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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten
Autoren: Irene Salzmann
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bewahrheitet, dass die Heilung nicht
permanent war. Das rekonstruierte Prolin war nicht stabil und mutierte immer
wieder zur B-Variante. Manche Manipulationen der DNA konnten zwar den Prozess
verzögern, allerdings hätte dies wieder andere Auswirkungen auf den
Metabolismus der Lediri gehabt. Von daher konnten alle bisherigen Methoden,
die Unfruchtbarkeit dieses Volkes zu kurieren, als unbrauchbar abgehakt werden.
    Es war zum Verzweifeln! Noch immer hatten sie nicht herausfinden können,
wodurch diese Mutation verursacht worden war. Vielleicht barg die Antwort auf
diese Frage die Lösung für das komplizierte Problem.
    »Ich denke, wir sollten den Captain und Urian über den Stand der Dinge
informieren«, schlug Anande vor. Er rieb sich die rot geränderten
Augen.
    »Alles in Ordnung?« Anande war dabei, seine Kräfte zu verausgaben.
Es war niemandem gedient, fiel der geniale Arzt plötzlich aus, dachte Nadir.
    »Vergangene Nacht habe ich mich mit der Datenbank der Lediri beschäftigt«,
erzählte Anande. »Ich konnte ihr einige interessante Dinge entnehmen.«
    »Tatsächlich?« Nadir war sofort ganz Ohr und vergaß seine
Besorgnis um den Kollegen sofort. »Berichten Sie!«
    »Wenn die Beiden zuhören. Dann brauche ich mich nicht zu wiederholen.
Einen Tee könnte ich jetzt auch vertragen. Ja, Tee. Von dem vielen Kaffee
habe ich Magendrücken bekommen. Akumodal hilft nur begrenzte Zeit, wissen
Sie.«
    Captain Sentenza fand sich wenige Minuten später in einem kleinen Nebenraum
des Labors ein, der für kurze Briefings und Pausen genutzt wurde. Urian
hatte sich über die Sprechanlage zugeschaltet.
    Nadir konnte sich kaum noch gedulden. Seine Finger trommelten einen nervösen
Wirbel auf dem Tisch, was ihm einen strafenden Blick Sentenzas einbrachte, während
Anande kurz die bisherigen Resultate zusammenfasste. Das alles war Nadir bekannt.
Es war fast unerträglich, wie sich der Kollege bemühte, die einfachsten
Dinge einem Laien verständlich zu machen, der davon vermutlich immer noch
nicht mehr als die Hälfte begriff.
    Als Anande endlich zum nächsten Punkt kam, blieb die Linke flach auf der
Tischplatte liegen, und Nadir beugte sich erwartungsvoll vor.
    »Sie wissen, dass wir uns bereits die ganze Zeit wunderten, weshalb die
Lediri trotz ihrer hervorragenden technischen Möglichkeiten nicht in der
Lage waren, dieselben Ergebnisse zu erzielen wie wir. Ab einem bestimmten Punkt
hörten sie abrupt auf. Die Forschungen gingen in die korrekte Richtung
und brachten erste Erfolge. Darum konnte sich niemand erklären, weshalb
die Wissenschaftler plötzlich auf der Stelle traten und nicht mehr vorankamen.«
    »Jetzt spannen Sie uns nicht noch länger auf die Folter!«, platzte
Nadir heraus.
    »Wie soll ich es erklären? Es ist bloß eine Vermutung, die sich
mir anhand der Fakten aufdrängte – beweisen kann ich meine Theorie
noch nicht.« Anande befeuchtete seine Lippen. »Um die Zusammenhänge
besser überblicken zu können, habe ich mich auch mit den historischen
Aufzeichnungen befasst. Normalerweise werden diese bei jedem Volk immer fragmentarischer
und mythischer, je weiter man in die Vergangenheit zurückgeht. Das ist
hier jedoch nicht der Fall. Seit die Lediri existieren, halten sie ihre Geschichte
fest, und diese reicht auch in jene Zeit zurück, bevor sie die Dimensionsblase
schufen. Es gibt keine der üblichen Lücken und auch keine nachträglichen
Rekonstruktionen irgendwelcher Ereignisse. Es ist wirklich alles gespeichert
worden von Tag Eins an.«
    »Was wollen Sie uns damit sagen?«, erkundigte sich Sentenza. »Ich
verstehe nicht, worauf Sie hinaus wollen.«
    »Vor Tag Eins gab es keine Lediri«, sprudelte es aus Anande heraus.
»Sie sind keine auf natürliche Weise entstandenen Geschöpfe.«
    Für einen Moment herrschte Stille.
    »Sie haben sich nicht im Rahmen der Evolution entwickelt«, führte
Anande seine Behauptung aus, »sondern wurden von diesem Wesen, das sich
Lear nennt, erschaffen, einzig zu dem Zweck, die Outsider zu vernichten. Um
es bildlich auszudrücken: So wie ein kleines Kind aus feuchtem Lehm Figuren
formt, züchtete Lear die Lediri als Waffe. Er versah sie mit einer gewissen
Intelligenz und Schöpfungsgabe, die es ihnen ermöglichte, eigenständig
zu kämpfen und sich selbst zu schützen. Aus diesem Grund waren sie
auch fähig, die Dimensionsblase mit den ihnen zur Verfügung stehenden
Mitteln zu
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