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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier
Autoren: Irene Salzmann
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nicht einhalten.«
    »Oder er wurde daran gehindert, die Nachricht abzusetzen.«
    »Sie sehen immer gleich zu schwarz, Milton«, kritisierte McLennane.
»Wenn sich das Projekt wirklich in einer entscheidenden Phase befindet,
woran ich keine Zweifel hege, sind die Agenten gezwungen, noch mehr Vorsicht
walten zu lassen, da der Sicherheitsdienst umso wachsamer ist. Geben wir ihnen
ruhig ein paar Tage.«
    Losian kratzte seine weißen Bartstoppeln. »Nennen Sie mich ruhig
einen alten Pessimisten, Sally, aber ich habe ein ungutes Gefühl. Dieses
ungute Gefühl habe ich immer, wenn etwas faul ist. Es hat mich in all den
Jahren noch nie getrogen und mir mehr als nur einmal das Leben gerettet. Bestimmt
ist etwas schief gelaufen. X-III-Nb war immer pünktlich – und wenn
es nur eine Rückmeldung gewesen ist.«
    »Ich habe nie viel auf ... Instinkte ... gegeben, sondern mich an die Fakten
und logischen Konsequenzen gehalten«, gab McLennane verächtlich zurück.
»Bringen Sie mir Beweise.«
    Der Captain zuckte mit den Schultern; die Entscheidung lag nicht bei ihm. »Wenn
unsere Leute in Schwierigkeiten sind, können wir ihnen nicht schnell genug
zu Hilfe eilen«, gab er zu bedenken. »Sie kennen die Gründe.
Und denken Sie an die Folgen für uns, falls man die beiden enttarnt.«
    »Ich kann nicht auf einen bloßen Verdacht hin ein Schiff entsenden.
Für eine Mission muss ein plausibler Grund bestehen. Außerdem, das
fällt nun in den Bereich Ihres neuen Vorgesetzten.« Widerwillig gestand
sich McLennane ein, dass ein Funken von Losians Argwohn auf sie übergesprungen
war. »Bedauerlich, dass wir die Telepathin nicht anwerben konnten. Sie
wäre in diesem Fall eine große Hilfe gewesen.«
    Losian seufzte. »Diese verdammten Charaden ... Sentenza ist nicht eingeweiht.
Sollte schnelles Handeln notwendig sein, wird er die Dringlichkeit nicht einsehen,
bevor ihm alles enthüllt wurde. Eines Tages werden die Bürokratie
und die Geheimhaltung noch unser Untergang sein.«
    »Nicht so lange ich im Spiel bin und weiß, wie ich mir die Vorschriften
zu Nutze machen kann«, widersprach McLennane mit einem harten Funkeln in
den graugrünen Augen. »Außerdem, haben Sie nicht etwas vergessen?
Wir haben schließlich einen Joker.«
    »Aber was hilft uns das«, unkte er, »wenn Pik Trumpf ist und
der Joker nicht sticht?«
    »Spielen Sie lieber Trisolum«, riet McLennane. »Das Mischen der
Karten überlassen Sie mir.« Versöhnlich lächelte sie: »Wie
wäre es, Milton, ein kleines Gläschen zum Abschied? Es wird selbst
für uns beide Zeit, Dienstschluss zu machen.« Sie öffnete ein
verborgenes Fach an ihrem Schreibtisch und entnahm ihm eine halbvolle Flasche
Krill-Whisky und zwei Gläser.
    Ein freudiges Grinsen flog über Losians breites Gesicht und legte es in
zahlreiche Falten. »Da sage ich niemals nein ...«

    Dr. Shondra Rhyens wischte sich mit dem Ärmel ihres weißen Arztkittels
über die Stirn. »Wie viele denn noch?«, stöhnte sie in einem
Anflug von Verzweiflung, als wieder zwei Tragen an ihr vorüberschwebten,
auf denen besinnungslose Patienten lagen. Sie zeigten jene unheimlichen Krankheitssymptome,
die laut Datenbank völlig unbekannt waren. Shondras kaffeebraune Haut schimmerte
leicht grau im fahlen Licht der Deckenleuchten.
    »Machen Sie eine kleine Pause, Shondra.« Ihr Vorgesetzter Dr. Vernor
Fischbaum legte ihr in einer freundschaftlichen Geste die Hand auf die Schulter.
»Sie sind schon länger als zwölf Stunden auf den Beinen. Legen
Sie sich in meinem Zimmer auf die Couch und ruhen Sie sich aus. Wir kommen durchaus
eine Weile ohne Sie zurecht.«
    Shondra seufzte. »Glauben Sie wirklich, ich könnte auch nur ein Auge
schließen? So etwas habe ich noch nie erlebt. Es breitet sich aus wie
eine Epidemie, und kein Mittel hat bislang bei den Betroffenen Wirkung gezeigt.
Wir sollten die Administration informieren und Maßnahmen ergreifen, damit
diese ... Seuche sich nicht ausweitet.«
    »Quarantäne?« Fischbaum schüttelte den haarlosen Kopf. »Die
Sensoren haben keinen Alarm gegeben, also muss es etwas Harmloses sein, etwas,
das sich vielleicht ein wenig ... modifiziert hat. Wenn wir übereilt handeln,
bricht eine Panik aus. Ich habe bereits einige Spezialisten darauf angesetzt,
den Ursprung der Krankheit ausfindig zu machen. Sobald wir diesen entdeckt haben,
wird die Entwicklung des Gegenmittels ein Kinderspiel sein.«
    »Ihren
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