er nun an der Reihe. Wie würde es sich anfühlen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher