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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier
Autoren: Irene Salzmann
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»Wird er ... wird er wieder gesund?«
    »Er befindet sich gleich in den besten Händen«, versicherte Cline.
»Ich werde ihm ein kreislaufstärkendes Mittel injizieren und ihn an
das Atemgerät anschließen. Machen Sie sich keine Sorgen. Möchten
Sie ihn in die Klink begleiten?«
    »Ja. Ich hole mir eine Jacke.«
    Cline öffnete zwei Taschen des handlichen Koffers und entnahm ihnen eine
Spritze und eine Sauerstoffmaske. Auf einen Knopfdruck hin entfaltete sich der
Tornister zu einer Schwebetrage. Als er den Patienten versorgt und auf dem Transportmittel
festgeschnallt hatte, wartete Careena bereits an der Tür.
    Auf dem Weg zum Dach warf Cline ihr ab und zu einen kurzen Blick zu. Sie war
nicht der Typ, der belanglose Trostworte hören mochte, erkannte er und
respektierte ihr Schweigen. Der Gleiter wartete startbereit. Cline sicherte
die Trage und ließ Careena neben ihrem Mann Platz nehmen. Der Flug dauerte
nur wenige Minuten.
    Auf der Landeplattform der Klink wurde der Patient in Empfang genommen. Einer
der Ärzte schaute flüchtig auf den Kranken, dessen Körper inzwischen
fast völlig von den Flecken übersät war. Feine Linien verbanden
die Punkte wie ein Spinnennetz. Careena wurde von einer Schwester fortgeführt.
    »Das ist schon der Vierte«, hörte Cline noch, bevor sich die
Luke des Gleiters schloss und er abheben durfte.
    Der Vierte, wiederholte Cline in Gedanken. Ob da etwas aus den Labors hatte
entkommen können? Wer wusste schon, was alles in den Stationen entwickelt
wurde? Da mochte so mancher giftige Virus in den bestens gesicherten Kühlräumen
auf seine Chance lauern, und wehe, es passierte ein Unfall oder auch nur eine
Unachtsamkeit – die Folgen würden verheerend sein. Ach, Unsinn, den
hoch entwickelten Sensoren entkam garantiert keine einzige Mikrobe!
    Ein anderer Gleiter näherte sich der Klinik. Sein Pilot winkte freundlich,
und Cline grüßte zurück.
    Bestimmt hatten die Ärzte die Sache im Griff, versuchte er sich zu beruhigen.
Bislang war noch nie etwas Gravierendes geschehen. Die Vorschriften waren streng
und die Kontrollen äußerst gründlich.
    Aber irgendwann ist immer das erste Mal.
    Plötzlich verspürte Cline ein komisches Gefühl in der Magengegend.
Was auch immer Messier hatte, hoffentlich war es nicht ansteckend ...

    Sally McLennane saß am Schreibtisch ihrer trostlos wirkenden Unterkunft.
Leere Schränke, abgeräumte Regale, das Fehlen persönlicher Gegenstände
kündeten von ihrer bevorstehenden Abreise. Ihre wenige Habe war längst
verpackt und befand sich an Bord der Ceridwen , mit der McLennane nach
Regulus III fliegen würde. Ein paar letzte Dinge warteten in den Schubladen
darauf, in dem offenen Karton zu ihren Füßen verstaut zu werden.
    Endgültig hatte sie ihren Posten als Leiterin der Rettungsabteilung an
Sentenza übergeben. Ihre Zeit auf Vortex Outpost, die Verbannung aus dem
HQ, war vorbei. Eigentlich brauchte sie keinen Gedanken mehr an ihre frühere
Tätigkeit zu verschwenden, die nun zu Sentenzas Obliegenheiten gehörte,
doch McLennane sah ihr eigenes Betätigungsfeld nicht als einen strikt abgegrenzten
Bereich, innerhalb dessen der Rettungsdienst einen eher unwichtigen Faktor darstellte,
sondern sie überblickte das Gesamte. Die Direktorin des Freien Raumkorps
dachte in größeren Maßstäben. Außerdem ging sie
viel zu sehr in ihrem Beruf auf, als dass sie einfach eine Arbeit unerledigt
hätte zurücklassen können. Auf Vieles, sogar auf eine Familie,
hatte sie zu Gunsten der Karriere verzichtet. Der harte Kampf hatte sich ausgezahlt:
Sie befand sich wieder weit oben, fast an der Spitze des Freien Raumcorps; sie
hatte Macht – und sie genoss diese Macht.
    McLennane lehnte sich zurück, als Milton Losian gemeldet wurde.
    Der pensionierte Corpscaptain, den sie als ihre rechte Hand reaktiviert hatte,
trat ein und ließ sich unaufgefordert ihr gegenüber in einen bequemen
Besuchersessel fallen. Es waren keine Beobachter anwesend, und sie kannten sich
bereits seit Jahrzehnten, so dass sie es nicht für notwendig erachteten,
die Rollen, die der Rang ihnen auferlegte, zu spielen.
    »Die Botschaft von Agent X-III-Nb ist überfällig«, sagte
er lakonisch. »Sie hätte längst über die Relaisstation eintreffen
müssen. Ich habe ›Tante Petunias‹ Postfach mehrmals überprüft
– nichts.«
    »Hm«, machte McLennane und furchte die Stirn. »Gewiss konnte
er den Termin
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