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Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum
Autoren: Irene Salzmann
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»Das Zeug wächst wohl in jedem Teil des Universums, um überall
die kleinen Kinder zu quälen ...« Und die großen, fügte
er in Gedanken hinzu.
    Er schaute in den Spind, der nichts weiter enthielt als zwei Standard-Anzüge
aus elastischem Material, das sich jeder Größe anpassen konnte.
    »Toll«, stellte Jason fest. »Falls ich mich bekleckere ...«
    Hinter einer Tür befand sich die Hygienezelle, die ebenfalls seinen Bedürfnissen
gerecht wurde.
    Er setzte sich hinter den Schreibtisch. In die Platte eingelassen waren ein
aufklappbarer Monitor und verschiedene Bedienungsfelder. Die Schriftzeichen
konnte er nicht lesen, aber sicher ließ sich bei Bedarf die Zentrale der Sentok anrufen und eine Verbindung zum Bordcomputer herstellen.
    Es war wirklich fast alles so, wie er es gewohnt war; als wäre der Raum
extra für ihn eingerichtet worden ...
    Jason ließ seine Finger über den sensitiven Feldern schweben, entschied
sich jedoch dagegen, ihre Funktionen zu erkunden. Das wollte er sich für
später aufheben. Im Moment erschien es ihm übereilt, Charkhs Hilfsbereitschaft
auf die Probe zu stellen, indem er sich unautorisierten Zugang zur Datenbank
verschaffte.
    Lediglich den Würfel, den Sessha ihm auf den Tisch gelegt hatte, nahm er
ohne Zögern an sich. Den Löffel im Mund und die Spinatschüssel
in der Linken ließ er das Gerät an der zartgliedrigen Kette in der
freien Hand einen Augenblick lang pendeln. Ein interessantes Teil, fand er,
das schon nach wenigen Minuten eine völlig unbekannte Sprache zu übersetzen
vermochte. Die ihm bekannten Kommunikatoren waren nicht annähernd so effizient.
Komisch, dachte er, teilweise haben diese Leute eine Technik, die unserer weit
voraus ist, doch in manchen Bereichen scheint die Entwicklung stehen geblieben
zu sein. Warum war beispielsweise eine so wichtige Maschine wie die Sauerstoffaufbereitungsanlage
nicht auf dem neuesten Stand?
    Statt sich den Kommunikator um den Hals zu hängen, steckte er ihn fürs
Erste in eine seiner Taschen. Dann leerte er die Schale und stellte sie in den
Speisenautomat, der das Geschirr auch reinigen würde.
    Als er die Kabinentür öffnete, blickte er in einen verlassenen Korridor.
Keine Wachen, auch kein neugieriges Besatzungsmitglied lungerte in der Nähe
herum. Leicht schüttelte er den Kopf. Dieses unglaubliche Vertrauen in
die Aufrichtigkeit der Gäste war naiv, um nicht zu sagen: höchst unvorsichtig.
Ein Saboteur oder Pirat hätte leichtes Spiel gehabt mit diesen Leuten.
Außer knöchelhohem Staub, in den er, Shilla und Sessha ihre Stiefelabdrücke
gemalt hatten, war nichts Bemerkenswertes zu sehen. Demnach erhielt die Crew
der Sentok nicht allzu oft Besuch, was diese Sorglosigkeit erklären
mochte. Wie lange war es wohl her, dass die letzten Besucher in diesem Trakt
des Schiffs den Staub aufgewirbelt hatten? Na, wenigstens hatten kleine Reinigungseinheiten
die selten genutzten Kabinen sauber gehalten…
    Jason betätigte den Melder am benachbarten Schott. Bevor sie sich in die
Zentrale begaben, wollte er mit Shilla sprechen.

    »Wow!«, entfuhr es Jason, und er drehte sich erst einmal um seine
eigene Achse, während er die Zimmerflucht bestaunte, die unmittelbar neben
seiner Kabine lag und Shilla als Unterkunft zugewiesen worden war. Hatte er
sich eben noch über den Komfort seines Raumes gefreut, so erschien ihm
dieser nach dem Vergleich richtig ärmlich.
    Der Vizianerin standen ein separater Schlaf-, ein Ess-, ein Arbeits- und ein
Aufenthaltsbereich zur Verfügung, und ihre Hygienezelle allein war schon
größer als Jasons gesamtes Zimmer.
    Offensichtlich hatte Shilla die Funktionsweise des Bads ausgiebig getestet,
denn das lange Haar ringelte sich noch etwas feucht um ihre Schultern. Sie hatte
den Schutzanzug gegen ein locker fallendes, weißes Gewand getauscht, das
ihrer fraulichen Statur schmeichelte. Jason erhaschte einen Blick in den begehbaren
Schrank, in dem sich ähnliche Roben auf gut drei Meter lückenlos reihten.
    »Du fühlst dich offenbar wie zu Hause«, sagte er sarkastisch.
Die Gefühle, die Sesshas blendendes Lächeln in ihm ausgelöst
hatten, waren vergessen ...
    »Was ärgert dich?«, gab Shilla telepathisch zurück.
    Jason ließ sich in einen Sessel fallen. »Keine Ahnung. Vielleicht
sind mir Charkh und seine Leute einfach nur zu freundlich. Ich bin es gewohnt,
dass man mich aus den unterschiedlichsten Gründen umbringen
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